Leben wir in einer Erbengeneration in der jeder vierte heutzutage oder demnächst was erben wird?
Wenn ich mich so in meinem Umreis umsehe, dann werden viele in den nächsten 20 - 30 Jahren was erben und das gar nicht so wenig, da sich unsere vorige Generation auch Immobilien angeschafft hat die nun schuldenfrei ist.
Ist das ein Grund weshalb viele Wert darauf legen ein work-balance auszuleben, weil sie sowieso wissen, daß sie durch das Erbe abgesichert sind und nicht vosorgen brauchen?
6 Antworten
Nein.
Denn was du dabei völlig unter den Tisch fallen lässt, ist die Mischung aus hoher Lebenserwartung und Pflegekosten. Da ist ne Immobilie schneller weg als du gucken kannst. Vor allem eine, die seit 20 oder 30 Jahren nicht mehr renoviert oder saniert wurde.
Ich würd es eher umdrehen. Die Leute legen Wert auf ne gute Work-Life-Balance, weil sie im JETZT leben wollen. Es gibt angesichts von Klimawandel, Müllproblem und Rentensystem eigentlich keinen Grund, sich jetzt den Arsch für später irgendwann aufzureißen.
Lieber im Alter in Armut leben und auf ein tolles, erfülltes und gut gelebtes Leben zurückblicken, als im Alter im wackeligen Wohlstand – wenn man Glück hat – dazusitzen und sein Leben zu bereuen, weil man nur gearbeitet hat. Meine Meinung.
Das kann durchaus so sein. Ich finde das auch nicht schlimm. Die Arbeitsverdichtung ist heutzutage auch deutlich höher als noch zu unserer Zeit.
Erbe ist für den Staat steuerlich ungeheuer wichtig.
Im Jahr 2022 haben die Finanzverwaltungen in Deutschland Vermögensübertragungen durch Erbschaften und Schenkungen in Höhe von 101,4 Milliarden Euro veranlagt.
Ob und wie dann die Erben und Erbengemeinschaften die fällige Steuer bezahlen können ist im Einzelfall zu klären.
Auf eine evtl. Überlegung zur Work-Life-Balance hat das sicher keinen Einfluss.
Der Freibetrag für die Kinder ist aber sehr hoch. Da bekommt der Staat selten etwas davon.
Na ja - im Kleinen mag das stimmen, lange noch kein Grund sein normales Einkommen zu vernachlässigen, in dem man einer Work-Life-Balance frönt.
Darauf schließlich ist die Frage ausgerichtet.
Ein Erbe bedeutet nicht automatisch, dass man abgesichert ist. Ich habe ein Haus aus den 70igern geerbt. Die Instandhaltung ist aber sehr teuer. Mal hier ein neues Dach für 20.000, dann eine neue Tür für 3500, ein Fassadenanstrich, neue Fenster...usw.
Aber Du zahlst keine Miete mehr. Rechne das mal auf und Du siehst daß Du viel weniger benötigst als die Instandhaltungskosten.
Ich werde auch das Haus meines Vaters erben. Ich werde es aber verkaufen, da ich selbst nicht drin leben möchte.
Das ist wohl sehr unterschiedlich. Es gibt bereits reichlich Altersarmut und war wird tendenziell eher mehr als weniger. Erschwerend hinzu kommt, dass die Menschen immer älter und dadurch pflegebedürftig werden. 10 Jahre Pflegekosten für einen Demenzkranken verbrauchen schnell ein potenzielles Erbe.
Ich halte es für unklug, auf ein mögliches Erbe zu setzen.
Dann lieber im Alter in Armut leben? Viel Spaß dabei!