Ist das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg gerecht?

6 Antworten

Ja — es ist gerecht. Alle waren mit dem verabredeten Lohn einverstanden — egal, zu welcher Zeit sie mit der Arbeit begonnen hatten. Der Arbeitgeber ist berechtigt, den Lohn für die Arbeit festzulegen.

Die zuletzt eingestellten Arbeiter konnten nichts dafür, dass sie erst so spät eingestellt wurden. Auch sie hatten eine Familie zu ernähren. Dem trug der „Chef“ Rechnung. Ein sehr nobles Verhalten. Kein Grund zum Neid.

Die Entscheidung des Chefs beruhte auf Liebe und war keine Willkür.

Durch das Gleichnis wird die Gerechtigkeit Gottes hervorgehoben. Sie stützt sich nicht lediglich auf Rechtsvorschriften oder auf das Verdienst, das sich ein Mensch vielleicht erworben hat.

Jeder Mensch hat bei Gott die gleiche Chance auf ewiges Leben — egal, ob er ihm schon ein Leben lang treu war, oder sich ihm erst vor kurzem hingegeben hat.

Nein, es ist ein ärgerliches Gleichnis.

Aber es zeigt, das Gott eben anders ist, als wir es wollen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin geliebt von Gott

Das ist ein Gleichnis (keine reale Begebenheit), Jesus wollte damit etwas Bestimmtes ausdrücken. Wir als Menschen empfinden dieses wörtliche Gleichnis als ungerecht. Doch es geht um was anderes. Die Jünger hatten nämlich zuvor debattiet, was ihr Lohn im Himmel sein wird, weil sie alles für Jesus aufgegeben haben. Ich zitiere aus der Bibelauslegung:

"Jesus wollte damit sagen, dass einzig und allein Gott, der 'Hausherr' darüber entscheidet, wer am Ende welche Belohnung erhält. Er ist derjenige, vor dem abgerechnet wird. Viele die jetzt besondere Positionen einnehmen, werden sich eines Tages zurückgesetzt fühlen. Viele, die heute meist hinten rangieren, werden sich plötzlich ganz vorne wiederfinden. Am Schluss wird nur noch die Bewertung Gotes zählen." Zitat Ende. Ich setze hinzu: Gott sieht uns anders als wir uns selbst sehen.

Ich bin dankbar für für Gottes Gerechtigkeit, die viel größer, gnädiger und barmherziger ist als unsere Gerechtigkeit.

In Matthäus 19,30 wird diese Gerechtigkeit, dass am Ende alle gleich sind, beschrieben und im darauf folgenden Gleichnis erläutert. Egal, wie lange alle gearbeitet haben jeder bekommt den gleichen Lohn. Also kann der Verbrecher, der mit Jesus gekreuzigt wurde und der in seinen letzten Stunden zum Glauben fand, den vollen Segen Gottes im Himmel genießen und zwar zusammen mit denen, die Jesus ihr ganzes Leben lang gedient haben.

Das ist doch wunderbar!

Wäre es gerecht jemandem den versprochenen Lohn nicht zu bezahlen?


Lilou1990 
Fragesteller
 25.12.2019, 19:57

Es wurde ja der versprochene Lohn bezahlt, nur bekommen die "Ersten" genauso viel, wie die die nur eine Stunde gearbeitet haben.

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WalterMatern  25.12.2019, 20:20
@Lilou1990

Ja in der Religion geht es nun mal nicht um Tarifverhandlungen.

Auf das hier und heute übertragen

Was ist gerecht?

CO2-Ausstoß: Dieses Land hat die höchsten Emissionen pro Kopf - watson

https://www.watson.de/wissen/klima/876288645-co2-ausstoss-dieses-land-hat-die-hoechsten-emissionen-pro-kopf

Wir reduzierten gerade mal um 11,6 Prozent und sind mit 11,4 Tonnen pro Kopf und einigen Kohlekraftwerken nicht gerade ein Musterschüler. Die Musterschüler 2016 waren in Europa Malta (5 Tonnen), Liechtenstein (5 Tonnen) und Schweden (5,6 Tonnen). Der Pro-Kopf-CO2-Ausstoß in europäischen Ländern im Jahr 2016 in Tonnen.

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