Verlobter verändert sich in Langzeittherapie alkohol?
Hallo.Mein verlobter ist in Langzeittherapie wegen Alkohol. Wir hatten ein paar Probleme mit meiner Verlustangst und nun ist er sehr distanziert und sagt er kann aktuell einfach nicht und braucht eine Auszeit von mir. Er sagt mit auch nicht mehr das er mich liebt, kommt mich besuchen ist aber distanziert. Intimität haben wir trotzdem. Aber nur das eine,kein kuscheln oder sonstiges. Habe ihm heute gesagt das mir das sehr weh tut und er meinte er kann einfach gerade nicht mehr geben. Er schreibt auch nie von sich aus. Er möchte das ich eine Therapie mache wegen der Verlustangst. Die Therapie ist in einem Monat vorbei und ich habe das Gefühl jetzt zum Ende hin wurde sein Zustand schlechter, er meinte er hätte auch Depressionen bekommen und fällt manchmal in ein Loch. Würde viel schlafen da ihn die Therapie so anstrengt. Meine Frage ist ,ist es normal das man so durcheinander mit seinen Gefühlen ist? Er hat mich immer sehr geliebt und auf einmal durch meinen Stress auch was ich einsehe ist er so gefühlskalt. Kann das nach der Therapie besser werden ?
6 Antworten
Es tut mir leid das sagen zu müssen - aber es ist vollkommen normal, dass sich ein Mensch verändert in solch einer Therapie.
Denn eines soll man nicht vergessen: Der Alkohol als Sucht hat den menschen vorher massiv beherrscht. Der Alkohol (als beispiel in Deinem Fall) hat das Leben des Menschen bestimmt. Er hat irgendwann nur noch von einem Schluck zum anderen gelebt und sich nur wertvoll gefühlt (wenn überhaupt) mit dem richtigen Pegel im Blut.
Jetzt fällt das Thema komplett weg - und der Mensch weiss nicht mehr, wer er ist, wo er sich befindet und was er machen soll. Er wird gezwungen, sich neu zu orientieren.
Und all das beeinflusst natürlich auch ganz massiv eine vorhandene Partnerschaft.
ich möchte Dich daher einfach bitten: gebe ihm die Zeit und lasse ihm die Zeit, die er braucht. Er befindet sich in einer Phase, in welcher sein Leben komplett umgekrempelt wird und er weiss jetzt noch nicht, wie er mit dem drohenden Abschluss der Therapie klar kommen soll.
ich möchte Dich auch unbedingt bitten: Klammere Dich nicht an ihn. Ich weiss, dass Du Angst hast, ihn zu verlieren. Aber sieh mal: Die hast mit einem Alkoholiker zusammen gelebt - einem Süchtigen, der vor allem jederzeit nach der Therapie auch wieder rückfällig werden kann.
Bitte gebe ihm die Chance, dass er sein Leben von alleine wieder in den Griff bekommt. Biete ihm Deine Hilfe an - aber zwinge ihn nicht dazu, diese anzunehmen. Sei da, wenn er Dich braucht (und damit meine ich jetzt nicht den Sex) - aber versuche nicht, in jeder Minute bei ihm zu sein.
ich wünsche Dir auf jeden Fall enorm viel Kraft. Ich möchte Dich nicht desillusionieren. Aber Du wirst diese Kraft brauchen - egal ob Dein Leben mit oder ohne ihn weitergeht.
Ich kann Dir aber versichern: Dein Leben wird weitergehen!
Ich verstehe Dich, ich weiss ganz genau, was Du meinst.
Aber wenn Du ihn jetzt - verzeih mir die Ausdrucksweise - mit "Deiner Liebe erdrückst" dann ist die Wahrscheinlichkeit leider größer, dass Du ihn verlierst.
Er hat mir auch gesagt was du geschrieben hast,das er gerade nicht mal weiss wer er ist. Deshalb wäre es gerade nicht der richtige Zeitpunkt die Beziehung wieder normal laufen zu lassen wie vorher. Es braucht zeit. Aber was meint er damit das er nicht weiss wer er ist?
Er hat mich die ganze Zeit geliebt, und dann war wirklich extremer Stress zwischen uns und seitdem ist er so distanziert. Ich habe einfach Angst das er sich mir nicht wieder öffnet. Ich hoffe das er nach der Therapie entspannter ist.
