Rollstuhlfahrer an Arbeit bekommen?

8 Antworten

Der IFD ist schon involviert, das ist sehr gut.

Leider gibt es viel zu wenig Arbeitsplätze für Leute mit der Problematik deines Freundes.

Zu fit für die Werkstatt für Menschen mit Behinderung, keine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Wahrscheinlich müsste man irgendetwas gründen.

In Behindertenwerkstätten kann er sich auf jeden Fall bewerben. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass er sich mal bei Landschaftsverbänden bewirbt oder bei der Lebenshilfe. Die setzen sich ja sehr viel für Schwerbehinderte ein. Zudem könnte er es auch im öffentlichen Dienst versuchen. Der öffentliche Dienst muss Schwerbehinderte einstellen und muss im Falle einer Einstellung auch dafür sorgen, dass die Einrichtung barrierefrei gemacht wird. Da ich seit meiner Geburt blind bin und in dem Gebiet schon einige Erfahrungen sammeln konnte, weiß ich durchaus, wovon ich hier spreche bzw. schreibe.

Ich wünsche deinem Freund viel Glück und hoffe, dass er bald eine Stelle finden wird. Ich weiß selbst, dass sowas mit einer Schwerbehinderung ein mehr als harter Kampf ist und dass viele Menschen Schwerbehinderten gegenüber Vorurteile oder Berührungsängste haben. Daher ist es umso wichtiger, dass er sich nicht unterkriegen lässt und den Mut und den Glauben an sich nicht verliert. Ich bin damals in einer ähnlichen Situation gewesen und habe erfahren, wenn man die Hoffnung nicht aufgibt, dann gibt es immer jemanden, der einen eines Tages einstellen wird. Und genau diese Hoffnung wünsche ich auch deinem Freund.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das Problem dürfte auch sein, dass der Markt schon für die Kaufleute im Büromanagement völlig überlaufen ist. Wer also die Wahl zwischen Bürogehilfe und Kaufmann/Frau für Büromanagement hat wird kaum Probleme haben einen entsprechenden Kaufmann zu finden. Dem wiederum kann er dann wiederum ganz andere Aufgaben zuteilen.

Ich selbst arbeite als Rollifahrerin (ohne Arbeitsassistenz, aber mit Fahrdienst) im DRG- Controlling. Also in der Verwaltung und Abrechnung eines Krankenhauses. Probleme die Stelle zu finden hatte ich gar nicht. Ich hatte dort aber auch schon meinen praktischen Teil gemacht, meine Kollegen schätzen meine Leistung und waren offen es auszuprobieren. Würde ich allerdings deutlich weniger Aufgaben erledigen können, dann gäbe es wiederum schlicht keine Position. Denn mit der Stelle werden einfach Leute benötigt, die gewisse Aufgaben erfüllen können. Andernfall wäre ich keine Hilfe.

Gerade in den ersten Monaten ist es ja nicht schwerer einen Menschen mit Behinderung zu kündigen (der höhere Schutz beginnt ja erst nach 6 Monaten). Leider ist das wiederum vielen nicht klar. Man könnte sich also durchaus gut beschnuppern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung