Du wirst IM WALD VERFOLGT - was tust du?
Was würdet ihr in dieser Situation tun?
Auf dem Weg nach Hause verläuft sich ein Mädchen im Wald. Die Dunkelheit bricht ein und ihr Handy ist leer. Eine Taschenlampe hat sie nicht. Das Mädchen irrt umher und sieht plötzlich ein Lagerfeuer zwischen den Büschen und Bäumen des dunklen Waldes. Eine fürsorgliche und mütterliche Frauenstimme bietet ihr an, sich zu setzen und mit ihr zusammen Steaks zu essen. Anschließend willigt das Mädchen ein. Die Frau ist schon etwas älter und heißt Martha. Sie hat vor 8 Jahren ihren 30 Jahre alten Sohn Mattis und ihren Ehemann bei einem Autounfall verloren und lebt seitdem am Waldrand. Am Abend veranstaltet sie oft ein warmes Feuerchen, weil sie das Kochen und Backen in der Natur liebt und zu schätzen weiß. Das Mädchen umarmt Martha und schläft in ihren warmen Armen ein. Doch als das Mädchen am nächsten Morgen aufsteht, ist Martha nicht mehr aufzufinden. Anschließend geht das Mädchen nach Hause und schaut auf dem Weg dahin, ob sie Martha findet. Von Martha gibt es keine Spur. Das Problem ist, dass es am Abend so dunkel war, sodass das Mädchen das Aussehen der Frau nicht erkennen konnte. Sie hat keine Ahnung wie die liebevolle Frau namens Martha aussieht.
Am nächsten Tag:
Eine mysteriöse 55 Jahre alte Frau spaziert durch den Wald und verfolgt das Mädchen. Die Frau starrt auf den Boden, geht schnell und folgt dem 16 Jahre alten Mädchen schweigend. Die Frau ignoriert das Mädchen. Die Frau antwortet nie und schaut das Mädchen nie an. Das Mädchen stellt sie zur Rede. Aber die Frau hingegen reagiert nicht auf das Mädchen und geht ruhig weiter. Nie antwortet die Frau dem Mädchen und schweigt. Die 55 Jahre alte Frau hat blonde Locken, blaue Augen und blauer Brille ist mit einem schwarzen Blazer, einem schwarz-rot-weißen Pullover, einer schwarzen Leggings und mit schwarzen auffälligen Cowboystiefeln gekleidet. Die Frau wirkt sehr ernst und extrem streng. Die Frau ist 2 Meter groß und hat einen sehr starken, kräftigen, muskulösen und robusten Körper.
Das Mädchen begegnet der Frau mehrere Wochen am Stück, aber die Frau reagiert nie auf Ansprachen des Mädchens. Sie ist ein stiller Verfolger.
Am Ende der Geschichte kommt heraus, dass die unheimliche Frau die ganze Zeit Martha war.
Dieser Text dient dem Aufbau einer Geschichte, welche ich schreiben möchte. Das Ziel dieser Geschichte soll sein, dass man die Menschen Fremden gegenüber sensibilisiert, denn man kann nicht jedem vertrauen.
Ihr seid das Mädchen in der Geschichte und wisst NICHT, wer die Frau ist. Also ignoriert erstmal das Ende.
Wie würdet ihr als dieses Mädchen in der Situation realistisch reagieren?
5 Antworten
Das ist absolut unrealistisch. Er erinnert an Hänsel und Gretel.
Zum einen verlaufe ich mich nicht im Wald, weil ich bestimmte Skills berherrsche. Zumindest nicht so extrem, dass ich mir garnicht zu helfen wüsste. Aber das liegt an meiner Natur bzw. an meinen Interessen und an meiner Erfahrung.
Wenn ich in einer Extremsitution (Verlaufen) im Wald bin, dann schlafe ich nicht ein. Auch nicht in den Armen einer fürsorglichen Frau. Das kannst du in einem Selbstversuch herausfinden.
Geh mal mit Liegematte und Schlafsack in den Wald und versuche dort zu schlafen. Zunächst mal, wegen deiner Geschichte, nicht im, sondern auf dem Schlafsack. Du wirst, wenn du müde wirst, merken, dass der Körper auskühlt. Da hindert dich schon die Kälte am einschlafen. Daran würde auch ein Lagerfeuer und die Körperwärme von Martha nicht viel ändern, weil du nicht von allen Seiten genug Wärme bekommst.
Okay, dann schlüpfst du also in den Schlafsack. Wetten, du kriegst auch dann kein Auge zu? Zumindest, wenn du wie die Protagonistin deiner Geschichte, zum ersten Mal im Wald übernachtest. Bei jedem Knacken, bei jedem Rascheln einer Maus bist du hellwach! Erst recht, wenn sich Martha davonmacht. Völlig ausgeschlossen, dass das Mädchen das nicht bemerkt. Erst mit ein bischen Routine mit Overnightern wirst du richtig schlafen können.
Probiere es aus! Es ist immer blöd, wenn man eine Geschichte schreibt, ohne selbst halbwegs realistische Erfahrungen gemacht zu haben. Tips hier im zweiten Teil des Textes: https://www.gutefrage.net/frage/ist-es-illegal-in-einem-wald-zu-uebernachten#answer-300546790
Zweitens ist es unglaubwürdig, dass das Mädchen Martha bei der ersten nachfolgenden Begegnung nicht gleich wiedererkennt.
Drittens nennst du kein Motiv dafür, dass Martha sich heimlich davonmacht, dann nicht zu erkennen gibt und "normal" den Kontakt zum Mädchen aufbaut.
Dass das Mädchen bei der Verfolgung durch Martha ruhig bleibt, ist auch unglaubwürdig. Wenn es nicht gerade mitten in der Natur groß geworden und im Wald zuhause ist, wäre ihre Reaktion Angst. Immerhin wird sie von einer großen, ihr körperlich weit überlegenen Frau verfolgt. Es ist eine Extremsituation!
Leute, die in der Stadt großgeworden sind, müssen sowieso erst einmal mit dem Wald vertraut werden. Dazu hier ein kleines Tutorial, in dem auch ein paar der Skills erläutert werden, die ich oben erwähnte. https://weltbeschauerei.wordpress.com/2024/01/02/waldschock/ Vielleicht findest du da etwas Material zum Ausbau deiner Geschichte.
