Warum werden heimliche Bild oder Tonaufnahmen von anderen so kritisiert und geahndet, wenn man dadurch leicht Täter überführen und z.B. Mobbing belegen könnte?
Ich frage mich hinsichtlich der Persönlichkeits und Datenschutzrechte immer wieder, warum diese so hochgehangen und Verstöße gegen diese so konsequent geahndet und kritisiert werden?
Denn eine wirklich positive und hilfreiche Sache bei z.B heimlichen Bild oder Tonaufnahmen anderer Personen könnten doch ungemein dabei helfen Straftaten zu belegen bzw. Täter zu überführen. Und auch bei Dingen, wie Mobbing unter Schülern die Mobbingaktionen zu belegen. Wenn das Opfer im Falle einer Mobbingaktion kurz die Aufnahmetaste seines Smartphones drückt und die mobbenden Schüler bei ihren Aktionen filmt. Polizei und Justiz würden das einfach ahnden, weil man dadurch ja heimliche Aufnahmen von Mitschülern gemacht hat, doch hilft es doch auf der anderen Seite dabei das Mobbing eindeutig zu belegen.
Warum wird das also trotz positiver Wirkungen strafrechtlich so geahndet?
Was ist eure Meinung dazu?
9 Antworten
Warum werden heimliche Bild oder Tonaufnahmen von anderen so kritisiert und geahndet, wenn man dadurch leicht Täter überführen und z.B. Mobbing belegen könnte?
Weil sie zumeist illegal sind. Sie stellen einen erheblichen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte einer Person dar.
Ich frage mich hinsichtlich der Persönlichkeits und Datenschutzrechte immer wieder, warum diese so hochgehangen und Verstöße gegen diese so konsequent geahndet und kritisiert werden?
Du verstehst nicht, warum jemand kritisiert wird, der Straftaten begeht? Würde sich das vielleicht ändern, wenn jemand geheime Telefonate mit deinem Freund/ deiner Freundin aufnehmen und sich immer mal wieder zu Hause anhören würde? Oder vor deinem Fenster rumkreucht, um vielleicht mal ein paar Schnappschüsse von dir durchs Wohnzimmerfenster zu machen?
Denn eine wirklich positive und hilfreiche Sache bei z.B heimlichen Bild oder Tonaufnahmen anderer Personen könnten doch ungemein dabei helfen Straftaten zu belegen bzw. Täter zu überführen.
Nein, tut es nicht. Denn die Aufnahmen sind zumeist illegal und damit nicht als Beweismittel zugelassen.
Polizei und Justiz würden das einfach ahnden, weil man dadurch ja heimliche Aufnahmen von Mitschülern gemacht hat, doch hilft es doch auf der anderen Seite dabei das Mobbing eindeutig zu belegen.
Ja, würden sie und nein, würde es nicht. Denn nochmal: Eine solche Aufnahme ist nicht zulässig und damit nicht als Beweismittel verwertbar.
Warum wird das also trotz positiver Wirkungen strafrechtlich so geahndet?
Weil es erheblich in die persönlichkeitsrechte von menschen eingreift und wir nicht in einem land und in einem Justizsystem sind, in dem der Zweck die Mittel heiligt... oder hättest du Lust auf dem Weg zum Supermarkt von der Polizei einkassiert und dann erstmal 12 Stunden in einen vollkommen dunklen Raum gestopft zu werden, bevor du nach allen Regeln der Kunst gefoltert wirst, bis du bereitwillig alles gestehst, was sie von dir hören wollen?
Was ist eure Meinung dazu?
Müsste klar sein, oder? Vollkommen RICHTIG und ANGEMESSEN.
Finde ich ganz und gar nicht. Wer grobe Straften begeht oder andere Mitschüler bis aufs übelste mobbt, hat in dem Moment sein Persönlichkeitsrecht verwirkt und muss es sich dann auch gefallen lassen, wenn jemand eine solche Aktion filmt um das dann aufzuklären. Ich kann nicht andere mutwillig quälen oder runtermachen und dann aber beklagen wenn ich mit meiner schäbigen Aktion dann wo anders in einem Video zu sehen oder angeschissen werde. So kann das auch nicht laufen.
