Ist Musik hören im islam Haram?

10 Antworten

Wenn du dich mit dem Islam näher beschäftigt hast, dann weißt du, dass es unterschiedliche islamische Lehrschulen gibt, die auch voneinander abweichende Lehrmeinungen zu ein und demselben Thema vertreten.

Kritiker des Musikhörens argumentieren, das Hören weltliche Musik rege künstlich Emotionen im Menschen an und bringe den Geist und die Seele von Gott weg, da man sich in den Emotionen von Lovesongs usw. verstrickt, statt sich Gott zuzuwenden.

Dann gibt es Gelehrte, die der Ansicht sind, zumindest das Anhören von Quran-Rezitationen und religiöser Gesang (Nasheeds) sei vertretbar, weil es dem Menschen dabei helfe, sich von anderen Geräuschen abzuwenden.

Hier von Mishary Rashid Al-Afasy ein mehrsprachiger Nasheed in arabisch, englisch und französisch anlässlich des Ramadan.

https://www.youtube.com/watch?v=Q4WB1NIYRrY

Nasheeds in englischer und deutscher Sprache sind allerdings auch ein Mittel von Islamisten, um neue Anhänger zu werben.

Es sollte auch bei aller Kritik nicht vergessen werden, dass es eine sehr lange Tradition islamischer Musik mit religiösem Hintergrund gibt, die in vielen verschiedenen Kulturen islamischer Prägung entstanden ist, etwa in Pakistan oder der Türkei.

Die Derwische der Mevleviye Tariqa sehen ihren rituellen Kreistanz (Sema) als religiöses Ritual. Die Derwische kreisen um den Sheikh in der Mitte, wie die Planeten um die Sonne, die Motten um das Licht oder die Seelen um die Herrlichkeit Allahs.

https://www.youtube.com/watch?v=twL1of0LC_4

Es gibt längere Videos der gesamten Zeremonie, die sehr faszinierend sind.

Die dunklen Mäntel zu Beginn und ihre hohen Hüte stehen für das Grab bzw. die Grabsteine, aus denen sie durch den Segen Allahs erwachen. Ihr Tanz gehört sogar zum UNESCO Weltkulturerbe.

In Pakistan ist vor allem Qawwali-Musik verbreitet. Sie behandelt z.B. die volkstümliche Verehrung islamischer Heiliger, wie dem wandernden Derwisch und Sufi-Heiligen Lal Shabbaz Qalandar

https://www.youtube.com/watch?v=nkWXgdwk1S8

Das Dhikr/Zikr ist eine religiöse Zeremonie, bei der Gläubige ihre persönliche Identität abstreifen und ihre Seele mit Allah vereinen. Diese Zeremonien haben oft den Charakter von Ekstase und religiöser Verzückung

https://www.youtube.com/watch?v=ih395-JcvQo

Heutzutage gibt es auch westliche Sufi-Gruppen, die islamische Praxis auch Menschen vermittelt, die keine streng konservativen Muslime sind, aber dennoch einen traditionellen religiösen Weg zu Allah suchen

https://www.youtube.com/watch?v=UBebw2nwGls

Ich hoffe, die Antwort war hilfreich.

Ich denke, du wirst weiterhin dazu viele verschiedene Meinungen hören.

Egal, wieviel mal diese Frage gestellt wird.

Also steht es unentschieden zwischen haram und nicht haram.


Bukhari95  09.10.2022, 02:25

Nein es ist kein Unentschieden. Jedem praktizierenden Muslim ist bewusst, dass der Islam die Musik und die Instrumente verbietet dafür gibt es authentische Überlieferungen. Die Leute die ein unentschieden sehen sind die die Vergleiche anstellen mit den Meinungen aber kein Wissen über den Ursprung und die Quellen beiden haben. Die meisten die die Musik für erlaubt erklären haben gehören zu Sekten die verbotene Dinge tun aber sich dem Islam zuschreiben wie z.B Sufis.

