Warum wird laut Christentum jede Sünde vergeben - nur nicht der Unglaube??

14 Antworten

Es geht darum, dass wir das stellvertretende Opfer von Jesus Christus am Kreuz auch in Anspruch nehmen. Das bedeutet, dass wir Gott um Vergebung unserer Schuld bitten (vgl. 1. Johannes 1,9; 1. Johannes 2,1-2), an Ihn glauben und Ihm vertrauen.

  • "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).
  • "Er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,2).

Wer nicht glaubt, wird gar keine Sündenvergebung haben wollen, die auf dem Opfer Jesu basiert. Gott hat keine Menschen für die Hölle produziert. Jeder Mensch hat einen freien Willen erhalten, Gottes Rettungsangebot anzunehmen oder auszuschlagen. Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler C. S. Lewis (u. a. Autor von Narnia) hat einmal geschrieben:

"Am Ende werden nur zwei Gruppen von Menschen vor Gott stehen - jene, die zu Gott sagen: "Dein Wille geschehe", und jene, zu denen Gott sagt: "Dein Wille geschehe". Alle, die in der Hölle sind, haben sie sich erwählt." - Die große Scheidung, 9. Kapitel

Die Bibel macht an vielen Stellen deutlich, dass ein Mensch allein aus Glauben errettet wird (Johannes 3,14; 5,24; Apostelgeschichte 16,31; Römer 3,21–26, Römer 6,23 u.a.) und nicht aus eigenen Werken (Epheser 2,8–9; Römer 3,20; 4,5; Galater 2,16 u.a.).

Alle Menschen sind Sünder und werden vor Gott in Worten, Taten und Gedanken schuldig. Da Gott rein, heilig und gerecht ist, kann er Sünde nicht tolerieren. Deshalb müssten eigentlich alle Menschen in die Hölle kommen, da niemand ein völlig sündloses Leben geführt hat.

Doch Gott hat uns einen Rettungsanker ausgeworfen. Er ist selbst in Jesus Mensch geworden, hat Versuchungen erlebt und hat als einziger jemals ein völlig sündloses Leben geführt. Deshalb konnte er am Kreuz als reines und makelloses Opfer zur Vergebung unserer Sünden sterben. Wenn wir dieses Opfer für uns in Anspruch nehmen, bekommen wir die Vergebung unserer Sünden und können reingewaschen und geheiligt vor Gott stehen. Nach der Bibel gibt es nur diesen einen Weg.

  • "Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben" (Johannes 14,6)
  • "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen" (Hebräer 11,6).
  • "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).

Allerdings sollte Glaube automatisch zu guten und gottwohlgefälligen Werken führen. Ansonsten ist es fragwürdig, ob der Glaube echt ist, wenn keine Werke folgen. Deshalb schreibt Jakobus, dass Glaube ohne Werke tot ist (Jakobus 2,20.26).


earnest  12.01.2020, 14:36

Irre ich mich, chrisbyrd, oder hat hier bis vor kurzem ein Kommentar von mir gestanden?

Hast DU ihn vielleicht löschen lassen?

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earnest  12.01.2020, 17:52
@chrisbyrd

Wenn ich mich getäuscht habe, dann tut mir das sehr leid. Es freut mich dann aber umso mehr, dass wir trotz unterschiedlicher Auffassungen nach wie vor fair und freundlich miteinander umgehen. Das ist bei GF leider nicht selbstverständlich.

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chrisbyrd  12.01.2020, 17:56
@earnest

Stimmt, das sehe ich auch so. Du hast völlig Recht.

Ich habe schon einige (auch Christen) hier erlebt, die leider nicht fair und freundlich miteinander umgegangen sind. Das ist sehr traurig und sollte nicht sein...

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earnest  12.01.2020, 17:56
@earnest

Mein Irrtum ist aber verständlich, finde ich, denn: Wenn ich das richtig sehe, sind deine Antworten zu beiden Fragen identisch.

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chrisbyrd  12.01.2020, 17:57
@earnest

Okay, das könnte sein (ist mir eben gar nicht aufgefallen)...

Auf gleiche bzw. ähnliche Fragen schreibe ich (logischerweise) auch gleiche oder ähnliche Antworten.

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chrisbyrd  12.01.2020, 23:16
@earnest

Danke! Das wünsche ich dir auch!

