ist HI ein dipol?

2 Antworten

Moin,

der Grund ist wie immer bei permanenten Dipolen:

  1. die unterschiedliche Differenz der Elektronegativität (sorgt für mehr oder weniger starke polare Atombindungen) und
  2. die Geometrie des Molekül(abschnitts) (sorgt für eine unterschiedliche Elektronendichteverteilung des betroffenen Molekül(abschnitt)s)

Nun ist die Differenz der Elektronegativitätswerte zwischen den Bindungspartnern Wasserstoff (2,2) und Iod (2,66) nach der Pauling-Skala nicht besonders groß, aber erstens ist das Iodatom im Vergleich zum Wasserstoff riesig, so dass es ohnehin leicht polarisierbar ist (zeitweiliger Dipol) und zweitens ist das Dipolmoment von Iodwasserstoff mit 0,448 Debye ja auch entsprechend klein.

Zur Geometrie ist zu sagen, dass Iodwasserstoffmoleküle linear gebaut sind. Wenn du dir ein solches Molekül also als Kugel vorstellst, gibt es eben eine (sehr große) Seite, die schwach negativiert ist (hier liegt das Iodatom) und eine Seite, die schwach positiviert ist (hier findest du das Wasserstoffatom). Zwei Pole mit entgegengesetzten Teilladungen (Partialladungen) = Dipol, verstehst du?

Bild zum Beitrag

LG von der Waterkant

 - (Wasser, Reaktion, Atom)

Um das Iodatom sind 4 Elektronenpaare. In einem davon sitzt ein Wasserstoffkern mit positiver Ladung. Allein deswegen muss HI ein Dipolmoment haben, von den Elektronegativitätswerten völllig unabhängig.

Diese freien Elektronenpaare haben auch im Wasser die größte Wirkung, was immer gern unterschlagen wird, vielleicht aus didaktischen Gründen.