Führungszeugnis bei Jagdschein?

7 Antworten

Für eine waffenrechtliche Erlaubnis bedarf es der Zuverlässigkeit.

Da sehen die Behörden auch im Bundeszentralregister und dessen Untergruppe, dem Erziehungsregister nach Punkt (1) 5 :

https://dejure.org/gesetze/BZRG/61.html

Im Erziehungsregister wird alles mögliche vermerkt:

https://dejure.org/gesetze/BZRG/60.html

Da man nicht weis, was "fallen gelassen" genau bedeutet, kann man nur raten ob das dort steht und den Schein verhindert..


mff11 
Fragesteller
 16.09.2019, 19:35

Vielen Dank für die Antwort. Gibt es denn Möglickeiten, dass man auch Einsicht in das Erziehungsregister erhält und somit sich nicht „umsonst“ anmeldet?

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Leestigter  16.09.2019, 19:51
@mff11

Ich glaube es gibt die Möglichkeit, das über einen Anwalt zu beantragen - manche Anwälte bieten sowas als Service an:

7. Wie bekomme ich eine Auskunft aus dem Bundezentralregister

Sie bekommen am Amtsgericht ihres Gerichtsbezirkes die Einsicht in das Bundezentralregister, ohne dieses jedoch mitnehmen oder kopieren zu dürfen, da verhindert werden soll, dass der Einsichtnehmende zur Herausgabe z.B. durch seinen Arbeitgeber als Einstellungsvoraussetzung genötigt wird. Eine handschriftliche Abschrift ist erlaubt.

Unser Tipp:

  • Auskunft beim Bundesamt für Justiz über laufende Ermittlung- und Strafverfahren für € 59,00 (inkl. USt)
  • Auskunft zu Speicherungen im Schengener Informationssystem (SIS) für € 59,00 (inkl. USt)
  • Auskunft zu Speicherungen in polizeilichen Dateien für € 59,00 (inkl. USt)

Für die Einholung der Auskünfte sind folgende Angaben notwendig:

  • Alle Vornamen
  • alle Nachnamen
  • Geburtsname (geborene(r))
  • Geburtsdatum
  • Geburtsort
  • Letzte Meldeadresse
  • eine Ausweiskopie und eine
  • Unterzeichnete Strafprozessvollmacht

Quelle:https://www.ihr-anwalt-hamburg.de/taetigkeitsbereiche/B-bis-D/bundeszentralregister.html

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Hallo,

jedem steht es frei, eine Ausbildung in der Jagdschule zu machen, es garantiert dir aber niemand, dass du den Schein bzw. eine Waffenbesitzkarte letzendlich auch bekommst, denn in der Schule bekommst du lediglich nur ein (Jäger-)Zeugnis, womit du zu Ämtern gehst, um eben deinen ersten Jagschein damit einlösen zu können! Das stehst so auch in der AGB der Schule.

Du bist also selbst verantwortlich, wenn du mehrere tausend Euro in die Ausbildung steckst und man dich dann bei den Ämtern ablehnt.

Du bist auch dafür verantwortlich, wenn du die körperlichen Voraussetzungen in der Ausbildung nicht erfüllen kannst: Fitness, Körpergröße, Ausdauer. Immerhin hantiert man mit Gewehren, die für standardmäßig für Männer um die 1,80 gemacht sind. Viele bekommen da Probleme.

Bei den Ämtern fallen 3 Prüfungen an, die man über dich anstellt: Vorstrafenprüfung, psychologische Zurechnungsfähigkeit, Sachkundeprüfung.

Ein polizeiliches Führungszeugnis kannst du gegen Geld jederzeit vorher einholen. In der Regel darf die letzten 10 Jahre nichts vorgefallen sein:

  • keine Vorstrafen
  • kein Gefängnisaufenthalt
  • du darfst generell niemals wegen körperlich schwerer Gewalttat aufgefallen sein
  • du darfst niemals einer verbotenen oder radikalen Partei beigetreten sein
  • du darfst keine Depressionen oder andere psychische Krankheiten haben
  • meines Erinnern ist zudem nicht erlaubt, schonmal Ritalin wegen Depressionen genommen zu haben (wegen Charakterveränderungen und Gehirnverschlechterung).

In den Jägerprüfungen sind Doktoren und psychologisch geschulte Leute, die sehr genau darauf achten, wie du dich ausdrückst und wie du wirkst. Immer zwei an der Zahl. Einer der dir Fragen stellt, der andere der deine Reaktionen beobachtet. Klingt lustig und aufregend, wer vor diesen Herren steht, der pieselt sich in die Hose.

PS: Sorge dafür, dass du keinerlei politischen Inhalt auf Facebook postest. Die Haltung zu öffentlichen Dingen muss absolut picobello und neutral sein, sonst hast du ohnehin schon versch***en.