Falls du gerade (wie ich) Football schaust, ist der Abend ziemlich cool. Nach 0:24 steht es gerade 34:24 für Kansas City. Spannend, aber wohl Off-Topic zur ursprünglichen Ausgangsfrage des Fragestellers ;-)

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Wenn man es logisch betrachtet, dann fragt man sich ja zu Recht, warum man etwas vergeben bekommen soll, wovon man die Meinung hat, daß es nicht existiert (Gott) oder man irgendein Problem hätte, wozu man diesen Gott als Lösung braucht (Sünde). Unglaube impliziert ja genau das: Kein Gott, keine Sünde! Unglaube ist Sünde - das hast du gut erkannt, aber vergeben wird laut Bibel nicht, die Sünde gegen den Heiligen Geist (Markus 3,29). Was ist das? Stelle dir vor, du weißt das es Gott gibt. Und dann vollbringt jemand Taten die absolut von Gott kommen müssen (Tote auferwecken, Kranke heilen etc.). Und dann sagst du, diese Dinge sind in der Kraft und Macht des Teufels getan. Das bedeutet du zweifelst nicht an diesen Wundern, glaubst aber nicht, daß sie von Gott kommen, sondern vom Teufel. Das ist die Sünde gegen den Heiligen Geist. Im Grunde ist das auch eine Art von Unglaube! Unglaube ist also nicht immer nur reiner Atheismus, sondern kann eben auch so aussehen, wie damals bei den Pharisäern und Schriftgelehrten zur Zeit von Jesus in Israel. Das wäre dann ein fehlgesteuerter und lügenhafter Glaube. Das gibt es auch heute noch. Und es wäre eben Unglaube in Bezug auf den Anspruch von Jesus Christus, der einzige Weg zu Gott und zur Vergebung der Sünden zu sein (Johannes 14,6). Lehnst du das ab, bist du aus biblischer Sicht eben ungläubig, obwohl du durchaus auch an anderes glauben kannst. Das bringt dann eben nichts, wenn Jesus die Wahrheit sagte. Ebenso kann man sicherlich dann auch gläubig sein und sich als Christ sehen und doch verloren gehen, weil man sich nie zu Jesus bekannt hat und nicht von neuem geboren wurde (Johannes 3,3). Man muss die Dinge also hinterfragen und den Begriffen auch Leben einhauchen um sie bestimmen und bewerten zu können. Letztlich schaut Gott einem ins Herz und erkennt alles!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Der Unglaube an sich ist wohl eine Sünde gegen den Heiligen Geist und wird deshalb niemals vergeben... siehe erklärend https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCnde_wider_den_Heiligen_Geist


earnest  12.01.2020, 10:36

Das in meinen Augen einzig auch nur ansatzweise korrekte Wort in dieser Antwort ist "wohl".

Und was für ein grausames Gottesbild hast du, wenn du glaubst diese angebliche Sünde werde nie vergeben?

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GerdLon  12.01.2020, 10:43
@earnest

Unglaube hat etwas mit "Verstockheit des Herzens", mit Unwillen und mit Hartherzigkeit zu tun. Manche kommen deshalb einfach nicht zum Glauben und finden keinen Zugang zu Gott.

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earnest  12.01.2020, 10:59
@GerdLon

Reine Behauptung, dein erster Satz. Und in meinen Augen völliger Unsinn.

Vielleicht denkst du mal darüber nach, was das eigentlich ist: "Unglaube". Das Nicht-Glauben an Zeus? Oder Odin? Oder Hutzlipotzli? Den "Unglauben" nur auf den "Christengott" zu beziehen - und den "Unglauben" derart abzuqualifizieren - das finde ich schon ein starkes Stück. Das empfinde ich als Intoleranz pur.

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GerdLon  12.01.2020, 11:11
@earnest

Das hat nichts mit Intoleranz zu tun. Es geht hier um eine Frage, die das Christentum betrifft. Offensichtlich hast du die Frage nicht richtig gelesen oder verstanden.

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earnest  12.01.2020, 11:13
@GerdLon

Und ob.

Aber das Dumme ist, dass intolerante Menschen ihre Intoleranz so selten erkennen können.

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Weil man keinen zum Glauben zwingen kann


KakapoSirocco 
Fragesteller
 12.01.2020, 08:53

Und deswegen wird es nicht vergeben, weil man einen nicht zwingen kann? Verstehe den Zusammenhang ehrlich gesagt nicht.

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Die Antwort auf deine Frage lässt sich relativ kurz zusammenfassen:

Sünden werden im Christentum von Gott nur "aufgrund des Glaubens" (an das Evangelium von Jesus Christus) vergeben. Darum kann es nicht sein, dass auch "der Unglaube" nicht als Sünde angerechnet wird, weil damit der eigentliche Grund für die Sündenvergebung wegfällt.

Übrigens werden Sünden auch nicht pauschal vergeben. - Erkennt ein Christ seine Sünde, so wird erwartet, dass er diese bereut und, wenn er die Möglichkeit zur Wiedergutmachung hat, dies gleichfalls tut.   


