Heute ist Girls-Day - Warum wurde er umbenannt in Girls and Boys-Day?
"Frauen in Männerberufe." : Das ist seit zwanzig Jahren das Motto des Girls-Day gewesen.
Nun heißt er Girls and Boys-Day.
WDR-Aktuell vermittelt mir gerade, dass sich doch bitte mehr Jungen für das Friseurhandwerk interessieren sollen, während Mädchen (wie es auch immer die eigentliche Intention des Girls-Day war) in naturwissenschaftliche Studienfächer an den Unis drängen sollen.
Ist das also nur ein Etikettenschwindel, der Jungs in schlechtbezahlte Jobs drängen soll und Mädchen in die akademische Elite außerhalb von Sprach- und Gesellschaftswissenschaften?
Wieso gibt es keine Praktika für Mädchen beim Straßenbau und Tiefbau, sondern nur mit weißem Kittel in der Biotechnologie, aber Jungs sollen währenddessen in den Friseursalon und ins Altenheim?
10 Antworten
Gedrängt wird niemand. Es werden Perspektiven eröffnet, die sonst oftmals durch Stereotype verborgen bleiben.
Wieso gibt es keine Praktika
Die Betriebe bieten an. Wird nicht angeboten, kann nicht wahrgenommen werden.
In vielen Bundesländern heißt er mittlerweile Zukufntstag.
Früher wurde er genutzt, damit Mädchen einen Tag freigestellt mal in Berufe schnuppern können, die nicht typisch "weiblich" waren. Einfach um den Frauenanteil dort zu steigern und ihnen mehr Optionen zu bieten.
Ich habe dabei nie erlebt, dass eine Schule Probleme gemacht hat, wenn dabei ein Mädchen in einen "Frauenberuf" oder ein Junge in einen "Männerberuf" schnuppern gehen wollte, weil es nicht mehr darum geht sondern allen alle Berufe (sofern nicht z.B. gefährlich oder anders ungeeignet) näher zu bringen.
Heute steht er allen Schülern gewisser Klassenstufen offen, mit vielen Jobs. Einfach damit Schüler einen kleinen Einblick ins Berufsleben bekommen, abseits richtiger Praktika.
Du wünscht dir für dein Kind eine gut bezahlte Arbeit, was durch ein Studium wahrscheinlicher wird. Das ist verständlich.
Allerdings muss ich als Krankenpfleger sagen, dass mich meine Arbeit glücklich macht. Ich habe auch mal molekulare Biotechnologie studiert, aber ich glaube ich wäre in einem Labor nicht glücklicher als in meiner momentanen Arbeit. Mein Verdienst ist mit um und bei 3.500.-€ Netto (je nach Zulagen) auch nicht wirklich schlecht. Not muss ich nicht leiden.
Am Ende denke ich, dass es wichtiger ist, dass einem seine Arbeit alles in allem Spass macht und nicht, dass man eine hochbezahlte Stelle durch ein Studium ergattert.
Eigentlich heißt es schon seit langem Zukunftstag und es geht darum, dass junge Menschen einmal Berufsluft schnuppern können, um einen Eindruck davon bekommen zu können, was sie Mal machen wollen und was nicht, ähnlich wie Praktika. Dabei war es schon zu meiner Schulzeit keinesfalls Pflicht, dass Mädchen in typische Männerberufe gehen und umgekehrt.
Jungs sollen in "Frauenberufe" schnuppern und Mädchen in "Männerberufe". Das muss nichts mit Naturwissenschaft zu tun haben.