An DB-Mitarbeiter: Glaubt ihr Lokführer können oft was für Verspätungen?
Hey,
wir haben mal wieder Verspätung und während ich hier gerade sitze und warte bis es weitergeht habe ich mir die Frage gestellt wie oft Lokführer selbst verantwortlich für Verspätungen sein können. Ich meine dabei gar nicht Unfälle oder Ähnliches, was ja oft auch so kommuniziert wird, sondern die ganz normalen Verspätungen. Und könnten Lokführer auch manchmal Störungen verhindern?
Ich hab auch viele Lokführer mitgekriegt, die durch den Zug gesprintet sind, damit es schnell weitergeht, also ich glaube schon daran, dass ihnen Pünktlichkeit wichtig ist und sie kompetent sind. Ich frage mich das daher nur gerade aus objektiver Sicht und nicht um ihnen was vorzuwerfen
2 Antworten
Kein Lokführer, aber Fahrgast:
Ja, die Fälle gibt es durchaus. Ich benutze häufig einen Sackbahnhof, d.h. zwangsweise Fahrtrichtungswechsel. Wenn der Zug dann schon verspätet ankommt, wird es unter Umständen etwas knapper, aber da gibt es die Lokführer, die schnelleren Schrittes den Führerstand des Triebzuges wechseln und so die verbleibende planmäßige Wendezeit nutzen, um die Verspätung - im günstigsten Fall auf Null - zu reduzieren, während man anderen dabei die Schuhe besohlen könnte ...
Lokführer können nichts für die Planung. Sie sind nicht schuld an Personaleinsparungen bei Lokführern, Wartungspersonal und Gleisbau. Mich als Pendler nerven die vielen Verspätungen und Zugausfälle ungemein, aber ich sehe die Schuld in der Privatisierung der Bahn. Ich habe auch schon Lokführer erlebt, die geringe Verspätungen bis zum Ziel aufgeholt haben.