Ich habe nichts im Leben-Suizid als Erlösung?

Support

Hallo StrikeZZ110,

Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.

Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).

Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/

Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was  Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!

An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf! 

Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktionen/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.

Zögere im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!

Viele GrüßeLeif, Support17 von gutefrage

9 Antworten

Von Experte Philipp3141 bestätigt

Eine wirklich traurige Lebensgeschichte.

nun sind wir mal ehrlich einfach ist das Leben für keinen Menschen immer. Und für einige Menschen wird so gut wie jeder Tag zur Qual weil das Pech einen einfach überall hin verfolgt. Grob gesagt könnte ich einige Punkte von dir nahtlos auf mich übertragen.

Die erste Person die du lieben musst bist du selbst. Tust du das nicht werden dich andere Menschen auch nicht lieben. Eine Aktion die du in deinem Leben nicht startest um für dich selbst besser zu werden sondern um anderen zu gefallen ist ungesund. Und ich denke so gut wie jeder Mensch hat sowas trotzdem schon getan und es trotzdem bereut.

der Kampfgeist von uns allen ist höchst unterschiedlich. Viele Menschen geben schnell auf und fallen in ein emotionales Loch wenn Kritik auf sie zukommt oder sie verletzt oder gemobbt wurden. Andere sind nicht mit sich zufrieden und arbeiten Stück für Stück an allem. Ein unattraktives Erscheinungsbild kann man zb fast immer sehr ins positive wandeln, das kostet nur Recherche, selbstliebe aber natürlich auch ein bisschen Geld und teilweise Blut und Schweiß. und ich sage dir an dieser Stelle schon ganz klar das mir bewusst ist das es deine Entscheidung ist und ich dich im Falle du willst dir was antun nicht abhalten kann.

ich möchte dich aber vorher nochmal bitten in dich zu gehen und zu ergründen ob du ein Kämpfer im Leben sein willst oder nicht. Das Potential und die Chance sein Leben zurechtzurücken egal wie oft man auf die Schnauze gefallen ist hat jeder, das ist aber deine innere Einstellung die jetzt darüber entscheidet wie es weitergehen soll. Es erfordert großen Mut und viel Kraft an der Stelle an der stehst weiterzumachen, aber es wäre mehr als toll wenn du in 10 Jahren auf diese Stelle zurückblicken kannst und deine Entwicklung seit der Zeit nur selbstbewundernd bestaunst.

der Schritt in ein neues Leben ist nichts für schwache Menschen. Menschen sind nicht schwach weil sie so geboren wurden sondern weil sie sich selbst aufgeben. Jeder steht jede Sekunde seines Lebens vor der Freien Wahl das zu tun. Und es gibt so einige Schicksale und Krankheiten bei denen das auch für mich eine durchaus gute letzte Möglichkeit ist sein Schicksal zu bestimmen. Nur der fehlende Wille zu kämpfen und zu arbeiten gehört für mich nicht dazu. Ohne Frage was du da geschrieben hast klingt wirklich übel. Aber ich sehe da nix was man nicht noch in diesen jungen Jahren grade rücken könnte wenn man wirklich will.

ohne Zweifel es wird immer Menschen geben die dich auslachen. Es gibt auch immer schon Menschen die mich auslachen. Ich kann mittlerweile im gleichen Moment die auslachen die mich eigentlich grade auslachen. Aber ich bezweifle auch nicht das wir beide noch ein gutes Stück an unserer Ausstrahlung und an unserem Selbstbewusstsein arbeiten müssen bis wir an einem guten Leben ankommen werden. Diese Entscheidung lege ich am Ende des Textes so wie schon prophezeit dir in die Hände zurück in der sie schon immer gelegen hat. So sehr ich auch hoffe etwas in dir ausgelöst zu haben so sehr liegt es auch in deiner Hand was daraus zu machen. Ich wünsche dir bei deinem Weg den du wählst viel Glück 🍀


Tut mir Leid ,was für eine Scheiße du gerade durchmachen musst.

Ich werde ebenfalls ausgegrenzt,es ging mir früher ähnlich wie dir.Fühl dich gedrückt,du bist nicht der Einzige.Das Leben ist hart und braucht emotionale Stärke.

Vor 1½Jahren hatte ich ebenfalls mit Suizidgedanken zu kämpfen,weil ich weder Familie,noch Freunde habe ,die mich lieben,ich habe mich ungeliebt,einsam und wie eine Versagerin gefühlt,ich wurde gemobbt und Zuhause ging es dann weiter mit Beleidigungen und Gewalt.Meine Großeltern ,zu denen ich mich immer wenden konnte,sind zu der Zeit bei einem Unfall gestorben.Dadurch hatte ich zusätzlich mit Schuldgefühlen, Wut,Trauer und mit dem größten Verlust zu kämpfen,ich hatte niemanden mehr,dem ich vertrauen konnte,der mich geliebt und akzeptiert hat.

Es hat mich kaputt gemacht,mich innerlich zerfressen.Bis ich kurz davor war einfach Schlussstrich zu ziehen.