Wer Drogen nimmt hat nichts am Gewehr zu suchen, es ist auch fraglich, ob man eine derart schwierige Prüfungen damit besteht, denn schon unter psychologisch gesunden Voraussetzungen liegt die Durchfallquote bei 75 %. Bei den Jägern geht es psychologisch verbal und körperlich zuden sehr hart zu, da hören 95 % der Jungjäger wieder auf, wenn sie im späteren Jagdleben jeden Tag angeschrien werden. Man darf sich dort keine Ausraster erlauben und man muss ertragen können, wenn die Jagdherren einen grundlos anschreien.

Wenn du mich fragst, würde ich es lassen, weil ein rießen Berg auf die Jungjäger zukommt und die meisten hören sehr schnell wieder auf, wenn sie merken, was Jagd überhaupt heißt. Es ist wahrscheinlich, dass der Kumpel oder ihr beide weiterhin Cannabis konsumiert und das ist zukünftig nicht mehr machbar, ich sage dir auch warum:

  • du musst jederzeit daheim mit Kontrollen rechnen wegen den Gewehren. Und Gewehre und Drogen sind ein No-Go. Riecht man ja auch in deiner Wohnung.
  • Als zukünftiger Jäger musst du 24 Stunden einsatzbereit sein, wenn dein Jagdherr dich ruft, da kannst du keinen Abend mehr betrunken oder zugekifft sein. Es ist also nicht möglich, frei zu entscheiden, wann du jagen willst oder kannst und wo. Jäger sein heißt, jeden Tag aktiv zu sein.
  • Die Jägertätigkeit erfordert extrem hohe psychologische Stabilität und körperliche Fitness. Man wird dort psychisch und physisch sehr hart rangenommen und in der Jägerzunft wird man als neuer erstmal von jedem herumgeschubst und getestet, was man so aushält. Morgens und abends je nach Wunsch des Jagdherren raussitzen oder arbeiten (morgens halb vier aufstehen und bis nachts um halb eins raussitzen). Zudem herrscht dort größtenteils ein ziemlich grenzwertig militärischer Ton, wo man dich sofort grundlos platt macht. Das ist für die meisten Leute ziemlich verstörend. Wer da nicht stabil ist, wird schnell zu Drogen für seine Entspannung greifen oder evtl. auch die Leute körperlich angehen. Auch wird man unter Jägern sehr schnell missbraucht und um sein Geld und seine Zeit gebracht. Da sind schon viele ausgerastet.
  • Der Jagdschein bringt euch gar nichts. Um ihn nutzen zu können, muss man sich als Jäger dann vor Jagdherren vorstellen und jeden Tag verpflichten, mitzuarbeiten. Ihr werdet in der Jagdschule lernen, dass mit der Jagd die gesetzliche Pflicht zur Hege verbunden ist. Ihr seid dann also bei Bedarf morgens, mittags und abends für Jagdherren arbeiten bis zum Erschöpfen. Erfordert sehr viel Energie. Zudem muss der Jäger abends ja immer raus, wenn er Wild von der Straße entfernen muss. Es kann also sein, dass man euch da mal spontan mitnimmt und da müsst ihr Haltung beweisen. Da ist nichts mehr mit Party und Drogen oder viel ausschlafen. Das Jägerleben ist mit sehr hohen Verpflichtungen verbunden und wird euer Leben zu 180 % ändern.
  • Hätte ich damals gewusst, was da auf mich zu kommt, hätte ich niemals angefangen. Freizeit = null. Privatsphäre = null. Feiern = null, Fernsehen und Filme = null. Wenn du einmal was anderes machen willst, wirst du ziemlich böse angeguckt. In meinem ersten Jahr wollte ich sehr oft wieder aufhören.

Trotzdem ist Jagd etwas Tolles. Wenn ihr vor habt, euer Leben einem radikalen Wandel zu unterziehen, dann macht die Erfahrung. Es wird euch in neuer Weise komplett formen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Folgendes muss man(zumindest bei uns) nach bestem Wissen und Gewissen bestätigen.

Bild zum Beitrag

Wenn man sich von diesem Blatt nichts zu Schulden hat kommen lassen, steht dem Jagdschein meistens nichts mehr im Wege.

Allerdings wird man bei uns Jägern als potentieller Krimineller doch anders behandelt, egal ob man dem Gesetz nach tauglich ist. Auf der Jagd muss man sich nämlich aufeinander verlassen können.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich bin Jäger, Angler, Schütze, Landwirt und Waldbesitzer
 - (Recht, Polizei, Jagd)

Sehe ich genau so wie wiki01:

Sie werden Deinen Kumpel während der Jägerausbildung irgendwann im Hintergrund überprüfen, weil das Voraussetzung dafür ist, dass er die Jägerprüfung ablegen darf.