Mein Tip: Mach eine gegenseitige Verfolgung daraus. Aber erkläre die Motive. mache aud der Beziehung des Mädchens zum Wald eine Entwicklungsgeschichte!
Viel Erfolg! :-)
Kommt drauf an, unter welcher Prämisse.
Zunächst würde ich Martha, wenn ich sie wiedererkenne, vorsichtig, aber doch mit einem gewissen Vertrauen ansprechen. So ähnlich hattest du das ja auch geplant. Aber dann, die Erkenntnis, von Matha verfolgt oder belauert zu werden:
Prämisse 1: ich kenne mich nicht im Wald aus. - Rückzug aus dem Wald, evtl in Panik. Beim ersten Haus um Hilfe bitten, darum bitten, die Polizei zu benachrichtigen. Alternativ: Flucht, aber wegen der Panik in die falsche Richtung. Woodshock.
Prämisse 2. Ich kenne mich im Wald aus. - Ebenfalls Rückzug, evtl mit Haken schlagen, Schleichwege benutzen, zwischendurch verstecken. Beim Erreichen der Siedlung oder meines Zuhauses Eltern involvieren, evtl ebenfalls Polizei enachrichtigen. Evtl später mit Freunden "auf Kriegspfad" gehen, um Martha auszukundschaften.
Wie würdest du Martha auskundschaften? Würdest du das in der Realität auch machen? Was meinst du mit "Haken schlagen"?
Auskundschaften: mit meiner Truppe durch den Wald strolchen, um Spuren von Martha oder sie selbst zu entdecken und möglichst unbemerkt zu beobachten, z. B. an ihrem Lagerplatz.
Haken schlagen: enten Pfad entlanglaufen oder gehen, an einer unübesichtlichen Stelle schnell quer vom Weg abbiegen und quer durch den Wald weiter.
Probiere das alles aus, damit du ein Feeling dafür bekommst.
Am besten gehst du einfach raus und sammelst deine Erfahrungen. Tips hier: https://www.gutefrage.net/frage/wie-kann-man-das-outdoorleben-erlernen#answer-360518329
Was würdest du als dieses Mädchen denken welches Motiv Martha hat?
- Irgendwelche perversen Neigungen, Geisteskrankheit. Naheliegendste Vermutung für eine Teenagerin.
- irregeleitete Versuche, den Verlust der eigenen Familie zu kompensieren (ist aber unwahrscheinlich, dass die 16jährige so psychologisch denkt), passt aber zu Marthas anfänglichen Fürsorglichkeit.
- "Revierverteidigung", Martha betrachtet den Wald als "ihren" Wald, wohlwissend, dass er nicht ihr gehört. Deshalb ist sie argwöhnisch gegenüber allen, die sich da noch rumtreiben.
Du könntest meine oben genannten Modelle/Prämissen auch kombinieren: Mädchen aus der Stadt zieht in ländliche Gegend. Der erste Spaziergang im Wald führt zur Begegnung mit Martha, aber ohne das kitschige Einschlafen in Marthas Armen. Flucht des Mädchens durch den Wald, Woodshock, Panik, noch schlimmeres Verlaufen. Heimkehr am nächsten Morgen.
Freundschaft mit einer Schulkameradin: schweigsamer Tomboy-Charakter, kennt sich als Pfadfinderin aus und setzt ihre Waldläufer-Skills bei der Suche nach Martha ein. ;-)
Aber ich hab ja keine Ahnung, worauf du mit der Story letztens hinaus willst. :-)
Ist es denn realistisch, dass eine etwas ungewöhnlich aussehende, schweigende 55 Jahre alte Frau bei einem Mädchen Angst auslösen kann oder es sich bedroht fühlt?
Ja. Im Wald sowieso. Besonders wenn Marthas Aufenthalt im Wald nicht plausibel ist. Sie ist ja nicht die Försterin oder so. und sie führt auch nicht den Hund gassi.
Wie würdest du als erwachsene Frau reagieren, wenn Martha dich am Tag über mehrere Tage verfolgen würde?
Als erwachsene Frau würde ich entweder den Wald meiden oder, wenn ich mich nicht von meinen Waldwanderungen abhalten lassen will, ein Netzwerk schaffen, mich bei Ortsansaässingen nach der Frau erkundigen (auch um sie zu warnen, falls jene Marta noch mehr Leuten nachstellt) und zunächst nur noch mit Freunden in den Wald gehen. Aber es würde mich schon interessieren, was die Frau im Schilde führt. Ich würde überlegen, ob es sinnvoll wäre, die Polizei zu benachrichtigen, aber dann doch davon ablassen, solange kein Anhalt für eine konkrete Straftat besteht.
Nur, damit du das Ambiente näher kennenlernst:
Würdest du als erwachsene Frau Martha folgen, um zu schauen wo sie wohnt? Würdest du sie persönlich zur Rede stellen? Hättest du als erwachsene Frau Angst vor Martha?
Wenn ich merke, dass sie mich verfolgt, hätte ich natürlich Angst oder zumindest wäre ich innerlich alarmiert. Zumal sie nicht das Erscheinungsbild einer "Vogelguckerin", Pilzsammlerin oder so hat. Und von Körperbau und Größe durchaus eine Bedrohung darstellen könnte.
Wie ich mich konkret verhalten würde, hängt von vielen Details ab. Davon, wie die erste Begegnung ausgefallen ist, die du ja, weil unglaubwürdig, umschreiben musst. Dann davon, wie ihre Nachstellung im Detail aussieht, ob von sie fern bleibt oder sich zu nähern sucht. Ob es von meiner Seite plausibel wäre, einen vermeintlich harmlosen Smalltalk zu inszenieren, um irgendwas herauszufinden. Wenn ihre Verfolgung so penetrant und offensiv ist, dass auch ihr klar sein muss, dass ich mich verfolgt fühle, würde ich schon fragen, was sie eigentlich von mir will.
Natürlich würde ich wissen wollen, was Martha umtreibt. Ob sie speziell etwas von mir will oder ob sie etwas im Wald zu verbergen hat und sicherstellen will, dass ich nicht dahinter komme. Das wäre alles sehr von den jeweiligen Situationen und vielen Details abhängig.
Ich möchte später in der Geschichte schreiben, dass Martha das Mädchen in der Geschichte anrempelt und das Mädchen sich angegriffen fühlt. Daraufhin sprüht das Mädchen Pfefferspray und die Frau stürzt.
