Gibt es so etwas wie die Bibel im Hinduismus?

5 Antworten

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Nein. Es gibt kein Buch, das mit der Bibel vergleichbar wäre. Nur die Bibel ist „von Gott inspiriert“ (2. Tim. 3:16), wie man am Inhalt erkennt.

Die ältesten Schriften im Hinduismus sind die Weden, eine Sammlung von Gebeten und Hymnen, die als Rigweda, Samaweda, Jadschurweda und als Atharwaweda bekannt sind. Sie entstanden im Laufe mehrerer Jahrhunderte und wurden um 900 v. u. Z. vollendet. Die Weden wurden später durch andere Schriften ergänzt, einschließlich der Brahmanas und der Upanischaden.

Weitere Schriften sind die Puranas, lange allegorische Erzählungen, die viele hinduistische Mythen über Götter und Göttinnen sowie Helden enthalten. Diese umfassende Bibliothek schließt auch die Epen Ramajana und Mahabharata ein. 
Dann gibt es noch die Bhagawadgita (Bestandteil des Mahabharata).

(Quelle: „Die Suche der Menschheit nach Gott“)


OhNobody  19.05.2021, 14:07

Danke für den Stern.

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Veden und Gita steht ja schon da, guck ein bisschen nach Norden und nimm noch die Sikhs dazu, inklusive Adi Granth. Noch ein Buch mehr, ist auch nett zu lesen.

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Recherchen und Gespräche

Nein, zumal der Hinduismus nur eine Sammelbezeichnung für eine ganze Reihe von Glaubensgemeinschaften ist.


Mayahuel  16.05.2021, 10:03
 Sammelbezeichnung für eine ganze Reihe von Glaubensgemeinschaften ist.

wie das Christentum 😏

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tryanswer  16.05.2021, 10:04
@Mayahuel

Das Christentum ist zwar vielfältig in seiner Auslegung, hat aber immerhin noch einen gemeinsamem Glaubensgrundsatz.

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nobytree2  16.05.2021, 10:13
@Mayahuel

Das stimmt so nicht. Im Christentum gibt es einen Gründer und einen Ausgangspunkt, der Hinduismus ist hingegen eine Sammelbezeichnung der Religionen inklusive Kulturen in Indien, er ist auch ein Begriff, der von außen gegeben ist und quasi „alles mögliche“ in Indien bezeichnen sollte.

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Mayahuel  16.05.2021, 10:26
@nobytree2
. Im Christentum gibt es einen Gründer und einen Ausgangspunkt

ja, aber hier wurde geschrieben:

 für eine ganze Reihe von Glaubensgemeinschaften ist.

manchen Christen halten Jesus für Gott, andere nicht. Andere glauben an einen freien Willen, andere an die doppelte Prädestination. Manche an eine Hölle, anderen an Annihilationismus und andere an Apokatastasis.

Manche haben einen Katechismus, andere nicht. Manche haben einen erweiterten Bibelkanon (zB das Buch Mormon), andere nicht. Manche haben Speisegebote und Propheten (zB bestimmte Adventisten), andere nicht.

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tryanswer  16.05.2021, 10:35
@Mayahuel

Im Christentum sind das jedoch Auslegungen ein und der selben Schrift, wobei bei Gruppierungen wie bspw. den Mormonen noch nicht einmal sicher ist, das es sich dabei auch um Christen handelt. Diese Frage ist zumindest umstritten.

Der Hinduismus hingegen fasst einfach mehrere Glaubensgemeinschaften unterschiedlichster Prägung und Tradition zusammen. Er bezieht sich im Grunde auf sämtliche Religionen, die in einem bestimmten geographischen Bereich (Indien) vorkommen und die nicht den großen Buchreligionen entsprechen.

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Mayahuel  16.05.2021, 10:45
@tryanswer
 auf sämtliche Religionen, die in einem bestimmten geographischen Bereich (Indien) vorkommen

bei so einer Formulierung hätte ich keine Bemerkung hinterlassen

Auslegungen ein und der selben Schrift,

es gibt Christen, die das Alte Testament verwerfen.

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tryanswer  16.05.2021, 10:48
@Mayahuel
es gibt Christen, die das Alte Testament verwerfen

Da bin aber gespannt, wer das sein soll, zumal das Neue Testament ohne das Alte Testament keinen Sinn ergibt. Wenn du jedoch damit zum Ausdruck bringen wolltest, daß bestimmte christliche Gruppen auf das Neue Testament fokussieren, dann mag das wohl stimmen.

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Mayahuel  16.05.2021, 10:53
@tryanswer
Da bin aber gespannt, wer das sein soll,

zB:

Der Flensburger Pastor Friedrich Andersen wurde durch Houston Stewart Chamberlain zum Rasse-Antisemiten und forderte seit 1904 die Abschaffung des Alten Testaments und „aller jüdischen Trübungen der reinen Jesuslehre“.

das hier ist für gewöhnlich der Grund:

Der „zornige Gewittergott“ Jehova sei ein anderer als der „Vater“ und „Geist“, den Christus verkündet

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Christen

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tryanswer  16.05.2021, 11:00
@Mayahuel

Das jetzt als wesentlich zu betrachten ist aber schon etwas sehr weit hergeholt. Das mag sicherlich den einen oder anderen geben der diese Meinung vertrat - oder meinetwegen auch noch vertritt. Theologisch betrachtet, entbehrt das jedoch jeglicher Grundlage und ist daher auch für das Christentum nicht prägend. Das ist mehr eine Idee, die dem damaligen Zeitgeist entsprang.

