Tourismuskauffrau: Lohnt sich ein Studium oder reicht Ausbildung?

4 Antworten

Bei einer Ausbildung hast du den Nachteil, dass nach Ende des Arbeitsverhältnisses du Schwierigkeiten haben könntest woanders zu arbeiten. Nicht alle Unternehmen haben die gleiche Unternehmensphilosophie/-kultur. Außerdem kannst du bei einem Studium auch direkt nach einem Semester oder früher aufhören sollte dir der Studiengang nicht gefallen. Bei einer Ausbildung bist du oft vertraglich verpflichtet eine bestimmte Mindestzeit zu arbeiten.

Natürlich kann es auch sein, dass du den perfekten Ausbildungsplatz findest und dort für immer arbeitest aber das ist immer unwahrscheinlicher.

Hi Annibunny1403, erst mal - ich find's toll, dass du dich für Tourismus interessierst. Hab selbst eine 3-jährige Ausbildung in einem Reisebüro gemacht und nebenbei dreimal die Woche in der Berufsschule Zielgebietskunde, Geografie allgemein und weitere wirtschaftsspezifische Fächer durchgenommen. Leider aber muss ich - aus eigener Erfahrung - sagen, dass dieser Job nicht wirklich weiter zu empfehlen ist! Ich hatte mich, vor Beginn meiner Lehre im Betrieb, auf eine spannende Zusammenarbeit mit Menschen gefreut, wollte auch viel herumkommen und interessantes über andere Kulturen lernen usw; war also so richtig gespannt. Leider kam alles ziemlich anders... Schon am Anfang meiner Ausbildung hatte man nicht wirklich Lust mir etwas zu erklären, bei der kleinsten Frage wurde ich mit einem "hab jetzt keine Zeit" oder "daran musst du dich jetzt halt gewöhnen" abgespeist.. aha, also sollte ich mir etwa alles selbst beibringen ?! Oft verbrachte ich meine Arbeitstage mit Katalog sortieren, Rechnungen abheften oder anderweitigem geistreichen zeugs... ich hatte das Gefühl, dass selbst die betriebsinternen Postboten einen interessanteren Job hatten als ich, denn die kamen wenigstens mal rum. Durfte ich dann doch mal eine kleine Mallorcareise -oder so- zusammenstellen, wurde ich direkt nach 20 min angemotzt, wo denn die Angebote blieben. aus dem kleinsten Fehler wurde dann ein riesiges Fass geöffnet. es geht praktisch alles nur auf Zeit - ungeduldige Kunden und eine bedrückte Arbeitsatmosphäre (hab sowas auch von vielen Klassenkameraden aus der Berufsschule gehört).. man merkt wirklich wie dieser Reisebürobereich zu kämpfen hat (Konkurenz wg Buchungen im Internet usw...). wirklich spannend fand ich die Arbeit im RB nicht, oft sitzt du an 6 Tagen die Woche im Büro (oft auch bis lang nach Ladenschluss) und darfst den geistreichen Unterhaltungen über Feierabend oder das letzte Kegelclubtreffen lauschen.. Ich kann auf jeden Fall bestätigen, dass ein Studium mehr Sinn macht, da die Aufstiegschancen im reisebüro gleich 0 stehen und sich die Tätigkeit von anderen kaufmännischen Berufen nicht stark unterscheidet. ich denke mal, dass es für einen Abiturienten spannender ist ein Studium in dieser Richtung zu absolvieren (ich selbst studier jetzt Französisch und Wirtschaft) und bin sehr happy damit :) - ich geh mal davon aus, du hast Abitur??- wegen deiner Frage... Hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen und viel Glück bei deiner Suche :)

Die meisten Führungskräfte in der Tourismusbranche haben inzwischen beides: Lehre + Studium (z.B. Lehre als Reiseverkehrskauffrau oder Hotelfach- bzw. Hotelkauffrau und danach ein Fachhochschulstudium Tourismus). Bei Leitungsfunktionen hast Du Management-Aufgaben, da reicht eine Lehre nicht. Wenn Du keinen großen beruflichen Ehrgeiz hast und die oft ungünstigen Arbeitsbedingungen einer Fachkraft akzeptieren kannst, dann reicht natürlich die Lehre.

Du kannst doch eine zweigleisige Ausbildung machen. Studium + Lehre. Ist bei meinem AG kein Problem. Schau mal bei BCD Travel vorbei.