KakapoSirocco 
Fragesteller
 12.01.2020, 11:08

Ist das dann aber nicht unfair gegenüber Menschen, die keine Reue verspüren können?

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bonamie  12.01.2020, 11:51
@KakapoSirocco

Nein, meiner Auffassung nach ist es nicht unfair, denn jeder hat die Möglichkeit das Wort Gottes (aus der Bibel) zu lesen oder zu hören und damit auch seine "Sündhaftigkeit" und die Notwendigkeit der Vergebung vor Gott zu erkennen.

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KakapoSirocco 
Fragesteller
 12.01.2020, 11:58
@bonamie

Das ist ja das eine.... Aber es gibt eben auch Menschen, die nicht dazu fähig sind, Schuld und Reue zu verspüren. Psychopathen sind dazu beispielsweise nicht in der Lage. Wäre es solchen Menschen gegenüber nicht unfair?

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RudolfFischer  13.01.2020, 20:08
@bonamie

ZItat: " jeder hat die Möglichkeit das Wort Gottes (aus der Bibel) zu lesen oder zu hören"

Es gab und gibt aber viele Menschen, die dazu keine Chance haben.

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bonamie  14.01.2020, 08:19
@RudolfFischer

Bitte nenne mir zuerst die Gründe die Menschen deiner Meinung nach vom Studium der Bibel in der freien Welt abhalten können.

Für totalitäre Staaten und islamische Länder gilt, dass der Gott der Bibel nach allgemeiner christlicher Auffassung gegenüber solchen Menschen nicht "ungerecht" sein wird und sie "nach ihren Möglichkeiten" beurteilen wird.

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RudolfFischer  14.01.2020, 19:20
@bonamie

Zitat: "Für totalitäre Staaten und islamische Länder gilt, dass der Gott der Bibel nach allgemeiner christlicher Auffassung gegenüber solchen Menschen nicht 'ungerecht' sein wird und sie 'nach ihren Möglichkeiten' beurteilen wird."

So, das ist ja schön. Es leben aber auch heute noch Menschen abseits jeder Zivilisation, die nichts von der Bibel hören können. Früher waren das noch viel mehr, und was ist mit den unzähligen, die vor Jesus und sogar vor Entstehen der biblischen Texte gelebt haben?

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bonamie  15.01.2020, 08:16
@RudolfFischer
So, das ist ja schön. Es leben aber auch heute noch Menschen abseits jeder Zivilisation, die nichts von der Bibel hören können. Früher waren das noch viel mehr, und was ist mit den unzähligen, die vor Jesus und sogar vor Entstehen der biblischen Texte gelebt haben?

Nach christlichem Verständnis (und beispielsweise im Gegensatz zum Islam, welcher von einem launischen Gott spricht der die Menschen nur als dienende Untertanen und Knechte erschaffen hat) geht man von einem "absolut gerechten Gott" aus und einem Gott welcher zusätzlich "seine Geschöpfe liebt".

Mit diesen Eigenschaften glaubt man nach allgemeiner Auffassung, dass alle Menschen, welche tatsächlich zu ihrer Lebenszeit keinen Zugang zu Gottes Wort hatten oder vor Jesus Christus gelebt haben, von ihm dafür nicht bestraft, sondern ebenfalls "gerecht" nach ihren Möglichkeiten und Taten "gerichtet" werden.

Ich hoffe, dass hiermit deine Fragen beantwortet sind. Alles weitere hängt natürlich vom Glauben des Einzelnen und auch von dir ab. 

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joergbauer  15.01.2020, 17:53
@KakapoSirocco

Es geht ja nicht um Gefühle oder bestimmte Stimmungen die man haben muss. Es geht darum einzusehen, daß man vor Gott schuldig und sündig ist und es nur Gnade ist, wenn man mittels des geschenkten Glaubens an den gekreuzigten Sohn Gottes Jesus Christus zur Vergebung seiner Sünden kommt (Johannes 3,16).

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KakapoSirocco 
Fragesteller
 15.01.2020, 20:18
@joergbauer
Es geht darum einzusehen, daß man vor Gott schuldig und sündig ist

Eben. Bestimmte Leute, wie Psychopathen, können das aufgrund ihrer Psyche nicht. Die können nicht verstehen, dass sie etwas falsch gemacht haben könnten und oder dass sie an etwas schuld sein könnten. "Einsicht" ist eben das, was ein Psychopath nicht empfindet. Nicht weil er böse ist, sondern weil er es wie gesagt nicht nachvollziehen kann, an irgendetwas schuld zu haben.

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