Was glaubt ihr, was passiert eigentlich nach dem Tod (nur an Atheisten - bitte nichts über Religion)?

13 Antworten

Nichts!

Stell dir vor, die Zeit läuft rückwärts.

Dann ist der Tod die Zeit vor deiner Zeugung.

Nun stell dir vor, die Zeit läuft vorwärts.

Nun ist der Tod Teil deines Erfahrungsschatzes aus der Vergangenheit.

Du warst einmal nicht-existent.

Sich das in Bezug auf die Vergangenheit einzugestehen ist ganz leicht, weil man keine Wahl hat (außer man glaubt, man wurde wiedergeboren).

Doch sich einzugestehen, dass dies im Tod wieder so sein wird, treibt viele Menschen um den Verstand und über das Wunschdenken in den Glauben einer Religion.

Man muss sich den Tod nicht vorstellen können, die Kunst liegt darin, sich ihn sich selbst einzugestehen zu können.

Was glaubt ihr, was passiert eigentlich nach dem Tod?

Der physische Körper hört auf zu leben und löst sich in seine Bestandteile auf. Er geht den Weg alles Irdischen, wenn man ihn lässt.

Die Seele durchläuft in den 40 Tagen nach dem Tod den Prozess der Loslösung und hat erst dann, so sagen verschiedene Traditionen, den Körper verlassen.

◇♧◇

Die Seele hat ihre eigene Energie, die nicht zerstört werden kann, sondern ewig existiert. Dabei denke ich an den Energieerhaltungssatz, wonach in einem geschlossenen System einmal vorhandene Energie erhalten bleibt.

Insgesamt ist es nach dem Tod wie vor der Zeugung - ein großer Wartezustand (ähnlich wie scooter14 schreibt).

Das genügt mir als Antwort, da sich daraus alles ableiten lässt.


zetra  24.06.2023, 21:14

Der Mensch kann sich dem Kreislauf der Natur nicht entziehen.

3
lumbricussi  25.06.2023, 00:27
@zetra

Irgendwie find ich das schön. Das gibt so ein Gefühl der Zugehörigkeit zu allem Leben. Jedes Lebewesen wird hervorgebracht, durchläuft seine Spanne der Zeit, macht Erfahrungen, trägt mit seinen Handlungen und Ideen das Seine bei und geht wieder ein in den großen Kreislauf der Dinge. Es ist so tröstlich, das selbe Schicksal zu haben wie die Vögel, die Käfer, Katzen und anderes großes und kleines Leben. Irgendwie ist das auch Geborgenheit.
Jedenfalls Tiere stellen sich nicht so an wie die Menschen.

3
Spielwiesen  25.06.2023, 07:34
@lumbricussi

Wie wunderschön ausgedrückt, meine Liebe! :-)

Ja, es ist so einfach: ALLES entsteht durch einen Gedanken, der anfängt zu leben und sich materialisiert: der Gedanke wird zum Sein = All-Es.

Lebend trägt es etwas zum Gesamten bei, dann erreicht das irdisch sichtbare Sein sein Ende und vergeht. Der Gedanke geht wieder zurück in den grossen Pool - und wartet auf seinen nächsten Einsatz. Immer wieder! Verlässlich.

3
zetra  25.06.2023, 10:15
@Spielwiesen

Pure Lyrik die wir hier so schön servieren, richtig wohltuend, zu den endlosen Negativnachrichten ständig.

2
Spielwiesen  25.06.2023, 10:45
@zetra

Ja, es hat etwas Lyrisches - mir war es aber mehr um das Philosophische zu tun: alles ist so einfach - wie die Natur. Wenn man drüber nachdenkt, ist das, was nicht 'automatisch funktioniert', das Göttliche, unerklärliche... . Da kann man nur einfach andächtig da stehen und zulassen, dass sowas geschieht, ohne rationale Erklärung. ◇♧◇ Es ist wohl die Hybris, die viele dazu treibt, das Geschehen nicht als göttlich akzeptieren zu können.

2
zetra  25.06.2023, 10:52
@Spielwiesen

Hiermit bist du ja mir einen Schritt voraus, denn ich sehe das meistens von der praktischen Seite her.

1
Spielwiesen  25.06.2023, 11:00
@zetra

Ja, ich aber doch auch. Angewandte Philosophie! Meine! :-)

2

Das ist so, wie nach dem Lichtausschalten: Kein Licht mehr.

Mit dem Hirntod verlischt das Bewusstsein wie das Licht. Auch das Bewusstsein basiert auf nichts weiter als einen energetischen Prozess, nur dass der für den Menschen eine lebenswichtige funktionale informationelle Bedeutung hatte.

Einen Stromkreis, um Licht zu erzeugen, kann man wieder einschalten, aber den Bewusstseinsstrom bringt nichts wieder in Gang, weil seine organische Basis, das akustische System des VIII. Hirnnerven, mit dem Tod zu verwesen beginnt und sich einfach zersetzt.

Die physikalischen und chemischen Bestandteile des Körpers gehen wieder ein in den Kreislauf der Natur.

Nichts, der Leichnam verrottet und mehr ist da auch nicht mehr. Finde da die Lehrer Epikers recht interessant, dass alles aus Atomen besteht und wenn man stirbt sich das ganze einfach auflöst!

mein Körper stirbt. Aber mein Körper bin nicht ich. Ich lebe weiter und bekomme irgendwann einen neuen Körper. Die Erinnerungen meines alten Gehirns sind weg, aber was meine Seele sich gemerkt hat, bleibt und wird beim Erlernen der interessanten Dinge mit dem neuen Gehirn helfen.

Damit das auch gut geht, muss die Seele aktiv gewesen sein - was man nicht übt, wird schwer fallen. Es ist vor allem eine Frage der eigenen Wahrnehmung, Methoden der Wissenschaft helfen darum nicht, nichts davon ist personenunabhängig falsifizierbar, meine Wahrnehmung ist nicht auf andere übertragbar.

Und die Erde, zu der ich zurückkehre, ist dann hoffentlich noch in einigermaßen gutem Zustand - die kommenden Generationen, denen wir die Erde vererben, das sind wir selbst.