Was mich davon abgehalten hat?Mein 8 jähriges Ich.Meine Liebe zu ihr war zu groß,um all ihre Träume einfach in die Tonne zu schmeißen.Ich würde mich noch mehr hassen als zuvor,wenn ich sogar sie unglücklich gemacht hätte.Ich habe ihr versprochen durchzuhalten,zu kämpfen,ihre Träume zu erfüllen und stark zu sein,bis ich all das geschafft habe,ein Kämpfer zu sein,der nicht aufhört bis er das erreicht hat ,was er sich seit Ewigkeiten erträumt.Ab diesem Zeitpunkt wurde mir bewusst, Suizid ist keine Lösung.

Die Menschen ,die am kaputtesten waren sind morgen die Stärksten ,die viel mehr über sich ergehen lassen können,die selbst in den härtesten Zeiten nach vorne schauen und sich durch diese Zeit kämpfen,genau deswegen hast du so eine Jugend,du wirst kalt, um eine erfolgreiche Zukunft führen zu können,um diese Zukunft zu führen musst du durchhalten und kämpfen wie ein Löwe!

Baue deine Selbstliebe auf.Mir haben ,,Master your mind" und ,,biyon" unglaublich geholfen,außerdem ist Tagebuch schreiben auch ein wundervolles Heilmittel,auch wenn es einen schlechten Ruf hat.

Ich stehe hinter dir und glaube an dich,du wirst diese schreckliche Zeit hinter dich bringen und danach wirst du stärker und glücklicher sein als je zuvor.

Ich war bei der Telefonseelsorge vor Ort mit einem gutem Kumpel. Hat mir letztlich nicht geholfen

Ich war mein gesamtes Leben lang sehr schüchtern und zurückhaltend. Vorallem die täglichen Streits und monatlichen Prügeleien zwischen meinen Eltern habe dazu sicherlich beigetragen.

An eine Szene kann ich mich noch sehr gut erinnern: Meine kleine Schwester (5) und ich (6) schliefen bei mir auf dem Hochbett (2,3m hoch), weil unsere Eltern wieder gesoffen haben, unsere beiden größeren Geschwister häufig bei Freunden waren und meine kleine Schwester angst hatte alleine zu sein.

Dann hören wir unsere Eltern wieder streiten und schreien. Meine Mutter übertrieb beim Streiten gerne mal, und schrie irgendwann "HÖR AUF!! LASS MICH LOS, DU BRINGST MICH UM!!", obwohl eigentlich meine Mutter häufig angefangen hat. Hin und wieder kamen ähnliche Ausrufe auch von meinem Vater.

Irgendwann hat es mir gereicht. Ich war so in Wut, dass ich einfach vom Hochbett gesprungen bin, mit Tunnelblick ins Wohnzimmer, eine leere Goldbrandflasche in die Hand nahm und gesagt habe: "WENN IHR BEIDE JETZT NICHT SOFORT AUFHÖRT, SCHLAG ICH EUCH BEIDEN DIE KÖPFE EIN.". Das ganze war nur eine Drohung die ich so nie umgesetzt hätte. Ich weiß nicht mehr genau ob das funktioniert hat, an das danach hab ich keine Erinnerungen mehr, ich weiß aber dass ich nichts schlimmes gemacht habe.

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Als ich dann in der 7. Klasse auf die Oberschule kam, war das Level an Unsicherheit kaum zu übertreffen. Meine Gangart war extrem nach hinten gelehnt, wenig mit den anderen geredet und offensichtlich der Komische. Gemobbt wurde ich natürlich auch, auch von "Freunden".

Später dann habe ich angefangen mit Gras. Bin dann über nen Kumpel in so einen neuen Freundeskreis gekommen. Irgendwann hab ich dann nur noch was mit Leo und Benni gemacht, zwei Jungs die definitiv psychopathische oder soziopathische Tendenzen gezeigt haben. Wenn ich mit denen unterwegs war war ich praktisch in einem chronischen Zustand der Vergewaltigung. Ich weiß nicht warum, aber ich hab mich mehrmals wöchentlich mit denen getroffen, irgendwann angefangen zu kiffen und danach konnte ich nicht mehr reden. Ich wollte immer nurnoch gehen, aber habe mich nicht getraut "die zu fragen". Wenn ich es mal geschafft habe es rauszubringen, meinten die nur "Hey was los Philipp, mit dir ist es doch so lustig immer, bleib doch noch wir würden dich sonst vermissen!". Ich konnte nie ausmachen was freundschaftlich gemeint war und wann sie mich verspotten oder sich über mich lustig machten. An manchen Tagen auf Gras bin ich über 5 Stunden mit denen mitgelaufen, ohne was zu sagen, Mutismus nennt man das. Ich habe ein Stotterproblem bei Unsicherheit und habe mich nicht getraut vor denen zu stottern.