Und dabei wird nicht nur das Führungszeugnis überprüft, sondern auch alle lokalen Polizeibehörden der Orte, an denen er gewohnt hat, um zu sehen ob dort irgend etwas über ihn aktenkundig ist.

Neben den im Gesetz konkret aufgezählten Verstößen (Verurteilungen) steht auch ganz allgemein die Frage nach seiner "Zuverlässigkeit" im Raum und ob es irgendwelche Dinge gibt, die an seiner Zuverlässigkeit zweifeln lassen.

Er wurde schon mehrfach mit Betäubungsmitteln erwischt. "Mehrfach erwischt" bedeutet ja, dass das nicht nur ein einmaliger Ausrutscher war (man wird ja schliesslich auch nicht jedes einzelne Mal zwangsweise erwischt). Würdest Du so jemanden als "zuverlässig" einstufen und ihm das Recht geben wollen Schusswaffen zu besitzen und in der Öffentlichkeit mit Schusswaffen hantieren zu dürfen?

Keine Ahnung, ob das toleriert wird oder ob er damit als unzuverlässig eingestuft wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger

mff11 
Fragesteller
 16.09.2019, 21:12

Alles klar, auch Dir Danke ich erneut für deine Antwort.

Weißt du denn, ob er sich im Vornherein alle Infos holen kann, ob er „sauber“ ist, damit er sich eben nicht anmeldet und ihm dann im Laufe der Jagdschule gesagt wird, dass er nicht weitermachen könne?

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Waldmensch70  16.09.2019, 21:25
@mff11

Ganz ehrlich? Gute, berechtigte Frage. Ich weiss es aber auch nicht, kann da nur vermuten.

Wenn er sich zu einer Jägerausbildung anmelden will, kann er ja vorab zur zuständigen Waffenbehörde gehen und dort ganz offen damit umgehen und nachfragen. Die werden es ihm schon sagen können. Allerdings stößt er sie damit natürlich auch auf das Thema, das sie vielleicht von selber gar nicht bemerkt hätten(?)

In sofern: Puh, schwierig. Oder lieber einfach drauf ankommen lassen und, wenn darauf angesprochen wird, dann die Erklärung abgeben, die Du unten auch geschrieben hast?

Da kann ich dir/Euch leider keinen "richtigen" Rat mit auf den Weg geben, so leid es mir tut.

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mff11 
Fragesteller
 16.09.2019, 21:37
@Waldmensch70

Wir/Er haben zu danken für die Tipps und Infos, evtl. reicht ja auch im Falle das das von früher rauskommt eine vernünftige Aussage. Vielleicht muss er auch einen Drogentest machen um seine Abstinenz unter Beweis stellen zu können. Was kein Problem wäre. Oder ein Test, bei dem er seine Zuverlässigkeit unter Beweis stellt. Mal sehen...

Vielleicht ist es auch schlau seine momentane Lage mal bei dem Amt zu schildern, evtl. können die ja helfen und Auskunft geben, wo er sich schlau machen soll und wie die Chancen stehen.

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mff11 
Fragesteller
 16.09.2019, 21:15

Er wurde zwar bereits zweimal mit einer geringfügigen Menge erwischt, dies waren jedoch wirklich eher Jugemdsünden, zu diesen Zeitpunkten war er 16 und 17 und es handelte sich immer um Kleinbeträge. Auch er ist älter geworden und nimmt seit dem letzen Mal erwischt worden sein (über 2 Jahre) nun auch keine Drogen mehr.

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Du hast ja die Frage vor 160 Tagen schonmal gestellt und immer noch keine Jagdausbildung gemacht. Was ist da los, dass du so langsam bist? Auch, dass du (wie in deiner anderen Frage) erst ein Jagdauto kaufen willst, bevor alles andere generell und besorgt ist an Ausrüstung, zeigt, dass du völlig durcheinander bist (Drogen?).

Kiffen kostet Energie die du fürs Jagen brauchst, weil es da klare Regeln gibt: Der Jagdherr sagst, wann du zu erscheinen hast und wie viele Stunden du draußen zu sitzen hast (manchmal 10 Stunden pro Tag /morgens/abends, plus mittags Revierarbeiten). Also minimum mehrfach pro Woche, sofern du überhaupt einen Jagdplatz findest.

Zudem musst du sehr gut denken, mitdenken und Wissen behalten können in der Jägertätigkeit. Wer nicht schnell lernen kann, schafft den Jagdschein nicht. Man muss sehr fit im Kopf sein, was Drogen verhindert.

Hinzu kommt, dass du noch in einer Ausbildung steckst. Dafür hast du dann keine Zeit. Jagen heißt, viel Geduld zu haben und sich sehr viel damit zu beschäftigen. Die meisten hören wieder auf, weil sie eine Beziehung haben und sich nicht erlauben können, jede Nacht draußen zu sein, was aber teilweise von den Jagdherren verlangt wird.