Bringt euch eure Arbeit Spaß?

DERstobbel  31.08.2022, 07:14
Also ich werd wahrscheinlich nie richtig arbeiten müssen

Warum das?

KillerJustin 
Fragesteller
 31.08.2022, 07:21

Mein Vater hat viel angespart

12 Antworten

Ich arbeite seit über 20 Jahren. Und es macht mir grundsätzlich großen Spaß. Nicht immer und nicht jeden Tag - aber eben grundsätzlich schon.

Für Dich empfinde ich Mitleid - eigene Leistung, eigenes Geld, zu wissen man trägt was bei, sind meines Erachtens wichtige Komponenten eines erfüllten Lebens.


caroline774  09.10.2022, 00:43

Kann ich mir recht geben, es ist schon ein gutes Gefühl etwas geschafft zu haben und auch seinen eigenen Horizont zu erweitern.

Man muss sich nicht zu Tode arbeiten aber ja, wenn du etwas mit Leidenschaft machst, dann zahlt es doppelt zurück.

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Im Idealfall: Beides, ist so bei mir.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Eigentlich schon, aber der Hauptantrieb ist Geld, um irgendwann genug passives Einkommen zu haben, um damit gut leben zu können.

Ich mache meinen Job i.d.R. (Ausnahmen gibt es immer) sehr gerne.

Allerdings würde ich ihn nicht für "lau" machen, da ich ja auch von irgendwas leben muss.

Glücklicherweise habe ich einen guten Job und auch ein Einkommen, das mir ein gutes Leben ermöglicht.

Also meine Arbeit macht mir sehr viel Freude. Fühlt sich auch überhaupt nicht an wie "richtig arbeiten müssen", sondern ist einfach schön für mich.

Es würde mir sogar einiges in meinem Leben fehlen, wenn ich meine "Arbeit" nicht hätte. Aber das muss man wahrscheinlich erstmal selber erlebt haben, um das verstehen zu können.

Falls es nicht so wäre, könnte man sich heutzutage ziemlich problemlos etwas anderes suchen, was einem richtig Freude macht...

Vielleicht ist man da mit 16, wo man bis jetzt fast nur "Schule" als "Arbeit" erlebt hat, auch noch ein wenig "jung", um das nachempfinden zu können. Aber "Respekt", dass Du unter diesen Umständen um 7 in der Früh schon wach bist ... . 😅


KillerJustin 
Fragesteller
 31.08.2022, 07:36

Joa lieg aber noch im Bett 😂 hab aber auch Unterricht später, aber erst gegen Nachmittag. Das klingt schön mit deiner Arbeit, ich hab halt recht viel Langeweile 😅

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Ralph9  31.08.2022, 08:25
@KillerJustin

ah ok, Guten Morgen 😂

Ja, kann ich sehr gut verstehen, und genau da sehe ich auch das Problem: Geld allein beruhigt zwar, aber es macht nicht glücklich. Denn es ist nicht "sinn-voll".

Man kann sich zwar schon eine Zeitlang mit allem Möglichen "die Zeit vertreiben", egal ob Zocken, Sport, Hobbies odgl., wird aber immer wieder an einen Punkt ankommen, wo man merken wird, dass einem etwas sinnvolles fehlt.

Genauso bitter kann es sein - was Gott verhüten möge -, wenn man irgendwann die Erfahrung machen muss, dass man von anderen vor allem des Geldes wegen gemocht wird ... und wenn eine Beziehung in die Brüche geht, dass dann um Geld und Unterhalt usw. gestritten wird bis auf's Blut. Bei kaum etwas hört die Freundschaft so schnell auf wie beim Geld ... .

Und all das kann mit der Zeit unter Umständen richtig frustrierend werden, wenn man einerseits immer wieder spürt, wie sehr einem etwas sinnvolles fehlt und sich bei Freundschaften andererseits manchmal fragen muss, ob einen die Freund/inn/en eigentlich als Person mögen oder wegen dem Geld.

