Stimmt ihr der Aussage von dem islamischen Prediger Marcel Krass zu und wo kommt die Moral her?
Hallo Community,
Ich weiß, dass es ein langer Text werden wird. Trotzdem bitte ich euch, ihn euch durchzulesen, um zu verstehen, um was es geht. Ich habe mir dieses Video von Marcel Krass angeschaut. Ich habe versucht, mit voller Neutralität dieses Video mir anzuschauen. Allerdings machte mich bereits der Titel stutzig und ich wurde wahrscheinlich zu recht stutzig. Er hat so viel Müll von sich gegeben, dass ich es erstmal verarbeiten musste. Ich hätte mir dieses Video nicht angeguckt, aber ich wurde dazu gebeten, von einem Muslim. Herr Krass redet in diesem Video über die Wissenschaft und die chemischen Prozesse und sagt, dass es wissenschaftlich gesehen keinen Unterschied macht, ob ich meinen Nachbarn mit einer Axt zerteile oder den Schneemann mit einer Axt zerteile. Er sagte, dass es in der Wissenschaft kein Gut und Böse gibt. Ich gebe ihm da nicht unrecht. In der Wissenschaft geht es nur um Prozesse und Belege und noch um vieles mehr. Unabhängig davon, ob dieser Prozess gut oder böse ist. Denn das gibt es in der Wissenschaft nicht. Die Wissenschaft hat mit Moral nichts zu tun. Er fing an, Gleichnisse aufzustellen. Er sagte, dass es wissenschaftlich keinen Unterschied machen würde, ob ich Dynamit im Schulbus hochgehen lasse oder in einer Höhle. Der wissenschaftliche Prozess bleibt gleich. Er will darauf hinaus, dass wir alle Menschen eine Fitrah haben. Das ist nach islamischer Lehre etwas, was angeboren ist. Muslime behaupten, dass alle Menschen als Muslime geboren worden sind, was natürlich völliger Quatsch ist. Er behauptet, dass wir so unsere Moral erhalten haben, weil wir tief im Inneren wissen, dass es einen vollkommenden guten Herrscher gibt. Das hat jeder Mensch in sich und lässt sich auch nicht entfernen. Eine provokante Aussage von ihm, die auch so nicht stimmt. Er behauptete auch, dass Atheisten eine Maske aufhaben und nur behaupten, Atheisten zu sein. Sie können keine Atheisten sein, weil sie es nicht akzeptieren würden, einen Menschen in einen Käfig einzusperren, und ihn dann zu essen, wenn man Hunger hat. Biologisch gesehen ist der Mensch ein Tier und deswegen behauptet Herr Krass, dass es keinen Unterschied macht, eine Kuh oder einen Menschen einzusperren. Wenn Atheisten hier nicht zustimmen würden, dann sind sie keine Atheisten. Atheismus bedeutet aber nur, dass man eine Abwesenheit gegenüber den Glauben an die Existenz von Gott hat. Jetzt behauptet Herr Krass, dass man wissenschaftlich beweisen soll, was Recht und Unrecht ist. Was Gut und Böse ist. Das ist doch völliger Unsinn. Er hat einfach 45 Minuten lang nur Scheiße gelabert. Er versucht durch sein angeblich schlaues Gerede, die Menschen zu beeinflussen. Er vergleicht Äpfel mit Birnen.
Mit freundlichen Grüßen
monsterbose
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11 Antworten
Ich brauchte mir nur die ersten 5 Minuten anschauen und wusste, wohin die Reise geht. Das Problem ist, dass dieser Mensch vorgibt logisch zu denken, kann es aber nicht.
Also mit den Schnehman hat er recht lol, aber ich bleibe trotzdem Atheist:DDD.
Nö, hat er nicht: aus rechtswissenschaftlicher Sicht ergibt sich sehr wohl ein Unterschied: Wer einen Schneemann mit der Axt zerteilt, dem passiert nichts; wer hingegen einen Menschen mit der Axt zerteilt, kommt in den Knast.