Findest du es realistisch? Wie würdest du als erwachsene Frau reagieren?
Es würde nicht zum Anrempeln kommen, weil ich sie garnicht so nah an mich heranlassen würde. Dafür würde mein Argwohn schon sorgen. Ichwürde ausweichen.
"Später in der Geschichte" bedeutet auch, dass das Mädchen sich innerlich vorbereitet und ausgerüstet hat. Fahrtenmesser am Gürtel, derber Wanderstab (wie in dem verlinkten Blogartikel), Pfefferspray. Pfefferspray bedeutet natürlich, dass ich sofort wegrennen müsste. Vielelicht hätte ich mich aber auch schon mit übleren Sachen ausgerüstet: https://youtu.be/rUthi6sdSVw?feature=shared
In dem Video, welches du verlinkt hast, haben die gefühlt eine Pfefferspraypistole. Was würdest du denn tun nachdem du das Zeug gesprüht hast? Ab wann würdest du es sprühen?
Wenn sie mich angreift oder wenn ich denke, dass sie mich angreift. Vorher würde ich sie anschreien, dass sie mir nicht zu nahe kommen soll.
Aber wahrscheinlich würde ich vorher wegrennen. Also wäre die Situation: ich renne weg, sie rennt mir hinterher.
Da ich die Intention deiner Geschichte nicht kenne, ist das alles sehr konstruiert. Ich wurde im Wald noch nie angegriffen.
Wie findest du den Fakt, dass sie ihren Sohn und Ehemann bei einem Autounfall verloren hat? Würdest du es ihr glauben? Wie würdest du ihre Fürsorge finden?
Verkehrsunfälle passieren. Auch mit tödlichem Ausgang. Darauf reagieren Hinterbliebene sehr unterschiedlich.
Wenn ich im Wald einem verängstigten 16jährigen Mädchen, das sich verlaufen hat, begegnen würde, wäre ich auch fürsorglich. Da ist noch kein Haken dran.
Der Bruch in der Geschichte kommt erst danach, wenn Marthas Verhalten umschlägt.
Wie findest du die Idee, dass das Mädchen sich als Tochter des verstorbenen Sohnes entpuppt und das Mädchen es nicht weiß? Also dass Martha die Oma ist und das Mädchen deshalb verfolgt
Da bräuchte es gute Gründe, 1. warum ds Mädchen es nicht weiß und 2. warum Martha nicht offen damit umgeht, sondern die böse Hexe spielt.
Okay, stimmt.
Wenn du jetzt als erwachsene Frau dich im Dorf nach Martha erkundigst und alle sagen, dass sie nie jemandem was getan hat, aber trotzdem manchmal komisch ist und ein Einzelgänger. Was würdest du dir denken über Martha?
Dass sie eben komisch und einzelgängerisch ist und wohl irgendwoe einen Schlag weg hat. Ich würde mich fragen, was die Frau von mir will bzw. ws sie mit ihrem Verhalten bezweckt. Aber wahrscheinlich würde ich es mit den erhaltenen Auskünften bewenden lassen.
Würdest du ihr freiwillig Gesellschaft leisten, weil sie so alleine ist oder wäre sie dir egal?
Mit ihrem ambivalenten Verhalten könnte ich nicht umgehen. Also eher nicht. Es sei denn, es gäbe Gründe.
Aber du musst dich entscheiden. Ist deine Protagonistin ein 16jähriges Mädchen oder ist sie erwachsen?
Ich bin letzteres, aber miene Teeniezeit liegt so lange noch nicht zurück. Ich kann mich da also noch hineinversetzen. ABER ich komme aus der Waldläufer-Szene, gehe also anders mit Waldsituationen um als Lieschen Müller. Und ich interessiere mich für Psychologie (ohne allerdings Fachkenntnisse zu haben), gehe da also vielleicht auch anders heran. Ich bin also keine besonders gute Laborratte für dein setting. ;-)
Doch du bist super! Ich habe wegen dir coole Videos angeschaut.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie alt meine Ich-Erzählerin letztendlich sein soll. Schließlich ist Teenie als auch erwachsene Frau interessant.
Würdest du das Verhalten von Martha vielleicht als eine Art Kontaktaufnahme zur Gesellschaft verstehen oder hat sie dem Verhalten und deiner Meinung nach andere Absichten?
Marthas Verhalten, also die Verfolgung, ist ja eine art Stalking. Und stalker suchen ja eigentlich Kontakt. (Meistens sind sie allerdings vorher von der gestalkten person verprellt/gekorbt warden, das ist also ein anderes Thema).
Du solltest deine Protagonistin als Jugendliche anlegen, also nicht abgeklärt und ausgereift. So lässt sich auch leichter ein pubertäres Risikoverhalten, also trotz der unheimlichen ersten Begegnung wieder in den Wald gehen, erklären.
Denkst du es wäre in der Realität sicher, Martha zu verfolgen und auszuspionieren? Oder macht es Sinn, dass die Erzählerin ein Video worauf sie tanzt aufnimmt und sie dann Martha gefilmt hat, um Beweise zu sammeln?
Letzteres durchschaue ich nicht. Das gibt aus meiner sich noch keinen Sinn.
Man macht ein Beweisvideo, um es vielleicht der Polizei zu zeigen und damit Martha das nicht durchschaut, dass man sie damit filmen möchte, tanzt das Mädchen im Video und tut so als würde sie nur tanzen.
Wenn das Mädchen später auf einem Dorffest ist und sie Martha an einem anderen Tisch alleine essen sieht, wie würdest du als dieses Mädchen oder erwachsene Frau reagieren?
Was beweist das Video, außer das Martha existiert und sich zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort befand?
Eine Einzelgängerin auf einem Dorffest? Hm...
Als 16jährige: von ferne beobachten, mit Freundinnen über sie tuscheln.
Als Erwachsene: Smalltalk anfangen, um was herauszubekommen vielleicht?
Also würdest du als Erwachsene Martha gegenüber eine Freundschaft simulieren?
Smalltalk ist noch keine Freundschaft, sondern ein Experiment, ob sich Kontakt/Kommunikation aufbauen lässt.
Würdest du den Verdacht bekommen, dass die Frau obdachlos ist? Wie würdest du dann reagieren?
