Politik und Gesellschaft: Kommt es mir nur so vor oder haben sowohl deutsche AfDler als auch so manch ausländische Mitbürger eine komische Sicht auf die Dinge?
Wo soll ich ansetzen? Also ich bin ein Sohn tamilischer Eltern aus Sri Lanka. Ich besitze die doppelte Staatsbürgerschaft (sri-lankisch und deutsch). Ich stehe auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Nun: Das öffentlich-rechtliche Rundfunk wird von deutschen AfD-Fans als "Staatsmedium/-fernsehen" angesehen, die anderen Parteien, sei es Grüne, FDP, SPD oder früher auch die Unionsparteien, als Kartell und dass sie nichts für das Volk tun. Das ist die eine Seite.
Die andere Seite? So manch ein ausländischer Mitbürger meint, dass "die deutschen Medien" gegen sie hetzen würden. Dabei wird kein Unterschied gemacht zwischen ARD, ZDF, den Dritten Programmen, RTL und auch nicht zwischen BLÖD, der Süddeutschen Zeitung, der FAZ, Spiegel oder Zeit. Ich weiß nicht, wie es bei den anderen Herkunftsstaaten aussieht, aber die türkische Regierung von Staatschef Recep Tayyip Erdogan bezeichnete einmal SPD, CDU und die Grünen als "Feinde der Türkei". Näheres siehe diesen Artikel von der Süddeutschen Zeitung vom 18. August 2017. Es wird behauptet, die Politik agiere gegen Migranten.
Kommt es mir nur so vor oder haben beide eine ziemlich komische Ansicht auf die Dinge?
Ich meine ja: ARD oder ZDF können keine Staatsmedien sein, denn sie unterliegen nicht dem Staat. Ein Staatsfernsehen gibt es in manchen Ländern, Deutschland gehört nicht dazu. Und dass die AfD generell nur gegen andere Politiker hetzen kann, spricht doch dafür, dass die Politik nicht gegen Migranten agiert. Als Angela Merkel noch Kanzlerin war, hatte die AfD sogar die Unionsparteien als "links" angesehen.
Ich weiß schon, warum Katharina Barley (SPD) bei der Europawahl meine Favoritin ist.
2 Antworten
Und dass die AfD generell nur gegen andere Politiker hetzen kann, spricht doch dafür, dass die Politik nicht gegen Migranten agiert.
Du monierst erst das andere pauschalisieren resp. eine komische Ansicht hätten, um danach ebenso zu generalisieren und so in dasselbe Horn zu blasen? Du scheinst dich ja nicht wirklich für Medien, Politik samt deren Einflussnahmen zu interessieren.
Es fängt bei der Zusammensetzung des Rundfunkrats an, geht weiter Partei-Beteiligungen an einzelnen Verlagen und wenn es dass nicht ist, solltest du vielleicht mal hinter die Fassade schauen, wem eigentlich im einzelnen gewisse Medien gehören. Eine vorgegaukelte Vielfalt, die es so nicht wirklich mehr gibt.
Ich meine ja: ARD oder ZDF können keine Staatsmedien sein, denn sie unterliegen nicht dem Staat.
Nicht jedes Wort ist wortwörtlich zu verstehen, sondern teils ein Behelf um seinen Unmut zu äußern. Mit Bezug auf den ÖRR das Auslassen von Informationen, das wiederholte Vorgaukeln von „freien” Interviews angeblicher Passanten, die sich bei weiterer Recherche als eigene Rundfunkmitarbeiter oder Politiker entpuppen.
Ebenso inszenierte Bürgerdialoge mit Parteigenossen oder aus Parteien der Koalitionspartner. All das sind keine Einzelfälle die mal versehentlich so durchgerutscht sind. Dasselbe gilt auch für das Framing von Inhalten sowie der Wahl des Wording, ob es sich nun in DE oder im benachbarten EU-Land abgespielt hat.
Als Angela Merkel noch Kanzlerin war, hatte die AfD sogar die Unionsparteien als "links" angesehen.
Die CDU/CSU ist unter der der Ära Merkel immer weiter von ihren Positionen weiter nach links gerückt und mittlerweile mancher selbst über eine Koalition mit Links oder Grün nachdenkt. Die Glaubwürdigkeit der CDU/CSU ist gleich null und unter Merkel eine komplette Kehrtwende hingelegt hat. Schau dir dazu einfach mal deren Programme und Positionen aus dem Zeitraum der 1980er bis 2000er-Jahre an.
Kurz ja das kann nicht nur sein dem ist so.