Abgrenzen von Therapeutin?

5 Antworten

Omg ich habe genau das selbe Problem wie du. Ich bin auf abhängig von meinem Therapeuten und muss ständig an ihn denken. Er sagt mir sogar ich soll mich abgrenzen. Also wir üben das jetzt so, dass ich mich allgemein von Menschen abgrenze, die mir nicht gut tun und reden halt darüber warum ich diese Anerkennung von ihm möchte. Ich kann ihn aber nur noch 5 mal sehen und das macht mich trotzdem so fertig. Ich brauche ihn. Also ich verstehe dich total. Du kannst mir ihr darüber reden aber ich habe den Fehler gemacht in einer Stunde extrem geweint und alles rausgelassen und gesagt ich weiß nicht wie ich ihn vergessen soll....ok es war ehrlich von mir aber ich bin mir selbst noch nicht so sicher ob das gut war ihm zu sagen aber erleichtern war das auch. Also rede ruhig mit ihr sie wird das verstehen und sich nicht so sehr wundern, weil das ja häufiger passiert, als man denkt.

Alles gute du schaffst das ! :)


Marie8181 
Fragesteller
 01.09.2019, 09:35

Dankeschön! schonmal gut zu wissen das ich nicht alleine mit dem Problem bin und ich werde versuchen es anzusprechen und bin mal gespannt was sie zu mir sagt..

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Dahika  01.09.2019, 14:03

Er sagt mir sogar ich soll mich abgrenzen.

Ähem. innerhalb der Therapie ist das seine Aufgabe, sich abzugrenzen.

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Vielleicht geht es Dir ja besser damit wenn Du es ansprichst.

Es kommt häufig vor, dass Klienten mehr Gefühle für einen Therapeuten haben als es sein sollte.

Man nennt es Übertragung, wenn z.B. familäre Gefühle dem Therapeuten gegenüber entstehen.

Therapeuten sind darin geschult, keine Gegenübertragungsgefühle zu entwickeln oder damit umzugehen. Sie haben auch Supervision.

Du wirkst sehr reflektiert und dies kann sehr förderlich für Deine Therapie sein.

Übertragungsgefühle können auch zu etwas gut sein.

Die Arbeit der Therapeutin ist eine Dienstleistung.

Die Therapeutische Beziehung ist eine andere als zu den meisten anderen Dienstleistern.

Deine Therapeutin hat mehrere Patienten, Du nur eine Therapeutin.Wenn eine gute Arbeitsbeziehung aufgebaut ist, kann ich verstehen, dass du gern mit ihr weitermachen würdest.

Vielleicht ist es garnicht schlecht, das anzusprechen, dass Du gern mit ihr weitermachen wollen würdest. Vielleicht arbeitet sie auch noch ambulant? Ansonsten kannst Du Dich auch über ihre Aus- und Weiterbildungen informieren und bei deiner zukünftigen Ambulanten darauf achten, dass sie ähnlich ausgebildet ist.

Denn so wie sie sich verhält, hat auch sehr viel mit der Gesprächsführung und den Kompetenzen zu tun, die sie sich angeeignet hat.

Alles Gute!

Das zeigt nur, dass die Therapie ein wichtiges soziales Motiv in Dir anspricht. Jeder Mensch hat soziale Motive, d.h. Wünsche, die quasi den zwischenmenschlichen Bereich betreffen. Jeder will irgendwie respektiert, geschätzt, verstanden usw. werden.

Die Lösung könnte sein, dass Du Dir Ähnliches auch außerhalb der Therapie aufbaust. Vielleicht hat das was mit sozialen Kontakten und Freundschaften usw. zu tun.

Man muss natürlich sagen, dass Therapie eine Sondersituation ist, die sich in vielen Punkten von einer Freundschaft unterscheidet. Eine Therapie ist asymmetrisch, das bedeutet, dass es primär um den Klienten und sein Erleben geht und weniger um das Erleben des Therapeuten. Der Therapeut stellt sich gewissermaßen auf den Klienten ein, nicht umgekehrt. Das ist bei Freundschaften natürlich nicht so.

Weiterhin bemühen sich Freunde nicht so sehr, das Level an Empathie zu erreichen, wie das eine Therapeutin tut.

Dennoch ist es vielleicht irgendwie möglich, diese sozialen Motive, die da in Dir angesprochen werden, vielleicht auch irgendwie außerhalb der Therapie ein Stück weit zu befriedigen. Wenn das geht, könnte das deine "Abhängigkeit" reduzieren.

Schämen musst du dich dafür nicht, das es normal. Und Du kannst das auch ruhig in der Therapie besprechen - für deine Therapeutin ist das eine wichtige und interessante Information. Es geht ja in der Therapie darum zu schauen: Wie reagiert der Klient auf Situationen und was sagt das darüber aus, was er braucht? Und natürlich geht es auch um die Frage: Wie reagiert der Klient auf die Therapiesituation?

Sprich das an. Da muss dir nichts peinlich sein.

Aber verurteile dich nicht selbst für deine Gefühle ihr gegenüber. Die sind völlig normal und fachlich sogar erwünscht. Das, was du empfindest, nennt man "Übertragung." google das mal nach.

Ich hoffe allerdings, dass die Therapeutin euren Abschied - du bleibst ja nicht ewig stationär - gut vorbereitet mit dir. VIELLEICHT ist es aber auch möglich, dass du weiter zu ihr in ambulante Therapie gehen kannst.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Dafür schämen musst du dich nicht. Und ja das solltest du mit ihr thematisieren. Meine Therapeutin sagte mir zu Beginn das es vorkommen könnte das ich mich zu ihr hingezogen fühle oder mich verliebe. Sollte das auftreten solle ich das bitte ansprechen.

Scheint also nicht so selten der Fall zu sein. Und gute Therapeuten haben dann auch Ideen um das zu klären.

Ich denke man reagiert eher auf das gute Gefühl der Akzeptanz. Eben was man sich von einem Partner wünscht.