Damit kenne ich mich einigermaßen aus, weil unsre Kirchengemeinde Anlaufstelle für solche Leute ist und weil garnicht weit von hier Obdachlose im Wald leben (übrigens sehr unauffällig!).
Verdachtsmomente sind fettige, ungepflegte Haare, Nikotinfahne dreckige , oft zu weite Kleidung, "Aldi-Style", schleppender Gang, Habseligkeiten im "Hackenporsche"...
Bei Martha, die du mit Blazer und Cowboystiefeln beschriebst, würde ich nicht darauf kommen.
Eine Obdachlose grillt sich auch kein "Steak" im Walde, erst recht hat sie keines zu verschenken.
Okay. Wenn Martha eine Bestatterin ist von Beruf und dich verfolgt, wie würdest du es finden?
Das sieht man ihr ja nicht an der Nasenspitze an. Berstatterin ist ein ganz normaler Job. D. h. die Arbeit verlang viel psychologisches Feingefühl. Guck dir mal filme mit Sarah an. Tolle Frau, - hätte ich gern als Freundin! https://youtu.be/kceRvein9R8
Und wenn Martha in der Geschichte eine Obdachlose wäre, welche das Mädchen verfolgt. Wie würdest du als das Mädchen reagieren?
Das ist unglaubwürdig. Diese Waldmenschen sind extrem scheu.
Martha ist schon sehr schüchtern und spricht nicht. Vielleicht erhofft Martha sich etwas.
Wie würden Waldmenschen denn reagieren, wenn ein 16 Jahre altes Mädchen im Wald umherläuft und deren Versteck findet?
Freundlich, sofern sie nicht gerade betrunken sind. Abwartend, nehme ich an. Sie wollen auf keinen Fall Ärger mit der Polizei. Das kann aber sehr verschieden sein. Es gibt auch Kriminelle und Aggro-Typen, das sind aber meistens Männer.
ich habe mal mit einer gesprochen und zum Kirchenkaffee eingeladen. Ein sehr freundlicher, umgänglicher Mensch, nachdenklich, fing nach einiger Zeit an, Details aus dem Leben zu erzählen.
Und wie würde ein Waldmensch reagieren, welcher eine ca 55 Jahre alte Frau ist und alleine ist ohne Begleitung einer anderen Person?
Da gibt es kein Schema. Jeder Mensch ist anders. Jetzt geht es darum, wie DU deine Figuren anlegst. Es ist ja nicht meine Geschichte, sondern deine! :-D
Wäre es realistisch, dass das Mädchen Martha (Waldfrau) mit nach Hause nimmt? Wie würde eine Waldfrau bei sowas reagieren, wenn jemand sie mit nach Hause nehmen möchte?
Ausgeschlossen! Das wollen die garnicht. Jedenfalls wenn sie schon länger draußen leben, kann ein festes Haus sogar Angst auslösen. Sie sind schwer wieder zu integrieren. Eine Sozialarbeiterin hier sagte das mal so: "Die haben diese Lebensform für sich gewählt."
Krass, dass die keine Hilfe wollen. Warum ist das so?
Hilfe vielleicht schon. Aber sie haben sich in ihrer Lebenssituation und im Wald eingerichtet, so wie du in deiner Wohnung und ich in meiner. Das wäre für sie so, als wenn jemand zu dir oder zu mir sagen würde, "ab heute schläftst du im Wald!"
*kicher - In Gedanken schreibe ich deine Geschichte! ;-) - Nee, keine Bange, ich klau dir deine Story nicht!
Und wie würde eine alleinstehende Waldfrau reagieren, wenn man ihre Sachen nimmt und sie trotzdem mitnimmt? Lebt sie sich dann nach einiger Zeit in einem normalen Zuhause wieder ein?
Nein. Das löst noch größere Menschenangst aus. Sie würde ausbrechen.
Wenn du Martha in der Geschichte resozialisieren willst, hätte ich eine andere Idee....
Man könnte sich mit Martha anfreunden und sie wohnt weiterhin im Wald. Sie darf aber bei dem Mädchen regelmäßig zu Hause duschen und essen. Erzähl deine Idee 😊
Zwei Knoten müssen gelöst werden:
- wie bekommen wir Martha aus den Wald raus und resozialisiert?
- Wie wir die Verfolgung, die bei der Erzählerin Angst ausläsen muss, mit einer späteren Freundschaft zusammen.
Für Martha würde ich eine ree Obdachlose, von der ich mal gelesen habe, als Blaupause nehmen. Ich meine, sie hätte in der Schweiz im Wald versteckt in einem selbstgebauten Grubenhaus gelebt, hätte aber durchaus Sozialhilfe bezogen, ihre Wäsche im Waschsalon gewaschen und im Schwimmbad geduscht. Ich glaube, sie ging auch in eine Leihbücherei. Diese Ordnung half ihr, ihre Selbstachtung aufrecht zu erhalten. Also nicht so total von der Rolle, auch kein Alkohol-oder Drogenproblem. Aber lange wusste niemand, wo sie eigentlich lebt. Sie kannte viele Tricks und Kniffe, z. B. bei Kälte nichts Heißes zu trinken, sondern nur Wasser/Tee, der leicht über der Körpertemperatur war. Und bei Hitze nichst Kaltes, sonern nur minimal kühleres Wasser. Alles, um dem Körper nicht zu viel Energie zu entziehen.
Ich würde Martha (jetzt wird es also fiktiv) ein bischen wie Christopher Thomas Knight anlegen, aber ohne den kriminellen Zug, sie bekommt ja Sozialhilfe. Aber belesen und gebildet. (In meiner Heimatstadt gab es mal einen Obdachlosen, den nannten sie Goethe, weil er so belesen war.) Damit hätten wir einen resozialisierbaren Charakter.
Die Spannung zwischen Angst und Neugier gegenüber Martha würde ich auflösen, in dem ich das auf zwei Charaktäre verteile.
Die Erzählerin A. (nennen wir sie hier mal Anne) ist mit ihren alternativ angehauchten Pflegeltern gerade aufs Land, sagen wir an den Rand eines Mittelgebirges gezogen. Als Stadtkind ist Anne dort desorientiert. Bei den Versuch, den heimweg von irgendwoher durch den Wald abzukürzen, verirrt sie sich mit allen Elementen von Panik, woodshock usw, stolpert unversehens in Marthas Lager im Wald. Das passt Martha natürlich garnicht, aber sie lässt sich erzählen, wie es dazu kam, wie Anne heißt(!) usw. und sie bringt Anne frühmorgens an den Waldrand und schärft ihr ein, sie nicht zu verraten.