Das ist das übliche Vorgehen von Missionaren, welche die Tatsache ausnutzen, dass viele Leute über gewisse Themen nur oberflächlich informiert sind. Mit rhetorischem Geschick versuchen sie auf diese Weise, die Leute dumm zu reden, indem sie verbreitete Vorurteile und Irrtümer vertiefen.
Du hast ja selbst schon erkannt, was er da für ein wirres Zeug von sich gibt. Deinen Text habe ich durchgelesen, aber das Video werde ich mir bestimmt nicht anschauen, aus einem Grund: Missionare, die ihre Zuhörer bewusst in die Irre führen, machen mich aggressiv.
Auf zwei deiner Aussagen möchte ich noch etwas detaillierter eingehen:
Er sagte, dass es in der Wissenschaft kein Gut und Böse gibt. Ich gebe ihm da nicht unrecht.
Hier macht sich Herr Krass zu Nutze, dass in der allgemeinen Meinung der Begriff »Wissenschaft« häufig mit der reinen Naturwissenschaft gleichgesetzt wird. In Wirklichkeit gibt es aber noch weitaus mehr Wissenschaftszweige, die zum Teil durch die Bezeichnung darauf hinweisen, dass es sich um Wissenschaften handelt: Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft; aber auch Sparten wie Soziologie, Philosophie und Psychologie gehören eindeutig dazu.
Speziell die Philosophie und die Soziologie beschäftigen sich aber ausgiebig mit Moral und Ethik – und auch in der Rechtswissenschaft gibt es die Rechtsphilosophie, welche sich mit dem moralischen Aspekt der Gesetze beschäftigt.
Deswegen hat Herr Krass auch hier sehr wohl unrecht.
Er behauptet, dass wir so unsere Moral erhalten haben, weil wir tief im Inneren wissen, dass es einen vollkommenden guten Herrscher gibt.
Und die Behauptung, die Vorgänge tief im Inneren eines jeden Menschen zu kennen, ist ja nun komplett dummes Zeug. Die Geschichtsforschung ist sich heute weitgehend einig, dass die moralischen Vorstellungen in den verschiedensten Kulturen und Zivilisationen bereits entstanden, bevor die monotheistischen Religionen überhaupt aufkamen. Die Religionsgründer haben dann die gängigsten Regeln gleichsam nur annektiert und um weitere Regeln ergänzt. Das Gebot beispielsweise, keine anderen Götter neben dem einen »richtigen« zu verehren, ist alles andere, als Konsens. Buddhisten und Hinduisten wissen beispielsweise keineswegs »tief im Inneren«, dass Allah der einzig wahre Herrscher ist.
Auch meine eigene Erfahrung beweist mir, dass die Idee vom »übernatürlichen Herrscher« mir immer primitiver erscheint, je länger ich mich mit diesem Thema beschäftige. Also nichts ist es mit irgendeinem Wissen tief im Inneren, das allen Menschen gemeinsam ist. Daher ist auch seine Aussage zum Atheismus Mumpitz.
Der Mann ist ein salafistischer Hassprediger.
Aus dem Buch Der Gotteswahn von Prof. Richard Dawkins (Seite 315):
Wozu soll man gut sein, wenn es keinen Gott gibt?
So formuliert, hört sich die Frage niederträchtig an. Stellt ein religiöser Mensch sie mir in dieser Form (was häufig vorkommt), bin ich sofort versucht, sie mit folgender Gegenfrage zu beantworten: "Wollen Sie mir wirklich sagen, dass Sie sich nur deshalb bemühen, ein guter Mensch zu sein, weil Sie Gottes Zustimmung und Lohn erringen oder seine Ablehnung und Bestrafung vermeiden wollen? Das ist doch keine Moral, sondern nur Opportunismus, Einschleimerei und der verstohlene Blick zur großen Überwachungskamera im Himmel oder zur kleinen Abhörwanze in Ihrem Kopf, die jede Ihrer Bewegungen und sogar Ihre intimsten Gedanken aufzeichnet." Oder, wie Einstein sagte: "Wenn die Menschen nur deshalb gut sind, weil sie sich vor Strafe fürchten und auf Belohnung hoffen, sind wir wirklich ein armseliger Haufen."