Traumdeutung verstorbener Mann lebt?

2 Antworten

Wie du selbst ja schon festgestellt hast, bist du mit der Verarbeitung dieses Traumas noch nicht fertig. So wie du es beschreibst war es ein Trauma. Einen geliebten Menschen qualvoll sterben zu sehen, verarbeitet man auch nicht so schnell, manchmal auch gar nicht.

Du weißt das Nachts im Traum Dinge aus deinem Unterbewusstsein verarbeitet werden, da ist bei dir natürlich sehr viel.

Dein Unterbewusstsein kreiert ein Szenario das leichter erträglich ist als die Realität, so absurd es auch klingen mag.

Vielleicht wirst du noch einige dieser Träume haben, du kannst dir aber gewiss sein das es nur ein Verarbeitungsprozess ist, der dazu dient deine mentale Belastung Schritt für Schritt abzubauen.

Vielleicht würde es dir helfen in eine Selbsthilfegruppe zu gehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Falabaldu 
Fragesteller
 09.05.2024, 09:34

Das klingt irgendwie logisch… Ich mag es allerdings nicht das mein Unterbewusstsein ihn so schlecht darstellt… Danke für diese Antwort!

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Du hast (wie viele in deiner Situation) einfach nur verdrängt, was sein Tod bei dir ausgelöst hat. Du wolltest stark sein, "vernünftig", alles unter Kontrolle behalten.

Aber als seine Mutter dir Vorwürfe gemacht hat, hat sie wahrscheinlich nur etwas ausgesprochen hat, das du seit 3 Jahre unterdrückst.

JEDER fühlt sich schuldig, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Man glaubt, man hätte ihn irgendwie retten können. Und müssen. Weil die Welt nicht so grausam sein kann. Du schreibst so oft, dass dein Mann euer gemeinsames Leben genauso wollte, dass es wie eine Rechtfertigung wirkt, die du selbst nicht glaubst.

Sei ehrlich: du machst dir auch Vorwürfe. Und natürlich auch ihm, weil er selbst dann nicht auf die Bremse getreten ist, als er eigentlich nicht mehr konnte. Weil er dich im Stich gelassen hat. Weil immer noch Fragen offen sind. War es bis zum Ende euer gemeindamer Traum war oder irgendwann nur noch deiner. Oder seiner? Wäre es anders ausgegangen, anders abgelaufen, wenn...?

So hart es klingt: es gibt keine Antworten darauf, nur die Möglichkeit, Frieden zu schließen mit der Vergangenheit und den Entscheidungen, die ihr getroffen habt.

Dein Unterbewusstsein versetzt dir gerade Ohrfeigen, um dich "wachzurütteln" und dir begreiflich zu machen, dass dein verstorbener Mann endgültig ... weg ist. Und nier mehr zurückkommt, egal, was du tust.

Vielleicht kann nur sein Traumbild so weit zu dir durchdringen, dass du das einsiehst, vielleicht muss "er" dich so verletzen, damit du begreifst.

Du musst dich jetzt um dich und v.a. auch um die Kinder kümmern, die sehr viel besser verstehen, wie schlecht es dir geht, als du denkst.

Dass Wartezeiten für Therapien lang sind, ist kein Geheimnis, dass man aber auch ohne Psychologen, Therapueten oder Klinik "klein" anfangen kann, ist ebenso bekannt.

Es gibt massenhaft Selbsthilfegruppen für Trauer, Depressionen, Arbeitssucht usw. Geh hin, höre zu, rede. Auch mit Menschen in deinem Umfeld, die dir zuhören und dich unterstützen werden, wenn du die Masken fallenlässt, hinter denen du dich noch versteckst.

Oder du setzt dich einfach mal hin und schreibst Briefe an deinen verstorbenen Mann, in denen du deine Wut, deine Zweifel, deinen Selbsthass, deinen Frust rauslässt. Weine, lache, tanze, schrei Bäume an, schneid dir die Haare ab, verbrenn euer Ehebett oder höre eine ganze schlaflose Nacht lang "euer Lied", bis du endlich genug daon hast. Aber lauf nicht länger weg, und belüg dich nicht selbst.

Ihr habt euch geliebt, und bestimmt zahlreiche "Duskussionen" gehabt, als er noch am Leben war. Der Tod sollte das nicht ändern, ganz im Gegegnteil. Du musst zu einem Abschluss kommen, und bevor du dir und ihm "vergeben" kannst, musst du all die Vorwürfe und schlechten Gefühle akzeptieren, die noch da sind.

Lies dir mal Erklärungen zu den verschiedenen Trauerphasen durch und erkenne, dass nichts von all dem, was du fühlst, "falsch" oder unangebracht ist. Loslassen ist ein noch komplizierterer Prozess als kennenlernen, weil einer alleine alles übernehmen muss. Aber du bist nicht die erste und einzige, die gefühlt "alles verloren hat" und darfst von dem profitieren, was andere in ähnlichen Situationen gelernt und erreicht haben.

https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/trauer-das-hilft-bei-der-bewaeltigung/

https://www.stern.de/gesellschaft/sterben/-trauer-ist-mehr-als-ein-gefuehl----was-nach-dem-verlust-wirklich-hilft-32577054.html

Ich wünsche dir den Mut, dich deinen Gefühlen zu stellen und dir Kraft, einen angemessenen Abschied zu finden.

PS: Solltest du wieder von deinem Mann träumen, bitte ihn um Rat und Hilfe statt um seine Rückkehr - "er" weiß, was du brauchst!