Ihren Pflegeeltern, die natürlich schon eine Suchanzeige bei der Polizei aufgegeben haben. erzählt sie nur das mit dem Verlaufen. Aber, wie wir Mädels nun mal sind - *kicher* - Anne plappert ihrer neuen Freundin B. (Bettina?) das ganze Abenteuer aus. Betty ist fasziniert! sie war bei den Pfadfinderinnen, strolcht gerne im Wald herum, schaut Youtube-Videos, wie ich sie dir verlinkt hatte und würde zu gern selber solche Vids drehen. In ihrer Abenteuerlust überredet Betty Anne, im Wald nach Martha zu suchen.
Gleichzeitig beginnt Martha, Anne zu stalken. Die Sache wird unheimlich, Annes Pflegeeltern lassen eine Videokamera an ihrem neuen Einfamilienhaus installieren...
Anne und Betty machen Marthas Lager ausfindig. Es droht zum Clash zu kommen, weil Martha sich verraten fühlt. Aber Betty löst die Situation, in dem sie ersthaftes Interesse an Marthas Überlebenstechniken und bringt sie dazu, von ihrem Leben im Wald zu erzählen (noch ohne biographische Vorgeschichte).
Auf Grund der Achtung, die Betty der Waldfrau entgegenbringt, entwickelt sich eine kameradschaftlich geprägte Freundschaft. Betty besorgt ihr gebrauchtes Wekzeug und Bücher aus Büchertauschregalen, die sie extra deswegen abklappert. Martha versucht Betty, über Anne auszuforschen. Unverfänglich klingende Fragen von Betty bringen Anne dazu, ihre eigene Biographie zu hinterfragen.
So, nun kommst du! ;-)
Wie könnten wir den Grund warum Martha Anne stalkt mit rein bringen?
Aber jetzt mal ehrlich: Die Waldfrauen die du kennst: Haben die keine Angst so ganz alleine im Wald zu sein und dann vielleicht Opfer von sexualisierter Gewalt zu werden?
Ich persönlich fühle mich im Wald relativ sicher. weitaus sicherer als in der Stadt, wo es für Mädels wie mich no go areas gibt (bestimmte Parks).
Aber das versteckt Leben hat sicher Gründe, die mit schlechten Erfahrungen zu tun haben, welche auch immer das sein mögen. Hinzu kommt die Gefahr, beklaut zu werden.
Muss man Bedenken haben, eine Waldfrau zu berühren wegen zum Beispiel Krankheiten oder ähnlichem?
Aber die Angst von Stadtmenschen davor kannst du schon einbauen. ;-)
Ahh okay. Du meintest ja, dass wenn man eine Waldfrau mit nach Hause nimmt, sie dann abhaut. Warum sollte eine Waldfrau dann eine größere Angst vor Menschen entwickeln bzw. warum sollte sie Angst vor einem zu Hause haben?
Wenn Menschen übergriffig werden, ihr ihre Sachen wegnehmen und sie quasi "verschleppen" bzw. entführen, wie du es vorhin angedacht hattest, dann ist das natürlich hochgradig übergriffig und traumatisierend. Das fördert allemal nicht das Vertrauen.
Die Waldmenschen haben ja ein Zuhause! Nämlich den Wald.
Die Frage ist nur, wie weit diese Bindung an den Wald bzw. die Abneigung gegen ein festes Haus schon fortgeschritten ist. Der oben genannte Christopher Thomas Knight lebt meines Wissens inzwischen in einem normalen Haus auf dem Lande. Also ausgeschlossen ist das nicht.
Und wie würde eine Waldfrau es finden, wenn man sagt, dass sie immer bei einem wohnen kann und die Waldfrau über einen auch krankenversichert ist?
Wenn sie einen Sinn in diesem neuen Leben sieht, könnte sie sich vielleicht damit anfreunden.
Meine Frage wäre, in wie weit sie das Verlassen des Waldes als Verlust empfindet. Und ob sie das Leben in der Siedlung mit seinen Annehmlichkeiten und den sozialen Bezügen als Gewinn betrachtet.
Das wäre schön. Was könnten denn die Motive sein, wenn eine Waldfrau ein junges Mädchen verfolgt?
Ich schreibe die Geschichte, aber du hast mich irgendwie für Waldmenschen begeistern können. Ich kenne mich mit Waldfrauen nicht so gut aus und deshalb frage ich lieber dich als Expertin. Was denkst du denn was die Motive einer Waldfrau sein könnten, ein Mädchen zu verfolgen? Du meintest ja, dass die normalerweise sehr scheu sind.
Die Geschichte mit der Verfolgung und den biographischen Verbindungen war deine Idee. Also mach was draus. :-)
Ich habe sogar noch eine neue Idee:
Martha ist nicht so alt wie bisher, weiterhin sehr gruselig und das verfolgte Mädchen Namens Lina forscht der Frau mit ihren Freunden Kira und Tom hinterher. Als sie die Frau finden, stellen sie diese zur Rede und halten sie fest. Die Frau versucht sich aber zu wehren und stürzt plötzlich auf den Boden. Als die Frau am Boden liegt sieht Tom eine Besonderheit an ihrem Bauch: Er ist sehr groß und rund. Später tritt Flüssigkeit aus: Fruchtwasser.
Wie findest du den Entwurf?
Wie würdest du als dieses Mädchen reagieren, wenn die unheimliche Frau gestürzt am Boden liegt und schweigt und ihr Bauch sehr groß und rund ist und später etwas Flüssiges austritt?
Idee: der Verkehrsunfall. Familie/ Nachbarschaft geben martha die Schuld. Verbittert zieht sich Martha in den Wald zurück. Aber eigentlich sehnt sie sich nach einer Familie. Anne taucht auf, Martha erfährt ihren Namen, will wissen, wo anne jetzt lebt usw...
Wir haben gleichzeitig geschrieben. Okay, auch eine Option.
Eine Geburt kommt aber nicht so plötzlich. Wehen usw. Frauen schreien bei der Geburt.
