Warum kann ich mich nie öffnen?

AriZona04  16.05.2024, 09:31

Hast Du in Deiner Kindheit - und auch jetzt - irgendwann mal - oder auch öfter - von Deinen Eltern gehört, dass sie Dich lieben und dass Du toll bist?

AnonymAnonym916 
Fragesteller
 16.05.2024, 09:35

Ja hab ich, ich glaube daran liegt es nicht

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Aber ich glaube, dass es genau daran liegt: Wenn ein Kind nie zu hören bekommt, dass es etwas kann, etwas gut macht, sich richtig entscheidet usw., dann stellt man sich eben freiwillig in die dunkelste Ecke - um ja nicht gesehen zu werden. Man traut sich ja nichts.

Du bist nicht selbstbewusst. Du hast Angst, das Falsche zu sagen. Du bist nicht von Dir überzeugt. Erst, wenn Du Dir sicher sein kannst, dass Dein Gegenüber Dich nicht ablehnt, kannst Du freier sein. Du bist schüchtern.

Und daran sind meistens die Eltern schuld: Sie geben dem Kind nicht das Gefühl, dass das Kind was wert ist. Deswegen hast Du kaum Selbstwertgefühl.


cassinsky  16.05.2024, 10:41

Oha, du hast genau meine Situation, mein Denken und mein Handeln beschrieben...

Also ich bin jetzt nicht der Verfasser der Frage :D, aber kann das wirklich davon kommen?

Ich hatte vom Grund auf eine schöne Kindheit, habe aber nie zu hören bekommen, dass ich etwas gut gemacht habe.

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AriZona04  16.05.2024, 20:00
@cassinsky

Meiner Meinung nach ist es der Job der Eltern, ihre Kinder zu selbstbewussten Wesen heranzuziehen. Die wenigsten Eltern tun das - noch weniger wissen, dass es ihr Job ist. Wer als Kind keine Anerkennung bekommt, verkümmert. Derjenige kann ja nichts, ist nichts wert und weiß das auch ...

Wenn man dann ab der Pubertät nicht selbstbewusst wird, sieht es mau aus für den Rest des Lebens.

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AriZona04  17.05.2024, 21:22
@AnonymAnonym916

Here goes:

Leg Dir die Frisur zu, die Du an Dir magst und die zu Deiner Haarstruktur passt. Kauf Dir die Klamotten, die Du magst. Finde Deinen eigenen Stil. Fühl Dich wohl in deiner Haut.

Sei nett zu Dir selbst. Mach Dich selbst nicht klein - das machen andere schon genügend. Du bist toll und darfst nett zu Dir sein. Lehn Dich nicht ab - davon hast Du nichts.

Finde Deine Talente und mach sie zu Deinen Hobbys. Im Idealfall fängt man damit im Kleinkindalter an: Die Eltern führen ihr Kind an vieles heran und das Kind probiert aus und verwirft vieles wieder - bleibt bei den Dingen, die Spaß machen. Das sind dann die Hobbys. Hobbys kann man aber auch noch im Erwachsenenalter finden. Zusätzlich. Die eigenen Talente sind wichtig - sie machen Dich aus. Wer seine Hobbys lebt, ist interessant. Und kann in seiner Freizeit Energie und Kraft tanken.

Bilde Dir Deine eigenen Meinungen! Zu welchem Thema auch immer. Wer keine eigene Meinung hat, ist uninteressant. Derjenige spricht nicht, kann nicht mitreden. Hab also Deine Meinungen und steh zu diesen! Fang an, zu diskutieren: Du findest Wind toll? Warum? Sag es mir! Nein - Du musst Wind nicht toll finden. Aber dann sag mir, warum Du ihn doof findest.

Ach - und noch was: Pflege Dich! Dusche 1 Mal die Woche, wasch Dich täglich unter den Armen und benutz Deo! Wechsle Deine Kleidung öfter und steck sie in die Waschmaschine. Räum Dein Zimmer auf. Verbring Freizeit draußen.

