Mpu unverdient?

3 Antworten

Meines Wissens gibt es Grenzwerte um die Sache eindeutig zu machen. Somit wirst du wohl Kokain genommen haben. Und falls doch nicht dann hilft dir kein Anwalt der Welt. Du musst zur MPU


verreisterNutzer  29.06.2021, 03:38

Das mit den "eindeutigen Grenzwerten" ist bei harten Drogen ein weit verbreiteter Irrglaube pauschaler Natur , zumal laut TE angeblich auch in einer nachfolgenden Blutprobenentnahme amtlicherseits entsprechende Abbauprodukte von Kokain nachgewiesen worden sein sollen .

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Leider schaut das nicht gut für dich aus.

Zum einen ist der Nachweis von Benzoylecgonin zwingend auf den Konsum von Kokain zurück zu führen.

Tabletten oder Sex können idR kein falsch-positives Ergebnis hervor rufen (außer man wendet Kokain äußerlich an den Geschlechtsorganen an und hat anschließend Oral-Sex).

Zum anderen reicht bereits der Nachweis von Abbauprodukten "harter" Drogen wie Kokain, um die Eignung zum Führen eines Fahrzeugs zu verneinen (s. Anlage 4 Ziffer 9.1 FEV).

Daher ist der Entzug der Fahrerlaubnis und die Anordnung einer MPU rechtmäßig.

Ich würde mir mal überlegen, wann du in der Woche vor der Kontrolle Kokain (evtl unabsichtlich?) konsumiert hast.

Wenn Du tatsächlich derzeit / zu dem fraglichen Zeitpunkt der Probenentnahme unter Medikamentengabe vom ( Haus- ) Arzt standest , oder selbst auf eigene Kappe ggf. nur rezeptfreie Tabletten , Hustensäfte o.Ä. ( auch legal besorgt ) zeitweise zu Dir nahmst , könntest Du ggf. tatsächlich versuchen , wegen unbilliger Härte und Unangemessenheit gegen eine FE - Entziehung samt MPU - Gutachtenforderung durch die FSST halt wegen Unangemessenheit der Anordnung in sich vorzugehen .

Es geht hier nur alleinig um die Unterstellung möglicher Uneignung zum Führen von Kraftfahrzeugen durch die Führerscheinstelle unter vorerst "nur" reiner Androhung der Entziehung der Fahrerlaubnis .

Da darfst Du aber echt keine verschwiegenen "Leichen" im Keller haben zu dieser Angelegenheit . Also bringt Lügen und Verschweigen hier überhaupt nichts . Es gibt nachweislich aber echt Leute , die selbst durch Verwendung eines falschen DEOs während des Abstinenznachweises für Alkohol ( ethylglokologisch ) teils massive Probleme bei ihren MPUs bekamen .

Sind sämtliche Widerspruchsfristen gegen damalige Behördenentscheidungen ( Überprüfng ihrer Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ) bereits verstrichen , liegt das Kind allerdings schon fast unrettbar im Brunnen .

Wie lange liegt der Vorfall ( Datum der Blutprobeentnahme ) inzwischen zurück ?

Selbst eine unter allen verfahrensrechtlich zulässigen Bedingungen durchgeführte Haaranalyse hätte ab Zeitpunkt der Prbennahme nur eine rechtsischere Rückverfolgbarkeit und Verwertbarkeit von max. 3 Monaten zur etwaigen Untermauerung Deiner These der konsumtechnischen Unbeflecktheit in dieser Sache .

Die Einspruchsfrist gegen einen angekündigten FE - Entzug beträgt allerdings gegenüber der Führerscheinstelle auch nur 2 Wochen ab Zugang des Bescheides .


clemensw  29.06.2021, 09:21

Das Problem ist, dass Benzoylecgonin AUSSCHLIESSLICH als Abbauprodukt von Kokain vorkommt.

Eine falsch-positive Probe (wie zB Mohnsamen bei Opiaten) ist daher nicht möglich.

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