Martha ist nicht so alt wie bisher, weiterhin sehr gruselig und das verfolgte Mädchen Namens Lina forscht der Frau mit ihren Freunden Kira und Tom hinterher. Als sie die Frau finden, stellen sie diese zur Rede und halten sie fest. Die Frau versucht sich aber zu wehren und stürzt plötzlich auf den Boden. Als die Frau am Boden liegt sieht Tom eine Besonderheit an ihrem Bauch: Er ist sehr groß und rund. Später tritt Flüssigkeit aus: Fruchtwasser.
Wie würdest du als dieses Mädchen reagieren, wenn die unheimliche Frau gestürzt am Boden liegt und schweigt und ihr Bauch sehr groß und rund ist und später etwas Flüssiges austritt?
Aber wie wäre deine Reaktion? Die Frau schreit später.
112 wählen. Rettungswagen/Notrzt anfordern. Was sonst?
Wenn du Marhta als Waldfrau zeichnest, dann kann sie schlecht schwanger sein.
Bislang fehlt mir in deiner Geschichte ein roter Faden. Okay, du wirst jetzt nicht deine Betriebsgeheimnisse ausplaudern. ;-)
Aber es ist entscheidend, dass du einen roten Faden hast und nicht von Einzelereignissen ausgehend eine Story zusammenbastelst.
Weil sie menschenscheu ist.
Und weil es im Wald keine Vergewaltiger gibt. Okay, es gibt heutzutage so ein paar schräge Nacktwanderer, aber ich gehe davon aus, dass sie denen aus dem Weg geht wie allen anderen auch. https://www.gutefrage.net/frage/nackt-in-der-oeffentlichkeit-6#answer-488665318
Oder willst du eine Romanze mit dem Revierförster einbauen? Unglaubwürdig. Oder dass sie sich ihm hingibt, damit er sie im Wald wohnen lässt? Immerhin denkbar. Aber wahrscheinlich würde sie sich einen anderen Wald suchen.
Ist sie auch menschenscheu, weil sie keinen Ärger mit der Polizei möchte?
Da eine Waldfrau menschenscheu ist - reagiert sie dann wirklich normal oder friedlich, wenn sie ein Mädchen in ihrem Versteck sieht? Schließlich ist sie ja dann entdeckt worden
Kommt auf die psychische Konstitution an.
Es gab da doch auch mal den Fall eines Waldmenschen, der einen Mord begangen hat, irgndwo in Baden-Württemberg meine ich, sei das gewesen. So was gibts also auch.
Wie würdest du denn als Waldfrau reagieren, wenn ein Mädchen dein Versteck gefunden hat und in deinem Versteck sitzt?
Ich glaube ich als Waldfrau wäre nicht gerade so freundlich, weil ich ängstlich wäre vor den Konsequenzen.
Würde eine Waldfrau das Mädchen denn verjagen oder würde sie das Mädchen erstmal beobachten und dann einschätzen?
Das hängt von ihrer Psyche, insbesondere ihrer Impulskontrolle ab. Beides ist möglich.
Für mich wäre es am wahrscheinlichsten, wenn sie das Mädchen, das (für die Verhältnisse der Waldfrau) laut lärmend durch den Wald stolpert, rechtzeitig hört und abfängt, kurz bevor sie das Lager erreicht.
Wenn sie sich aggressiv verhält, muss sie natürlich einkalkulieren, dass die Begegnung ein Nachspiel hat. Jezt kommt es ieder drauf an, wie du die Charaktäre anlegen willst. Mit einem hochaggressiven Menschen wirst du später in der Geschichte nicht mehr viel anfangen können. Wenn Martha etwas über das Mädchen herausfinden soll, dann sollte sie einen möglichen Dialog nicht von Anfang an versauen.
Ich meine das jetzt momentan garnicht auf die Geschichte direkt bezogen, sondern aus Interesse.
Du schriebst ja, dass die Frau das Mädchen vor dem Lager rechtzeitig abfangen würde. Inwiefern würde die Waldfrau das Mädchen rechtzeitig abfangen?
Gehe davon aus, dass das Lager sehr klein und versteckt ist. Sie würde sich also still verhalten und hoffen, dass eine fremde Person doch vorbei läuft. Wenn aber doch abzusehen ist, dass dieser Fremde unvermittelt sozusagen durch die offene Terrassentür in die Wohnung der Waldfrau latscht, wäre es für mich plausibel, Wenn die Waldfrau dem Fremden entgegengeht, anspricht und aus dem Wald hinausführt.
Wenn du deinen ursprünglichen Ansatz eines längeren Erstkontaktes weiter verfolgen möchtest, könnte die Waldfrau auch abwarten, bis es zu spät ist und das Mädchen das Lager wahrnimmt. Das wäre eine prekäre Situation für beide seiten. Das Mädchen würde denken, wie einstmals hänsel und Gretel in die Hände einer bösen Waldhexe, konkreter: einer gefährlichen Geisteskranken geraten zu sein, die Waldfrau wäre entdeckt und müsste bein nächster Gelegenheit ihr Lager verlegen. Letzteres würde ich sowieso annehmen, dass sie das tut. Das bei ersten Nachforschungen sowieso nur ein leeres Lager gefunden wird.
Wie würde das denn für die Waldfrau, wenn das Mädchen in ihrem Lager für die Schule lernt und ihr Essen mit der Frau teilt? Würde die Frau das Mädchen so behandeln wie ein Einbrecher, der quasi bei uns in der Wohnung eingebrochen ist?
Wrum solte ein Mädchen im Wald für die Schule lernen? Und dann noch, wenn sich da eine unheimliche Frau rumtreibt? Komischer Gedanke.
Plausibler wäre es, wenn Lina und ihre Freunde in den nächsten Tagen das Lager suchen, es leer finden und es für sich in Besitz nehmen, sozusagen als Basislager für eigene Abenteuer im Wald. Wobei ein Charakter dabei sein müsste, den das fasziniert, so wie ich obben Betty beschrieben hatte. Martha würde zwar keine weitere Begegnuns suchen, sich aber ärgern, aus ihrem Zuhause vertrieben worden zu sein, woanders von null wieder anfangen und sich noch besser verstecken zu müssen.
Tatsächlich lerne ich auch oft im Wald einfach um der Natur, der frischen Luft und der Stille nahe zu sein. Wäre das Mädchen denn wie ein Einbrecher und würde die Frau sie so behandeln wie wir, wenn jemand in unsere Wohnung einbricht?
