Welches Gedicht soll ich nehmen zur Interpretation und Analyse für meine Biedermeier-Hausarbeit?

5 Antworten

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Ich finde das Gedicht am Turme sehr interessant. Ich kenne auch noch ein anderes Gedicht von Droste Hülshoff, dass auch infrage kommen könnte. Das muss ich aber erst noch raussuchen. Der Link zu dem von dir angesprochenen Gedicht ist hier
https://schnell-durchblicken.de/klausur-interpretation-droste-huelshoff-am-turme

Ich würde von ihr, A. von D-H., DER KNABE IM MOOR nehmen (1842) (Biedermeier ca. 1815 Napoleons Waterloo - 1848 u.a. deut. Revolution).

A. lebte ab 1841 betont in Meersburg (Bodensee) - wo sie später auch starb (vgl. heute noch ihr Haus dort und als Museum ihre Zimmer im Schloss).

Du findest in dieser Ballade alles Biedermeierliche: z.B.

  • Sehnsucht nach friedvoller Heimat
  • Sehnsucht nach unbeschwerter Kindheit
  • Sehnsucht nach irgendwie Religiösem, nach göttlicher Hand mit Wiedereinführung einer lebenswerten Ordnung

Das Heidemoor, das doch friedvoll idyllisch ist, doch plötzlich wild, unbeherrscht und beängstigend wirkt (Metapher für diese Zeiten nach Napoleon: Sehnsucht nach Frieden, Aufbau des überall Zerstörten, Revolutionen liegen trotzdem in der Luft u.ä.m.) > Der Knabe mit seiner Schulfibel wandert auf seinem Schulweg durch die moorige Heide, die plötzlich durch seine eigenen finsteren Gedanken zum Ort von Bedrohungen und unheimlichen Gestalten wird.

Usw.

Material darüber findest du sehr, sehr viel.

Sieh dir auch Videos, viele reale Fotos und berühmte Gemälde von der Heidelandschaft (um Münster herum an, A.s Heimat mit Wasserschlössern) - und wenn man dort vom Weg abkommt, kann man spurlos im Moor versinken...

Viel Erfolg!

Ich war erst erstaunt über die Droste-Hülshoff. Die hätte ich gar nicht dem Biedermaier zugeordnet. Da sie bei Euch vorgeschlagen wird, gehe ich davon aus, dass du in Westfalen wohnst.

Die Epoche hat unzählige grosse Autoren, allen voran natürlich Heinrich Heine. Auch wenn er nicht typisch ist, sondern gewissermassen ein ironischer Antagonist zum Mainstream ist.

Typisch wären dann eben eher Mörike oder Grillparzer. Auch Novalis ist meiner Meinung nach einer.

Ich persönlich würde natürlich ein Gedicht von Heine wählen. Manche Lehrer triggert das aber und du müsstest dann selbstsicher argumentieren :)

Das Gedicht „Er ist’s“ von Eduard Mörike

Frühling lässt sein blaues Band

Wieder flattern durch die Lüfte;

Süße, wohlbekannte Düfte

Streifen ahnungsvoll das Land.

Veilchen träumen schon,

Wollen balde kommen.

- Horch, von fern ein leiser Harfenton!

Frühling, ja du bist's!

Dich hab ich vernommen!

Für die Analyse:

https://www.gedichte7.de/er-ists.html

Vielleicht hilft es dir.