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AnonymAnonym916 
Fragesteller
 19.05.2024, 12:53
@AriZona04

wie lange denkst du könnte es dauern bis man selbstbewusst geworden ist? Ich will mir einfach nur ein Ziel setzen bis wann ich es geschafft haben möchte

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AriZona04  19.05.2024, 21:48
@AnonymAnonym916

Das ist individuell verschieden! Es ist ja nichts, wo Du jeden Tag am Kalender abstreichen kannst. Mal machst Du gute Erfahrungen - mal schlechte. Wichtig ist, dass man trotzdem vorwärts geht.

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Meine Frage wäre jetzt, woran das liegen könnte.

Hast du in deiner Kindheit vielleicht irgendwelche schlechten Erfahrungen gemacht? Bist du vielleicht früher nicht richtig akzeptiert worden oder hast du aus anderen Gründen kein Grundvertrauen entwickeln können?

Oder bist du auch in anderer Hinsicht von deinem Wesen her anders als deine Mitmenschen?


AnonymAnonym916 
Fragesteller
 16.05.2024, 09:41

Vielleicht im Kindergarten weil dort erst nie jemand sich mit mir anfreunden wolle und ich dort nur ausgenutzt wurde außer halt bei dem einem Mödchen welche für lange Zeit meine beste Freundin war.

Ich bin aber nicht wirklich anders als meine Mitmenschen. Ich kenne auch ganz viele Menschen bei denen ich mir denke dass wir uns richtig ähnlich sind und gute Freunde sein könnte aber ich kann mich halt trotzdem nicht normal mit denen unterhalten

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Aleqasina  16.05.2024, 11:28
@AnonymAnonym916

Wenn du dich aber doch mal mit jemandem unterhältst, vielleicht über ein Sachthema, was passiert dann?

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AnonymAnonym916 
Fragesteller
 16.05.2024, 12:33
@Aleqasina

Naja dann bin ich immer noch stil. Ich würde dann wahrscheinlich der Person nur zuhören und ihr zustimmen und vielleicht nur paar Wörter dazu sagen

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Oh wei. Ich kenne das. 1 zu 1. Mir geht es mein Lebe lang genauso.

Dann werden auch ständig Späße über einen gemacht, weil man ruhiger ist und wenn man mal was sagt kommt "Oh, sie kann ja sprechen!". Oder " Du musst mal mehr Selbstbewusstsein kriegen" Das verunsichert dann wieder gleich komplett.

Mir wurde mal eine Sozialphobie diagnostiziert. Aber ich glaube nicht dran, solche Menschen reden ja noch weniger wie wir und sind deutlich zurückgezogener. Ich hatte auch Tabletten dagegen, aber die haben nichts gebracht.

Irgendwas muss uns und in unserem Leben einen Knacks verpasst haben, weshalb wir nicht selbstsicherer werden konnten...


AnonymAnonym916 
Fragesteller
 16.05.2024, 14:04

Aber ich rede halt aucg wirklich gar nicht. Wenn ich zum Beispiel in Gruppen mit anderen bin sage ich kein Wort und höre denen nur zu und lächel, bei anderen Leuten alleine höre ich denen auch nur zu und sage manchmal so einfache wörter wie oha, echt jetzt, und so oder frage einfache fragen dazu aber sonst bin ich halt wirklich komplett stil

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cassinsky  16.05.2024, 14:38
@AnonymAnonym916

So schlimm war es bei mir auch mal. Mittlerweile rede ich schon eher mal in Gruppen, weil ich mich immer und immer wieder überwunden habe was zu sagen und dadurch ist es besser geworden. Teilnahmslos bin ich dennoch und rede kaum. Besser wird es irgendwie nicht. Und wenn ich dann mal rede stottere ich gerne, weil ich nervös bin und fühle mich sobald ich was sage total unwohl.

Es ist einfach nur furchtbar mit diesem unwohlen Gefühl beim reden Leben zu müssen. In mir ist dann da sowas wie eine Angst irgendwie. Ganz komisch.

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