Die Waldfrau weiß ganz genau, dass ihr "wohnen" im Wald illegal ist. Sie kann sich zwar ärgern und das evtl auch irgendwie äußern, aber sie wird sich hüten, Aufruhr zu machen. Es sei denn, sie hätte keine Impulskontrolle. Das wäre, wie gesagt, möglich, aber ich halte es für unwahrscheinlich. Das duerhafte verborgene Leben im Wald erfordert doch Diziplin.
Deine Aussage:
Für Martha würde ich eine ree Obdachlose, von der ich mal gelesen habe, als Blaupause nehmen. Ich meine, sie hätte in der Schweiz im Wald versteckt in einem selbstgebauten Grubenhaus gelebt, hätte aber durchaus Sozialhilfe bezogen, ihre Wäsche im Waschsalon gewaschen und im Schwimmbad geduscht. Ich glaube, sie ging auch in eine Leihbücherei. Diese Ordnung half ihr, ihre Selbstachtung aufrecht zu erhalten. Also nicht so total von der Rolle, auch kein Alkohol-oder Drogenproblem. Aber lange wusste niemand, wo sie eigentlich lebt. Sie kannte viele Tricks und Kniffe, z. B. bei Kälte nichts Heißes zu trinken, sondern nur Wasser/Tee, der leicht über der Körpertemperatur war. Und bei Hitze nichst Kaltes, sonern nur minimal kühleres Wasser. Alles, um dem Körper nicht zu viel Energie zu entziehen.
Wie würde so eine Waldfrau drauf sein, wenn man im Wald ein Grubenhaus entdeckt?
Ich stelle sie mir eher ängstlich und scheu vor, weil nun droht, dass sie ihr Zuause verliert. Sie würde versuchen, sich woanders zu verbergen.
Vom Wesen her aber freundlich. Freundliche, introvertierte Zurückhaltung muss auch ihre Überlebensstrategie gewesen sein, wenn sie in den Ort ging. So fällt man auch unter Menschen am wenigsten auf.
Aber du kannst sie ja auch anders zeichnen. Es klang durch, dass du ihr ein gothic outfit geben wolltest. So hat sich mal eine Schulkameradin von mir gegeben, als sie in einer Lebensphase war, wo sie von niemandem angesprochen werden wollte. Sie signalisierte mit ihrem düsteren Erscheinungsbild, dass ihr die Leute von der Pelle bleiben sollten. Das wäre also die verschlossen-mürrische Variante. Es gibt so viele Möglichkeiten.
Stell dir mal vor, dass die Frau in ihrem Grubenhaus sich befindet und dann das Mädchen in dieses Haus geht und die Frau dann entdeckt. Wie würde sie denn mit dem Mädchen umgehen?
Das kann von einem ängstlichen "Geh weg!" über ein erschrockenes "Was willst du hier" bis zu einem aggressiven Rauswurf gehen. Denk dir was Schönes aus! :-) Es muss nur zum Gesamtcharakter der Waldfrau passen. Ich hab ja keine Ahnung, wie du sie letztlich anlegen willst. Aber das würde ich an deiner Stelle als erstes überlegen.
Würde die zivilisierte Waldfrau aus der Schweiz, welche du beschrieben hast, auch das Mädchen körperlich angehen und so rausschmeißen?
Wie würde die Waldfrau reagieren, wenn das Mädchen sie kennenlernen möchte und ihren Namen wissen möchte, nachdem die Waldfrau sagte das Mädchen solle gehen?
Da ich von der Waldfrau in der Schweiz auch nur eine kurze Notiz gelesen habe, kann ich das nicht sagen. Auf jeden Fall würde ich davon ausgehen, dass sie das Mädchen rechtzeitig entdeckt und (erstmal) nicht in ihr Versteck lässt. Anders wäre es wenn, sie nicht nicht zu Hause wäre und das Mädchen entdeckt das Lager und sucht dort Unterschlupf. Wie sie dann reagieren würde, weiß ich nicht. Wer kann schon in Menschen hineinschauen, zumal in Sonderlinge. Wenn ich die Waldfrau wäre, würde ich irgendeinen Deal auzuhandeln versuchen, damit das Mädchen das Versteck nicht verrät. Aber da kannst du deiner schriftstellerischen Freiheit freien Raum lassen, denke ich. Die Verhaltensweisen könne ja auch schwanken, besonders bei Sonderlingen und in Extremsituationen.
Mir fällt da ein "Obdachloser" mit einer sehr hohen sozialen Kompetenz ein, der durch seine gewinnende Art eine Scherbergärtnerin dazu brachte, ihn für eine Weile in ihrer Gartenlaube wohnen zu lassen, er würde ihr dafür den Garten in Ordnung bringen. Tat er auch. Später stellte sich heraus, dass es ein Schwerkrimineller war, der auf deiner Flucht aus dem Gefänglnis serienweise Leute ausgeraubt und umgelegt hatte...
Das nur als Beispiel dafür, dass Menschen nicht immer einheitlich handeln.
Wie würde eine Waldfrau reagieren, wenn dort eine junge Frau kommt und diese junge Frau sagt, dass sie die Inhaberin des Waldes ist und sie das Versteck der Waldfrau entdeckt hat?
Okay, das mache ich. Riechen auch gepflegte Waldfrauen nach Kot und Urin?
Nee, geh mal davon aus, dass sie selbst darauf achtet.. Eher nach Lagerfeuerrauch, Fichtenharz, nassem Laub und Gras. Der Rauchgeruch setzt sich schon penetrant in die Klamotten, so meine Erfahrung.
Wenn du sie in deiner Geschichte aus dem Wald rausholst und resozialisierst, dann lasse sie bitte nicht spießig werden. Ich erinnere mich an meine Teenie-Lektüre, ich glaube, das Buch hieß "Kansas Kid" oder so, wo Vater und Sohn im Wald leben. Der Vater, verbitterter Vietnamveteran, stirbt, der Wald wird Provatbesitz, der Sohn landet schließlich nach einer Odyssee um sieben Ecken bei einem Onkel mit biederem Beruf. Dieses "normal Werden" des Jungen hat mich damals wahnsinnig enttäuscht. Ich hätte ihm wenigstens eine alternative Lebenseinstellung oder eine tragende Rolle in einer Pfadfindergruppe gegönnt, irgendetwas, wo seine Fertigkeiten einen Wert haben.