Ich drücke Dir sehr die Daumen, dass das alles bei Dir nicht so sein wird. Aber "Langeweile" ist leider ein erstes kleines Frühwarn-Symbol. Ich würde mich nie in Dein Leben einmischen wollen und es sei Dir von Herzen alles vergönnt, aber wenn ich Dir einen kleinen Gedanken mitgeben darf:

Ich würde mir eine Beschäftigung suchen, bei der ich merke, dass sie RICHTIG sinnvoll ist, also bei der ich immer wieder die Erfahrung mache, dass mich etwas - oder jemand - bereichert; und dass mir einiges fehlen würde, wenn ich das nicht hätte. In meinem Fall wäre das gesellschaftliches Engagement, also schaun, wo man anderen Menschen helfen und ihnen ihr Leben ein wenig schöner machen kann (dabei geht es noch nicht einmal darum, dass man anderen einfach nur Geld in den A...llerwerstesten steckt, denn Geld macht das Leben zwar manchmal einfacher, aber nicht schöner ... ).

Mit so etwas könnte man erstmal ehrenamtlich und völlig unverbindlich anfangen und dadurch ein Gespür dafür bekommen, ob es einem wirklich liegt, und falls ja, würden sich daraus dann sicher Möglichkeiten ergeben, das Engagement auch zu vertiefen, ansonsten lässt man's wieder. Oft ist es auch total spannend, dabei man die eigene Welt zu "verlassen" und in völlig andere Realitäten einzutauchen; egal ob das z.B. Mithilfe bei der örtlichen "Tafel" ist oder ein "Freiwilliges Jahr" im Ausland ... .

Wichtig ist in meinen Augen, dass man sich das, was einen im Leben wirklich bereichert, um kein Geld der Welt kaufen kann: Das ist zum einen die Erfahrung, dass man mit der Zeit seines Lebens etwas total sinnvolles macht, das einen selber absolut Freude bringt (und im besten Fall auch das Leben anderer Menschen ein wenig schöner macht), zum anderen sind es echte, tiefe, ehrliche und belastbare Freundschaften; Menschen von denen man akzeptiert und gemocht und geschätzt wird als Mensch, wie man ist ... und völlig unabhängig davon, ob man superreich oder mittellos ist.

Respekt, den man sich kaufen kann oder muss, ist kein echter Respekt, kein echtes Ansehen. Echtes Ansehen bekommt man durch einen Charakter, der von Anstand, Achtung, Hilfsbereitschaft usw. geprägt ist ohne jede "eigene Überheblichkeit" oggl.. Vor allem, wenn es so ist, dass man selber im Wesentlichen noch nichts dazu beigetragen hat, sondern einen einfach das Schicksal in eine privilegierte Position gebracht hat. Irgendwann will und braucht man die Erfahrung, dass man selber etwas geleistet hat ... im besten Fall etwas gutes für viele Leute ... .

Eine Bekannte von mir ist nach Schule und Ausbildung als Krankenschwester für ein "Freiwilliges Jahr" mit einer Hilfsorganisation nach Uganda gegangen, wurde in einen der ärmsten Teile des Landes geschickt, hat dort ihren Ehemann kennengelernt und mit ihm zusammen und weiteren Leuten eine Schule gegründet, in der mittlerweile über 600 Kinder zwischen 5 und ca. 16 Jahren unterrichtet, verköstigt und medizinisch versorgt werden, davon über 150, also jedes 4. Kind, Vollwaise (beide Eltern verloren). In der Gründungsphase konnten sie diese Schule mit Spenden finanzieren, inzwischen ist ein Träger gefunden, der den Fortbestand dieser Schule absichert und finanziert.

Der nächste größere Ort mit Arzt, Schule usw. war dort früher über 40 km weit entfernt, keine öffentlichen Verkehrsmittel, keine Autos oder sonstwas, also für diese Kinder unerreichbar. Die Bekannte ist jetzt 35, wohnt mit ihrem Mann hier in Deutschland und kümmert sich von hier aus weiter um die Angelegenheiten "ihrer" Schule. Die kann mit 35 bereits eine Lebensleistung aufweisen, vor der ich durchaus meinen Hut ziehe; die kann sagen, dass sie was total sinnvolles geschafft hat und dass alles, was sie tut, weiterhin absolut sinnvoll ist ... auch wenn nicht jeder Tag gechillt und entspannt ist und man auch viel Geduld, Nerven, Umgangsformen und Durchhaltevermögen braucht.

Ich wünsch Dir einfach, dass Du einen ganz guten Weg und Platz für Dein & in Deinem Leben findest... 👍

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