Hallo Simmi26,
Bild- und vielleicht auch Tonaufnahmen sind heute schon insofern möglich, dass sie Straftaten aufzeichnen. Dabei wäre so vorzugehen, dass laufende Aufnahmen nach sagen wir zehn Minuten überschrieben und auch nicht zugänglich wären - das jedoch mit Beginn einer Straftat außer Kraft gesetzt werden könnte.
So wäre denkbar, dass Zeug*innen das Mobbing von einiger Entfernung aufzeichnen und dann als Beweismittel vorlegen. Das Mikrofon wäre aber bei dem Mobbing-Opfer. Sie würden damit beginnen, sobald der Überfall deutlich würde. Und sie müssten sich und die Aufnahmen unmittelbar dem Zugriff der Mobber entziehen.
Die Zeugenaussage kann vor Gericht gelten - aber es wäre auch zu klären, ob die Aufnahmen auch den Inhalt der Situation deutlich machen dürfen.
Es müsste politisch noch die klare Voraussetzung getroffen werden, Mobbing als solches strafrechtlich verfolgen zu können. Es wäre sonst nur ein Überfall darstellbar - aber eine einfache Mobbing-Ansprache würde noch nicht als Überfall gelten.
Bemerkung: Im Moment stehen die Zeichen auf Prävention - doch frage ich mich, ob das in dem Fall hilft. Es müsste jemandem mit einer Motivation, sich selbst unter Erniedrigung anderer zu erhöhen, etwas gegeben werden, was für diese Person von einem Mehrwert gegenüber dem Mobbing wäre. Eine einfache Ethik scheint mir hier keinen Mehrwert zu liefern.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Die §§ 201 und 201a des StGB gibt es aus gutem Grund. Die hast sich Niemand so einfach ausgedacht sondern es gab in der Vergangenheit Vorfälle welche sie notwendig gemacht haben. So funktioniert das im deutschen Recht.
Gäbe es sie nicht könnte Jeder irgendwelche Aufnahmen fertigen und dies veröffentlichen. Hier stehen einfach die Interessen der Allgemeinheit über denen des Einzelnen. Ich denke nicht das du möchtest das Alles was du zu Hause machst oder nichtöffentlich sagst für die Allgemeinheit zugänglich ist.
Zur Überführung von Tätern, oder dem einschränken von Mobbing ist es nur in staatlichem gebrauch, auf Straßen und in öffentlichen Gebäuden nützlich. So wäre halt jeder deiner Schritte überwacht. Ich würde das nicht wollen.
Würde man nun aber die Bevölkerung "instrumentalisieren" und sie zu einem Werkzeug der Strafahndung machen, wäre es auch nicht besser. Du wüsstest nicht mehr wem zu trauen kannst, und wem nicht. Das hätte dann die Ausmaße wie sie in der DDR üblich waren. Jeder deiner Schritte wurde überwacht.
Jetzt gehen wir mal davon aus, das würde nicht vom Staat ausgehen, sondern die Bürger würden es freiwillig machen. Dann wäre es immer noch nicht besser, da die Behörden auf die von Einwohnern gesammelten Daten zurückgreifen könnten, und diese dann zur Fahndung verwenden würden.
Du würdest überall wo bist überwacht werden, und wüsstest nicht einmal, wer dir gerade zuhört, oder zusieht.
Für Rückfragen bin ich immer offen!
LG
(Das hätte dann die Ausmaße wie sie in der DDR üblich waren. Jeder deiner Schritte wurde überwacht.) Jahrzehnte in der DDR gelebt, stimmts? :-D
Was hat das mit Überführung von Tätern oder Mobbing zu tun in Schlafzimmer zu filmen?
Im Ernst? Die Reichweite deines Vorschlags scheint dir nicht klar zu sein. Geschehen in Schlafzimmern keine Verbrechen? Merkste jetzt selbst, oder?