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Mayahuel  16.05.2021, 11:01
@tryanswer
. Das ist mehr eine Idee, die dem damaligen Zeitgeist entsprang.

wann kam der Demiurg auf?

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tryanswer  16.05.2021, 11:05
@Mayahuel

Diese Frage betrifft jetzt aber mehr die Entwicklung der jüdischen Glaubenslehre und ihrem Weg zum Monotheismus. Da muß ich gestehen, kenne ich mich aber nur bruchstückhaft aus.

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Mayahuel  16.05.2021, 11:11
@tryanswer
Diese Frage betrifft jetzt

auch das Christentum.

Ptolemaios war ein Schüler des christlich-gnostischen Lehrers Valentinus.

Und was glaubte er?

Der valentinische Gelehrte Ptolemäus behauptete in seinem Brief an Flora, das Alte Testament sei völlig falsch, da es einen unvollkommenen Gott beschreibe. Es müsse daher weder vom wahren, perfekten Gott, noch vom Teufel, sondern von einem dazwischen liegenden Gott, dem Demiurg und Schöpfer der Welt, inspiriert worden sein

https://de.wikipedia.org/wiki/Gott_(Christentum)

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tryanswer  16.05.2021, 11:24
@Mayahuel

Schon der Umstand, daß Ptolemäus sich mit dem AT auseinandersetzt, bedeutet, daß er es anerkennt. Natürlich kann man die unterschiedlichen Darstellungen und Personifikationen im AT diskutieren, all das relativiert sich jedoch unter der Prämisse, daß es nur einen Gott gibt.

Und wie ich schon andeutete, die jüdische Religion war nicht von Beginn an monotheistisch geprägt. - Anders als das Christentum, welches immer nur einen Gott kannte.

Die Frage, die Ptolemäus hier aufgeworfen hat wurde also bereits lange vor dem NT entschieden.

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Mayahuel  16.05.2021, 11:31
@tryanswer
daß er es anerkennt.

und zwar als falsch.

Und der berühmte Marcion:

Von dieser Einsicht geleitet, zog Marcion mit der Forderung durch die antike Welt, das AT aus der Kirche zu verbannen. Marcion fand viele Anhänger. Die Marcioniten bildeten eine Großkirche, und es fehlte gar nicht viel und sie hätten sich gegen jene Strömungen durchgesetzt, die am AT sowie der Einheit Gottes festhielten.

Aus der Gegenwart und nicht ganz ernst gemeint:

: Ein deutscher Theologieprofessor wagt sich mit dem Vorschlag hervor, dass die Bücher von der Genesis bis zu Maleachi nicht länger als Teil der schriftlichen Offenbarung des Christentums gelten sollen.
Und diese Forderung kommt auch nicht aus irgendeinem Institut in einer Kleinstadt, die zwar über eine Universität, aber nicht über einen Autobahnanschluss verfügt.
Nein, die Forderung wird erhoben von Notger Slenczka, Inhaber des Dogmatik-Lehrstuhls an der Berliner Humboldt-Universität.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/kann-man-das-alte-testament-einfach-streichen-13558589.html

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tryanswer  16.05.2021, 11:37
@Mayahuel

Bei all diesen Beispielen, die du gerade aufzählst geht es doch lediglich darum, welches Gewicht die Erzählungen des AT in der Zeit erhalten sollen, auch haben sie gemein, daß es sich immer um Einzelmeinungen handelt, die sich nicht gegen die allg. theologische Lehrmeinung durchsetzen konnten.

Das ist im Christentum auch gar nicht mal so ungewöhnlich. Die christliche Geschichte kennt eine ganze Reihe von Ideen und Auslegungen, die sich im Nachhinein als falsch erwiesen haben.

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Mayahuel  16.05.2021, 11:44
@tryanswer
 sich nicht gegen die allg. theologische Lehrmeinung durchsetzen konnten.

es gibt natürlich deutliche Mehrheiten, aber es gibt diese Unterschiede. Damals wie heute. Das Christentum ist nicht homogen, sondern bunt wie ein Flickenteppich.

, die sich im Nachhinein als falsch erwiesen haben.

verschiedene Christen haben verschiedene Wahrheiten. Was falsch ist, hängt davon ab, welchen Christen man fragt.

Bereits in wirklich wichtigen Fragen gibt es Unterschiede. Was sind die Voraussetzungen für die Errettung? Nur Glaube? Taufe? Falls ja, welche (zB Ganzkörpertaufe)? Oder doppelte Prädestination? Werke/Früchte?

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Hindus:

Ramayana.

Shastra

Veden

Bhagavad Gita

Upanishaden

Mahabhasya