Abitur an beruflichen Gymnasien leichter?

6 Antworten

Das stimmt nicht! Ich besuche ein berufliches Gymnasium und mache mein Wirtschaftsabitur. Bei uns ist es so, dass unser Abitur schwieriger ist als das der anderen. Deine Wahl bei den Leistungskursen ist stark eingeschränkt, d.h. du MUSST die Fächer nehmen, die dir auch nicht so liegen und hast keine freie Wahl. Dann das Fach BWRC. Im Abitur bekommst du eine Aufgabenstellung von 20 Seiten (laut meiner Lehrerin) und BWRC ist das schwerste Fach. Also die Abiturprüfung ist schwerer als jede andere. Dann lernst du bspw. in Mathematik alles, was normale Gymnasien auch lernen UND dann noch mal auf das Wirtschaftliche bezogen! Eine Freundin hat gerade ihr Abitur auf einem normalen gemacht und sagt, dass die Aufgaben, die wir machen, viel schwerer sind als die, die sie hat machen müssen (bspw. in Mathe und Physik), obwohl sie in den Fächern ein Ass ist. In Deutsch machen wir auch alles, was andere Gymnasien auch machen. Meine Englischlehrerin sagt, unser Gymnasium ist ein Ticken schwerer als die anderen. Und letzten Endes erwerben wir volles Abitur und haben die Berechtigung ALLES ÜBERALL zu studieren, wie jeder andere auch. Nur werden wir in Wirtschaftsbranchen vorgezogen. Andere Gymnasiasten sagen, dass sie mit meinen Aufgaben nicht zurecht kommen. Ich finde, dass unser Gymnasium genauso schwer ist, wie die anderen auch. Man lernt das Gleiche, nur dann noch mal auf Wirtschaft bezogen. Quasi doppelt gemoppelt. Jedenfalls ist es in NRW so. Ich hoffe, dass ich dich aufklären konnte. So sind jedenfalls meine Erfahrungen in meiner Stadt und Umgebung.

In einem Berufsgymnasium hast du 3 oder sogar 4 LKs, 2 GK und 1-2 Fächer, in denen du mündlich geprüft wirst. Wir hatten 2 Fremdsprachen Pflicht und wenn man mindestens 4 Jahre in der Mittelschule keine andere Fremdsprache gelernt hatte, musste man auch 3. Fremdsprache lernen. Außerdem muss man bedenken, dass viele Lehrer dort Quereinsteiger sind und als Pädagogen einfach untauglich sind. Die haben für gewöhnlich keine Ahnung, wie sie den Stoff verständlich erklären sollen. Daher muss man darauf gefasst sein, dass man einige Fächer komplett alleine lernen oder ziemlich hohe Beträge an Nachhilfelehrern zahlen muss. Kannst dich glücklich schätzen, wenn diese Fächer keine LKs sind. Darüber hinaus bei uns "empfahlen" Lehrer*innen Schülern, eine mündliche Prüfung in Nicht-Prüfungsfächern abzulegen, wenn sie sich unsicher waren, welche Noten sie dir geben sollten. Die meisten Lehrer gaben solche Empfehlungen auch dann, wenn man mehr als 3 Mal in deren Unterricht gefehlt hatte. Ich musste so zum Beispiel in 5 Fächern schriftliche Prüfungen (davon 3 LK) und in 4 (!) Fächern mündliche Prüfungen ablegen. In BG hat man nicht nur mehr Prüfungen, man muss auch irgendwo dazwischen auch ein Praktikum absolvieren und eine Projekt- und Hausarbeit schreiben. Der Grund, warum so viele gute Noten bekommen, liegt darin, dass schwächere Schüler nach der 12. Klasse abbrechen. Außerdem werden schlechte (und manchmal auch sehr gute) Schüler rausgeschmissen, und das nicht immer wegen schlechter Leistungen. Der beste Weg zum Abitur ist meiner Meinung nach, Prüfungen extern zu schreiben. Man spart damit Zeit, Geld und Nerven. Ich persönlich bekam nicht nur Abiturzeugnis in BG, sondern auch Panikattacken und Depressionen für mehrere Jahre

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

keine ahnung, aber es kann sein, dass man durch die drei anstatt zwei jahre eine sagen wir mal zeitlichen vorteil hat, abgesehen davon muss man aber sagen, ich habe auf einem allgemeinbildenden abi in bw abschluss gemacht. es ist dir da auch freigestellt ob du eine oder zwei fremdsprachen wählst, ich hatt auch nur eine fremdsprache. aber schlechter gings mir deshalb nicht, ich habe nämlich auch einen einser schnitt

born2bebad 
Fragesteller
 09.06.2014, 15:58

Danke:) Bei uns ist das nicht freigestellt, wir können nur zwischen zwei (Englisch und Französisch sind Pflicht) und drei Fremdsprachen (entweder Spanisch oder Latein) wählen (wohne auch in bw). Mir kommt es eben so vor, als würde mittlerweile an den beruflichen Gymnasien das Abi verschenkt werden, also nur zu einem kleinen Aufwand.

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Hallo

Ich bin Schülerin eine 11. Klasse eines Berufliches Gymnasiums mit dem Schwerpunkt Wirtschaft.

Das Berufliche Gymnasium darf eigentlich schon mal garnicht einfacher sein, weil es die gleiche Wertigkeit hat, wie ein "normales" Allgemeinbildendes Gymnasium. Mit diesem Abi kannst du alles studieren. Du kannst also das Berufliche Gymnasium Wirtschaft machen und dann z. B Medizin studieren.