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Einige Monate bis 2 Jahre später, habe ich dann andere Freunde gefunden und chemische Substanzen für mich entdeckt. Hier ging ich richtig auf. Das Stottern war weg. Von der 8. bis zur 10. Klasse war ich dann selbstbewusst, sozial frei, mehr oder weniger beliebt und hatte (auch wieder) viele Freundinnen, wie in der Grundschule (ich war zwar unsicher und alles aber hatte immer ganz viele Mädels in der Grundschule, wenigstens etwas).

Wie es das Leben so wollte, entwickelte sich bei mir aus dem Selbstvertrauen dann Größenwahn und eine Manie - ich wurde psychotisch. Dachte ich wäre auserwählt, würde nun irgendwie einen direkten Kontakt zu meinem "höheren Selbst" namens "Melody" haben (die Melodie die mich führte). Einige Wochen später kam ich runter und musste feststellen, dass die 1.000 Leute mit denen ich in diesen drei Wochen wie auf 10gramm Koks geredet habe, nun wissen dass der gute Philipp auf Drogen hängengeblieben ist.

Danach fing eine Unsicherheit und soziale Angst an, wie ich sie noch nie zuvor hatte. Während ich vorher nur bei fremden Menschen unsicher war, aber natürlich Freunde, Familie und meine Mädels hatte, konnte ich nun mit niemanden mehr interagieren. Und ich meine mit niemandem. Ich habe bereits einen Kumpel an Selbstmord verloren (das passierte dann später), und kann einschätzen zu sagen, dass nach der Psychose und mit Beginn dieser extremen Unsicherheit, jeder einzelne Mensch für mich gestorben ist, weil mein System jede emotionale Bindung kappen "musste". Meine Geschwister, Freunde, Familie, mit niemanden konnte ich nüchtern normal reden, mich wohl fühlen und das Gefühl haben "Ja, schön hier zu sein!". Ich habe in der Zeit meherere Jahre am Wochenende dann unmengen an Alkohol getrunken (3-12 Bier pro Wochenende), um in diesem Rausch irgendwie ansatzweise mit den Leuten spaß zu haben (bemerke: es waren "Leute" für mich, keine "Freunde").

Über die Jahre fing ich aber an an mir zu arbeiten. Ich habe versucht, mich persönlich weiterzuentwickeln. Bücher zu lesen. Mich zu bilden. Mit den Drogen aufzuhören. Disziplin aufzubauen. Sport zu machen. Therapie.

Jetzt, acht Jahre später, lebe ich gesund, bin sehr gebildet, hab mein Abitur nachgeholt, studiere jetzt Biologie, habe mit Gras, Alkohol, Zigaretten, Pep, Koks, Ecstasy aufgehört, bin Bodybuilder, und bin recht glücklich.

Mein Selbstwertgefühl hat sich verbessert und ich fühle mich mittlerweile wieder wohler unter Menschen. Trotzdem scheine ich seitdem bis heute ein Einzelgänger zu sein. Ich habe mich nun vor 1.5 Jahren komplett von allen Freunden getrennt, weil ich nur so mit den Drogen aufhören konnte. Ich bin immernoch allein. Und möglicherweise werde ich das noch einige Jahre oder Jahrzehnte sein, vielleicht sogar mein ganzes Leben. Aber darum geht es nicht mehr. Ich fülle die Nichen die sich dadurch ergeben gegenwärtig mit gesunden alternativen.

Ich habe mir in der Leere wie der deinen einfach einen Plan zurechtgelegt. Teilweise hatte ich Phasen wo ich so sehr keinen Bock mehr hatte, dass ich soviele Drogen konsumiert hatte dass mein Herz manchmal stehen geblieben ist. Dass ich mir mit der Schrotflinte den Kopf wegpusten wollte. Aber ich bin immer wieder aufgestanden, und gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich durch Therapie, Optimismus, Persönlichkeitsentwicklung, Disziplin, Sport, Studium und Psychedelika und Zen vielleicht doch noch mein Ziel erreiche, mich wieder vollkommen wohl in sozialen Interaktionen zu fühlen, wie in den zwei Jahren vor der Psychose.

Philipp

Es tut mir leid, dass du solch eine schwierige Zeit durchmachst und dich so fühlst. Es ist wichtig zu wissen, dass deine Gedanken und Gefühle normal sind, wenn man einsam und ungeliebt fühlt, aber es gibt immer Hilfe und Unterstützung. Suizid ist keine Lösung und es gibt immer eine andere Wahl. Ich möchte dich ermutigen, weiterhin professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um deine Gedanken und Gefühle zu bearbeiten. Ein Psychotherapeut oder ein Mental Health Professional kann dir beibringen, wie du mit deinen Gedanken und Emotionen umgehen kannst, um eine positive Veränderung in deinem Leben zu erreichen. Du kannst auch eine Hotline für Suizidprävention anrufen, um sofortige Hilfe zu erhalten. In Deutschland kannst du die Nummer "0800 111 0 111" wählen. Erinnere dich daran, dass du wertvoll und wichtig bist und dass es immer Hoffnung für eine bessere Zukunft gibt. Es kann schwierig sein, das zu sehen, aber mit der Zeit und Unterstützung kannst du ein glücklicheres Leben führen