600€ Warmmiete als Student 50m2 Zweizimmerwohnung?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Tja, das ist schon eine Blamage für die Wohnungsbaupolitik in Deutschland. Da haben viele Politiker gepennt und pennen auch weiter. Zwar werden jetzt inzwischen vielerorts panikartig Wohnungsbaumodelle aus dem Boden gestampft, die ja letztendlich nicht nur Wohnungssuchende mit geringem Einkommen sondern auch Studenten helfen sollen, aber das Ergebnis, sofern die Politik denn mal endlich in die Gänge kommt, wirst du wohl in deinem Studentenleben nicht mehr genießen können. Die Uni`s platzen aus allen Nähren (weshalb gibt es denn da keine Aufnahmestopps und muss eigentlich jeder studieren?), freuen sich über hohe Einschreibzahlen, aber das keine passende Unterkünfte und Vorlesungsräume in akzeptabler Größen zur Verfügung stehen, scheint alle ein Dreck zu interessieren. Ich warte auf die Politiker, die wirklich mal auf wissenschaftliche Erkenntnisse umsetzen und nicht alles runterreden und durch Kompromisse unbrauchbar machen oder auf die lange Bank schieben. Der Bürokratismuss frisst auch hier Entscheidungen auf und wenn sie mal umgesetzt werden, dann sind häufig Jahre vergangen und die Istsituation hat sich gehörig verändert. In angesagte Universitäten/Städten, wie München, Berlin, Köln, Hamburg, Gießen, Marburg usw. usw., explodieren die Mieten, und Otto Normalbürger kann sich Innenstadtwohnungen schon lange nicht mehr leisten. Meine Tochter studiert im benachbarten Ausland, mit ÖNV 50 Minuten vom Kampus entfernt (für ausländische Studenten gibt es kein verbilligtes bzw. kostenfreies Studententicket, also 100,- Euro im Monat für Monatsticket) hat bislang 650,- Euro für 14 qm WG-Zimmer gezahlt, sollte, da jetzt das Zimmer möbliert angeboten wird (billigste Ikea-Möbel) ab 1. Oktober 780,- Euro kalt zahlen. Sie war im letzten Jahr froh, überhaupt dieses Zimmer erhalten zu haben, musste lange suchen und sogar die ersten Wochen in einem Hotel wohnen, was den finanziellen Rahmen nicht wirklich verbesserte. Eine Mitbewohnerin ist aus Kostengründen in 2 Jahren 14 mal umgezogen, da bist du mehr mit der Organisation des Alltags als mit dem Studieren beschäftigt. Wir haben uns dort damals vor 16 Monaten Zimmer angesehen, dass waren die letzten Löcher und sollten ein Vermögen kosten. So langsam wird das Studium nur noch für einigermaßen betuchte Eltern finanzierbar. Ich denke, bei der guten Lage der angebotenen Wohung, Gießen Innenstadt, ist das sicherlich recht teuer, aber noch aktzeptabel. Du musst ja auch die Zeit einrechnen, die du, wenn du außerhalb und preiswerter wohnst, sofern du was bekommst, in Bus und Bahn verbringen musst. Wenn du das finanziell gestemmt bekommst, dann mach es.


D011117 
Fragesteller
 02.10.2019, 19:46

das ist mit Abstand das beste was ich gelesen habe DANKE! Jaaa es ist einfach nur unter aller ** aber dann Hauptsache bei den Studenten noch frech sagen „eine elternbürgschaft ist ein muss“ wie bitte?? Soll etwa eine alleinerziehende / allein erziehender die eigene Miete + dann noch für solche überteuerten Wohnungen Bürgen??? Zu dem meine Eltern sind geschieden ich lebe mit meiner Mutter in einer 3 Zimmer Wohnung in Bayern 650€ warm..... also soll meine Mutter für eine teuere Wohnung noch Bürgen? Bonus Punkt ist ja trotzdem Bafög und Kindergeld Anspruch.. aber bis von denen mal jemand etwas bearbeitet.. hatte meine Anträge mittlerweile schon seit ca Anfang August dort abgegeben. Naja, hat doch nicht geklappt mit der 600€ Wohnung hier in giessen. Jetzt wird es sehr knapp. Leute die noch suchen müssen jetzt auch nach anderen Alternativen schauen. Und siehe da 3 Studentenwohnheime und ALLE voll! *hust hust* so ein Zimmer im Wohnheim kostet auch ca. 500€ warm.. da sind auch die Bewertungen nicht gerade die besten aber es wäre schon eine NOTLÖSUNG