Ich möchte die Waldfrau charakterlich als eine sehr liebe ca. 55-60 Jahre alte Frau darstellen, welche sehr ruhig ist und ruhig spricht und, obwohl sie nicht viel besitzt, es trotzdem teilt. Wenn sie jemanden nicht kennt ist sie schüchtern, zurückhaltend und versucht erstmals die Situation und Charakter der Person einzuschätzen.
Also ich möchte keine geizige Waldfrau kreieren, weil ich im realen Leben keine geizigen Menschen ausstehen kann.
Ich möchte auch miteinbeziehen, dass Lina und ihre Freunde einen sehr fiesen Plan machen, um die Frau einzuschüchtern. Zuerst wissen die Jugendlichen nicht, dass die Frau obdachlos ist und sehr lieb.
Später als Lina das Lager der Frau, welches an einem kleinen See ist, entdeckt, badet die Frau gerade unbekleidet im Gewässer.
Wie würdest du in der Realität als Jugendliche reagieren, wenn du die unheimliche Waldfrau unbekleidet baden siehst und dementsprechend alle privaten Stellen siehst?
"Später als Lina das Lager der Frau, welches an einem kleinen See ist, entdeckt, badet die Frau gerade unbekleidet im Gewässer."
Mit Verlaub, das ist kitschig! Dass sie an einem Waldsee wohnt, ist Großstädterromantik, sie dort nackt baden zu sehen, ist erotische Teenagerphantasie...
Wie würdest du es schreiben? Ich habe keine besseren Ideen. Wie sollte Lina auf die Frau treffen?
Das mit dem nächtlichen Verlaufen war doch nicht schlecht.
Romantische Waldseen gibt es zwar, und ich habe da tatsächlich auch schon Leute nackt baden oder sich sonnen sehen. Aber das waren Erholungssuchende aus der Stadt. Eine Waldfrau meidet diese von Städtern frequentierten Örtlichkeiten und sie ist viel zu vorsichtig, sich dort entdecken zu lassen.
Wie überlebt so eine Waldfrau eigentlich, wenn sie gefühlt alles meidet?
Sie lebt schon von Sozialhilfe, sie kauft im Supermarkt ein oder holt sich was von einer Tafel. Aber sie sucht dort nicht das Gespräch und verhält sich unauffällig.
Die Obdachlose, die ich mal kennengelernt hatte, war dagegen durchaus kommunikativ und vewrwickelte mich in ein anspruchsvolles moralphilosophisches Gespräch. Aber ich würde sie als "normale" Obdachlose betrachten, die ihr Zelt im Stadtwald stehen hat und die gern in der Natur lebt.
Ist die Obdachlose, welche du sehr kommunikativ findest, drogenabhängig oder eine Alkoholikerin?
Harte Drogen sicher nicht. Alk vielleicht (sie war aber nüchtern!). Raucherin mit Sicherheit.
Ich weiß nicht, ob man solchen Menschen helfen sollte. Die haben sich ihr Leben selbst ruiniert.
Wie sollte man denn im echten Leben handeln, wenn man durch den Wald läuft, beispielsweise Nachts und man dann eine unheimliche Frau mit leichtem Geruch von Urin trifft?
Wie würdet ihr als dieses Mädchen in der Situation realistisch reagieren?
Ich komme gar nicht in die Situation, weil ich nicht mitten in der Nacht im Wald unterwegs bin. Wenn es dunkel ist, dann würde ich vermutlich sogar Umwege laufen, um nicht durch einen dunklen Wald zu müssen, weil ich eben auch Respekt vor der Situation habe.
Insbesondere würde ich nicht auf Ansprache reagieren, sondern schnell weglaufen, idealerweise in eine Richtung in der ich sicher sein kann, dass sich dort Leute aufhalten, die mir (im Notfall) helfen könnten.
Diese Vertrauensseligkeit, die du in deiner Geschichte aufführst ist in meinen Augen denkbar unrealistisch und würde mich jemand innerhalb dieses Waldes verfolgen würde ich vermutlich meine Route ändern, sodass ich nicht mehr durch den Wald muss, anstatt mit das tagelang gefallen zu lassen.
Und wenn du mitten am Tag verfolgt wirst? Was würdest du über die im zweiten Teil beschriebene Frau denken?
Und wenn du mitten am Tag verfolgt wirst?
Gleiche Taktik. Rennen so schnell ich kann, um ggf. andere Menschen zu erreichen oder sowas wie eine Straße, auf der entsprechend Autos unterwegs sein können, einen bewohnten Bereich etc. etc.
Notfalls 'waffen' bereit halten wie massive Äste oder was man so greifen kann.
Was würdest du über die im zweiten Teil beschriebene Frau denken?
Von der Beschreibung her? Nichts. Der Umstand, dass sie mich zu stalken scheint ist aber durchaus ein Problem für mich.
Ab wann würdest du deine beschriebene "Waffe" einsetzen?
Ich denke mit Sicherheit, du meinst was eine Frau tut.
Ein Comedian gab mal fogenden Rat: Wenn du als Frau von einem Mann verfolgt wirst, ziehe deinen Rock hoch. Dann lässt er nämlich seine Hose runter. Und dann rennst du weg. Denn es ist erwiesen, dass ein Mann mit heruntergelassener Hose nicht so schnell rennen kann wie eine Frau mit hochgezogenem Rock.
In jeder Comedy ist auch ein Stückchen Wahrheit enthalten...
Was würdest du als 16 Jahre altes Mädchen tun, wenn die im Text beschriebene Frau dich verfolgt am Tag?
Ich denke mal eher das sie nach dem Ansprechen schnell versuchr wegzukommen
am 2/3 Tag eventuell wegrennt und nach mehreren Tagen sogar die Polizei ruft
so würde ich es vermuten wenn ich die Person währe
Würdest du das als Mädchen oder als die Frau machen?
Warscheinlich schon als das Mädchen würde man sich ja wohl kaum gegen jemanden mit 2Meter konfrontieren lassen somit denke ich mal ja
Was würdest du als Mädchen über die Frau denken? (Kleidungsstil, Verhalten, Motive)
Ich würde nie in die Situation kommen
Oha, deine Ideen sind voll gut! Ich mache das Selbstexperiment, wenn ich mich traue. Wie würdest du denn reagieren, wenn dich die in der Geschichte beschriebenen Frau am Tag verfolgt und du ein 16 Jahre altes Mädchen wärst?