Cannabis am Steuer: Sind 3,5 ng zu niedrig?
Das bisherige absolute Verbot, unter Einfluss von Cannabis Auto zu fahren, gilt vorerst fort. Ein konkreter Grenzwert wie von der Expertenkommission jetzt vorgeschlagen oder wie 0,5 Promille bei Alkohol steht bisher nicht im Gesetz.
Allerdings ist jetzt bekannt welcher Grenzwert vermutlich kommen wird.
In der Empfehlung an das Verkehrsministerium heißt es: "Bei Erreichen dieses THC-Grenzwertes ist nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft eine verkehrssicherheitsrelevante Wirkung beim Führen eines Kraftfahrzeuges nicht fernliegend." Das heißt, es kann ab diesem Wert womöglich von einer Wirkung ausgegangen werden.
Das Bundesverkehrsministerium ergänzt: "Bei dem vorgeschlagenen Grenzwert von 3,5 Nanogramm THC im Blutserum handelt es sich nach Ansicht der Experten um einen konservativen Ansatz, der vom Risiko vergleichbar sei mit einer Blutalkoholkonzentration von 0,2 Promille."
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/cannabis-verkehr-100.html
53 Stimmen
17 Antworten
Ist zu niedrig. Der Wert ist individuell und bei Dauerkonsumenten höher auch wenn sie nüchtern sind. Sollte mindestens auf das doppelte angehoben werden.
Das finde ich auch.
Alle die hier mit zu hoch abgestimmt haben wollen 0,0 und sind keine Konsumenten.
Das grundsätzliche Problem abseits von allen möglichen Grenzen ist, dass bei einem THC Test im Urin nicht nach THC gesucht wird, sondern nach einem Abbauprodukt, das noch in relevanten Mengen vorliegen kann, obwohl man schon lange keine Wirkung mehr hat.
Sie müssten tatsächlich nur nach THC suchen und nicht nach dem Abbauprodukt.
Ansonsten ist doch eigentlich eine O,O Grenze angesagt. Das wäre auch bei Alkohol angemessen.
Wenn sie akut bekifft Auto fahren, dann ist das halt so.
Wie gesagt muss man Tests einführen, die nachweisen, dass man in den letzten 4-6 Stunden Cannabis geraucht hat und nicht, dass man in den letzten 4-6 Tagen Cannabis konsumiert hat.
Ich hätte gerne eine Grenze bei 0,0 - genauso auch gerne bei Alkohol. Verbunden bei Missachtung mit durchgesetzten teuren oder unangenehmen Strafen. Solche Einflüsse dürfen nicht für Unsicherheit und Unfälle auf unseren Straßen sorgen - meine Meinung.
Was ihr alle nicht versteht ist, dass jemand der Cannabis konsumiert hat noch Tage später positiv, aber längst nicht mehr berauscht ist.
@Persepolis95: Und dieser Meinung schließe ich mich voll und ganz an! 👍👍👍
Das scheint von der Nanogramm-Grenze schon eher ein konservativer Vorschlag zu sein. Wenn man mal hiermit vergleicht: https://fuehrerscheinkampagne.de/fakten/wissenschaft/zusammenfassung-unserer-literaturstudie/
Es wurde allerdinsg auch empfohlen, im ersten Schritt per Speichel statt per Urin zu testen. Das würde die Situation im Vergleich zu jetzt massiv verbessern, da der Nachweis per Speichel wesentlich weniger lang möglich als der per Urin. Hier ist es wirklich möglich, aktuellen Konsum von nicht so aktuellm zu unterscheiden.
Danke.
Das mit dem Speichel ist sehr erhellend. Das wusste ich noch nicht.
Bitte, gerne.
Hier kann man die komplette Empfehlung lesen: https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2024/018-expertengruppe-thc-grenzwert-im-strassenverkehr.html
"Bei Erreichen dieses THC-Grenzwertes ist nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft eine verkehrssicherheitsrelevante Wirkung beim Führen eines Kraftfahrzeuges nicht fernliegend."
Das überzeugt mich.
Wenn du schon den Vergleich mit dem Alkohol bringst, dann möchte ich dazu Folgendes sagen: Alkoholkonsum und der Zugang zu Alkohol sollten stärker reglementiert werden. Die "Trendsportart Komasaufen" bei Jugendlichen zeigt, dass wir als Gesellschaft bei dem Thema versagt haben.
ja komasaugen ist so ne Sache
Ich hab ne Familie, die damit zu kämpfen hat: deren ältester Sohn liegt seit einigen Jahren im Koma, nach "erfolgreichem Sieg bei einer Komasauf-Wette"
Beim Wettkiffen wäre das nicht passiert.
Da wäre man dann u.U. "nur" mit Psychose oder anhaltender Derealisationsstörung und Panikattacken in die Psychiatrie gekommen.
Wie sagte Stefan Raab immer so schön: "Man weiß es nicht!"
Auch nach dem Komasaufen hätte es sein können, dass man am nächsten Tag schon wieder wach ist.
Bei einer 0,0-Grenze kann sich das Jobcenter gleich mal auf eine Million Arbeitslose mehr einstellen, wenn von den vorsichtig geschätzten 4-6 Millionen Kiffern auch nur eine Million ihren Führerschein in irgendeiner Form für die Arbeit braucht und alle erwischt würden.