Hallöchen
Nicht nur Dein Freund hat Probleme ,- auch Du brauchst Hilfe
Bei Deinem Partner ist es die Alkohol-Sucht, wo sein Leben aus dem Ruder gelaufen ist.....
Du hast grosse Verlust - Ängste ,- damit war er überfordert , denn er hat genug mit sich selbst zu tun
Ich würde Dir raten, das Du ihm diese Zeit lässt...damit er die Kraft in seiner Therapie findet, von dem Alkohol weg zu kommen
Wenn Du ihn also erdrückst,- schiebst Du ihn von Dir weg
Du selbst solltest auch versuchen, Dein Leben in eine andere Richtung zu lenken
Warum sollte er Dich nicht mehr lieben ( auch wenn er es nicht ausspricht ???)
Er braucht seine ganze Kraft für sich .....
Und irgendwann kommt die Zeit, das ihr wieder zueinander findet
Aber dazu brauchst Du auch Geduld....
Die Zeit wird zeigen, wie sich alles entwickelt
Die Antwort von Traveller5712 hat es genau auf den Punkt gebracht
Er hat in allem, was er Dir geantwortet hat , die richtige Sichtweise
Ich wünsche Dir und Deinem Partner alles erdenklich Gute
LG Angel 🍀🐞
Ja deshalb möchte er ja das ich auch eine Therapie mache. Ich habe einfach schreckliche Angst das es aus ist. Er meldet sich nicht,nur wenn ich schreibe. Das löst Panik in mir aus.
Versuche mal, Deine Ängste irgendwie in den Griff zu bekommen
Dein Freund hat jetzt mit sich selbst zu tun
Das erfordert viel Kraft
Ein Freund von mir hatte auch mal eine Therapie machen müssen ,- er durfte keine Besuche empfangen ...das ging auch 3 Monate in dieser Klinik
Wenn Du jetzt klammerst, dann überforderst Du ihn
Das bringt weder Dir noch Ihm etwas
Das ist ganz wichtig, das ihr Beide an Euren Problemen arbeitet ....
Die Liebe wird am Ende siegen
Hab einfach Geduld...
LG Angel
Natürlich verändert er sich. Und natürlich auch zeitweise zum Schlechten. Eine Sucht zu bekämpfen ist nicht nur schwer und kräftezehrend sondern auch emotional sehr anstrengend, immerhin unterdrückt man das, was einen Freude gebracht oder Stress genommen hat. Wenn du ihn zusätzlich belastest, weil du forderst, kann ich mir gut vorstellen, dass er schnell zu viel von dir hat und Abstand braucht.
Ja so in etwa hat er das auch gesagt. Ich solle mir hilfe suchen und er hat die Kraft dafür nicht aktuell.
Ob du dir Hilfe suchen musst oder nicht sei mal dahin gestellt, aber du musst ihm Platz lassen zum Atmen.
Ja das habe ich nicht getan. Jetzt mache ich es aber es ist für mich sehr schwer
Das ist so in etwa normal.
In einer solchen Therapie wird empfohlen, möglichst Kontakte zu Angehörigen zu meiden. Er soll sich voll auf die Therapie konzentrieren.
Da musst Du Geduld haben und ihn "loslassen"
Er hat mir auch gesagt das er sich gerade nur auf sich konzentriert.
eine Therapie hinterlässt natürlich Spuren, und sie fordert viel Energie. Wenn Du dafür kein Verständnis hast, solltest du ihn loslassen und nicht mit Deinen eigenen Problemen zusätzlich belasten. Und ganz so wie vorher wird es auch nicht, zum Glück. Denn er lernt, Alternativen zur Sucht aufzubauen.
Es gibt eine hohe Komorbidität, platt gesagt Zusammenhang zwischen Depressionen und Süchten. Der Alkohol hat es bisher überlagert, nun tritt es an die Oberfläche. Es gibt Therapien für Angehörige, um diesen Prozess verarbeiten und auch verstehen zu können.
Ich hoffe wir nähern uns wieder nach der Therapie. Er hat ja nicht gesagt das es aus ist sondern das er Zeit für sich braucht. Es ist wohl sehr anstrengend. Und er meinte auch ich bräuchte die Zeit für mich.
Ohja. Ich habe keine Kraft mehr.
Er ist meiner meinung nach oft einfach ko weil es anstrengend ist und ich frage mich ob er da wieder rauskommt . Die Therapie ist in einem Monat zuende. Ich habe große Angst vor dem was kommt. Und ich habe Angst das er mich verlässt.