0

Fanatische, menschen-feindliche Fundamentalisten und radikale Spinner behaupten das.

Ist aber grober Unsinn, da nichts davon im KOran steht und auch die dazu angeführte Sure das Verbot keineswegs eindeutig hergibt!

Die Leute, die sowas haram finden, das sind die, de "mohemmadanischer" sein wollen als Mohammed!


Bukhari95  09.10.2022, 02:30

Tja zu schade für dich das genau wichtige bedeutende Personen bereits gesagt haben das mit der Sure im Quran auch die Musik gemeint ist und das ist haqq (Wahrheit) daran kannst du nichts ändern.

0

Für Salafisten ist Musik generell haram, sie berufen sich indes nicht auf den Koran, sondern auf die Sunna. Schau mal hier:

Historisch gesehen ist die Musik jedoch schon immer wichtige Kunstform und ein wichtiger Bestandteil muslimischen Lebens in der ganzen Welt gewesen. Die wichtigste musikalische Form im Islam ist die Koranrezitation - eine Kunstform, bei der es auch alljährliche Wettbewerbe gibt. Tonaufnahmen von Koranrezitationen werden in der gesamten muslimischen Welt verkauft, und einige der berühmtesten islamischen Sänger waren selbst Koranrezitatoren oder imitieren Koranrezitationen in ihrer Musik, wie der ägyptische Sänger Umm Kulthum. Auch der muslimische Gebetsruf (adhan) hat eher die Form eines Gesangs oder einer Litanei, weniger die Form gesprochener Texte. Musik hat bei religiösen Feiertagen und Lebensabschnittsfesten wie Geburt, Hochzeit oder Beschneidung stets eine wichtige Rolle gespielt. (...)
Auch Volksmusik ist bis heute eine wichtige kulturelle Ausdrucksform in der ganzen muslimischen Welt, oft als Ort, an dem es um Heroisches oder um Liebesdichtung im weitesten Sinne geht. Moral und Gottesverehrung zählen ebenfalls zum üblichen Themenkreis der Musik. Die von Muslimen in Andalusien geschaffene Musik hatte wie die dort entstandene Dichtung enormen Einfluss auf die Entwicklung der klassischen Musik in Europa. Einige moderne Musiker, etwa Cheb Mami, der "Vater" der algerischen Rai-Musik, der gemeinsam mit dem britischen Rockstar Sting "Desert Rose" sang, haben westliche Instrumente und Techniken in ihre Folk-Musiktraditionen inkorporiert.

Quelle: Von Kopftuch bis Scharia von John L. Esposito, Seite 142-143

Musik gilt aber als haram, wenn die Texte über Sex, Gewalt, Drogen und ähnlichem handeln, da dies alles unislamisch ist.


Bukhari95  09.10.2022, 02:22

Nein was du da sagst stimmt nicht ausserdem ist deine Quelle wirklich schwach denn jeder Gelehrte der Sunnah hat die Musik jeder Art als haram erklärt. Das rezitieren des Qur'an wie ein Gesang fällt nicht unter Musik. Es gibt genug authentische Sahih Ahadith falls du welche möchtest für den Verbot der Musik und den Instrumenten.

0
BelfastChild  09.10.2022, 02:33
@Bukhari95

Lies dir meine Antwort bitte nochmals durch:

Für Salafisten ist Musik generell haram, sie berufen sich indes nicht auf den Koran, sondern auf die Sunna.

Ich schrieb auf gutefrage bereits, dass es einen Konsens diesbezüglich gibt. Aber nicht alle Muslime sind dermaßen konservativ. Deswegen zitiere ich ganz gerne mal Esposito, da er differenziert an das Thema Islam rangeht.

0

Nein, natürlich nicht, es sei denn man ist ein radikaler Spinner.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Liebhaber innovativer kreativer Musik in fast allen Genre