Wenn du auf einem Berufliches Gymnasium bist, hast du weniger Auwahlmöglichkeiten, bei den Leistungskursen. Bei uns hat jeder als erstes Leistungskurs Betriebswirtschaftslehre. Den zweiten und dritten LK konnten wir "nur" zwischen Mathe, Deutsch und Englisch wählen. Das Problem dabei ist, dass einige Schüler sehr gut in Mathematik sind, aber dafür Probleme mit den sprachlichen Fächern haben. Andere haben keine Probleme mit Fremdsprache, aber dafür mit Mathe. Diese Schüler müssen also schon als Leistungskurs einen Fach wählen, womit sie Probleme haben. Im Gegensatz dazu kann man an einem Allgemeinbildenden Gymnasium auch ein Unterrichtsfach wie z. B Geschichte als LK nehmen, man hat viel mehr Auswahlmöglichkeiten.

Das Berufliche Gymnasium ist für bestimmte Schüler einfacher. Wer sich für wirtschaftliche Themen interessiert und gut in Mathematik, dem fälltl das Berufliche Gymnasium häufig leichter wie ein Allgemeinbildendes Gymnasium. Wenn ich mich für ein Thema interessiere, dann finde ich das Thema häufig auch einfach. Das ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum soviele Schülerl auf dem Beruflichen Gymnasium ein 1er Abi schaffen. Viele Schüler melden sich für ein Berufliches Gymnasium an, weil sie sich für diesen Schwerpunkt interessieren und eventuell auch etwas in diesem Bereich später studieren möchten. Ich habe mich auch für das Berufliche Gymnasium Wirtschaft entschieden, weil ich persönlich die Wirtschaftlichen Unterrichtsfächer wie Volkswirtschaft, Rechnungswesen, Betriebswirtschaft sowie Informatik sehr einfach finde. Jedoch bin ich in Fächern wie Biologie nicht so gut. Daher würde mir das Berufliche Gymnasium Agrarwirtschaft sehr schwer fallen.

Ein Vorteil vom Beruflichen Gymnasium ist die Einführungsphase in der 11. Klasse. Dort werden alle schüler auf den gleichen Wissenstand gebracht. Einige haben manchmal schon Vorkentnisse aufgrund einer vorherigen Ausbildung oder einer Berufsfachschule. Ich habe vorher auch eine Ausbildung zur Verkäuferin gemacht, wodurch ich schon einige Kentnisse im Bereich Rechnungswesen und anderes hatte. Ab der 12. Klasse beginnt dann die Qualifikationsphase und dann sollten alle Schüler auf den gleichen Wissenstand sein. Deshalb dauert das Berufliche Gymnasium auch immer 3 Jahre. In einigen Bundesländern macht man jetzt ja nach dem G8 System das Abitur am allgemeinbildenden Gymnasium in nur 12 Jahren.

Zur Fremdsprache, man lernt zwei Fremdsprachen bis zum Abitur. Wer auf der Realschulee eine zweite Fremdsprache hatte, braucht keine zweite Fremdsprache im Beruflichen Gymnasium mehr lernen. Aber dafür muss man mit Englisch bis zum Abi weitermachen. Wer in der Mittelstufe nur Englisch hatte, muss ab der 11. Klasse mit einer zweiten Fremdsprache anfangen. Dafür darf man Englisch abwählen. Die meisten Lehrer raten davon ab, Englisch abzuwählen, weil es die Weltsprache ist und man Englisch immer braucht. Es stimmt also nicht, dass man nur eine Fremsprache lernt und auf einem Allgemeinbildenden Gymnasium kann man Englisch auch irgendwann abwählen (jedenfalls in Niedersachsen) Ich habe von der 5. - 10. Klasse in der Realschule Englisch gelernt und freiwillig Latein gemacht. Ab der 11. Klasse habe ich dann noch mit Spanisch und Französich begonnen, wobei ich Franze ab der 12. abwähle.

Außerdem lernt man in Fächern wie Englisch, Deutsch und Mathematik dasselbe wie an einem Allgemeinbildenden Gymnasium auch. Du lernst in Mathe auch die Differentialrechnung, Integralrechung, Stochastik usw. Beim Beruflichen Gymnasium Wirtschaft gibt es hier Aufgaben mit wirtschaftlicher Anwendung, aber darum ist das nicht einfacher.

Im Englisch und Deutschunterricht lernen wir genaus dasselbe wie an einem anderen Gymnasium auch. Wir müssen ja auch am Ende die Abschlussprüfungen schreiben.

Meiner Meinung nach ist das Berufliche Gymnasium nicht einfacher wie ein Allgemeinbildendes Gymnasium

LG Micky

travel1000  11.08.2020, 19:50

Ich habe zum Beruflichen Gymnasium ein Paar Fragen auf meinem Profil gepostet.

Es wäre sehr nett, wenn du diese beantworten könntest.

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Wir haben zwar 3 Jahre, aber G8 wurde bei uns zum Teil sowieso wieder abgeschafft und wir machen trotzdem Sachen aus der 12 in der 11. ^^

born2bebad 
Fragesteller
 09.06.2014, 16:00

Natürlich, aber auf meinen (wohl auch deinen Jahrgang) bezogen, kann man nicht mehr zum G9 zurück, deshalb ist es da dann schon schwerer.

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