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HotteLu  04.10.2019, 19:33
@D011117

Nur mal so nebenbei: ".... nur unter aller ** aber dann Haupts.....", aller ** schreibt man mit ***.(Zwinker)

Mein Ärger ist ebenfalls groß, aber was will man machen. Vielleicht anders wählen, selber in der Politik aktiver werden? Kann funktionieren, muss aber nicht. Wenn du dir das finanziell nicht leisten kannst, dann WG-Zimmer weiter suchen. Meine Tochter hat nun nach über einem Jahr das, was man aktzeptables Wohnen nennt, gefunden, allerdings nur für sehr, sehr viel Geld. Versucht vielleicht mit 3 - 4- Leidensgenossen eine Wohnung zu mieten untd elber eine WG aufzumachen. Bin aber selber auch irgendwie ratlos.

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Hi,

für die Größe und Lage der Wohnung finde ich den Preis okay, kenne aber die Mietpreise in Gießen nicht und habe nur Dortmund zum Vergleich. Wenn du es etwas günstiger haben möchtest, schau mal außerhalb - je zentraler, desto mehr zahlst du nämlich idR.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium an der TU Dortmund und der FOM

bine12  01.10.2019, 02:03

Also, ich 56, nicht berufstätig, habe knapp 58 qm und zahle warm knapp 500 euro und wohne in einem Stadtteil einer Kreisstadt in Nds. (Touristenstadt). Für einen Studenten sind 600,00 Euro sicher sehr viel Geld, aber für Gießen sicher okay.

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D011117 
Fragesteller
 01.10.2019, 12:45
@bine12

Klar es variiert auch je nach Lage. Aber die Busverbindungen sind außerhalb Stadtmitte grad auch nicht die besten d.h hätte ich mal 3-4 Stunden frei könnte ich nicht sagen dann geh ich mal kurz heim und erledige noch Hausarbeitkram weil es sich nicht rentieren würd mit der Busfahrt umsteigen Zeitverlust... die Wohnung für 600€ warm 50m2 und richtig zentral d.h Busverbindungen super gut, zu Fuß alles erreichbar Rathaus etc.

auto habe ich keins erstmals. Den lasse ich in der Heimatstadt bei meinen Eltern. Glaube TV und Haustelefon brauch ich auch nicht. Habe dazu Laptop und Handy. Habe Bafög Antrag gestellt Kindergeld beantragt und wenn ich dann nebenbei jobben gehe. Irgendwie noch Taschengeld durch Verkauf bei eBay dies das wäre das denn machbar?

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D011117 
Fragesteller
 01.10.2019, 12:41

Ich habe in Gießen auch 1 Zimmer Wohnungen gefunden deren Kaltmiete allein 400-500€ kostet... Und dann haben die auch noch extra wünsche wie „keine Raucher. Keine Haustiere. Nur an xyz zu vermieten“ die Mietpreise steigen und das ist einfach unfair vorallem in einer Studentenstadt sollten die Preise doch erst recht günstiger sein

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Das ist schon viel. Aber sprich mit dem Vermieter. Wenn er dir definitiv erlaubt, eine WG zu gründen, dann ist es okay.

Oder eine andere Möglichkeit wäre, das andere Zimmer einige Tage im Monat über AirBNB zu vermieten. Auch dafür musst du den Vermieter fragen und diskret vorgehen (also kein Schild "AirBNB" an der Klingel), denn das können dir auch die anderen Mitbewohner im Haus vermieten.

Aber so lange es geht, wäre es gar nicht so blöd. Wenn du das zweite Zimmer für, sagen wir, EUR 40 pro Nacht vermietest, von denen du ca. ein Viertel an AirBNB abgibst, dann brauchst du nur an 10 Nächten im Monat einen Gast, um dir die Wohnung leisten zu können. Und an den anderen 20 Nächten kannst du die Wohnung ohne Mitbewohner genießen.

Musst du dir halt überlegen. Und AirBNB ist auch Arbeit - wenn der Gast weg ist, putzt du das Zimmer, wäscht die Bettwäsche, bringst den Müll weg. Das Bad muss, logisch, auch blitzblank sein, wenn der nächste Gast kommt.

zahle das gleiche in Heidelberg. Frag mal im Studentenwohnheim nach, die haben billigere Alternativen ;)