Was passiert mit Menschen/ lebewesen, wenn die Gravitaion höher ist, als normal?

6 Antworten

Das kann man nicht so pauschal sagen. Das Leben was wir von der Erde kennen, entwickelte sich wirklich nur aufgrund der hier herrschenden Bedingungen. Dafür ist die Zusammensetzung der Erde, Atmosphäre und die Mischung der Atmosphäre, der Druck der Atmosphäre, der Temperatur der Erde, der Beleuchtung auf der Erde, die Drehgeschwindigkeit der Erde, und Chemisch/Physikalischen Eigenschaften und vielen weiteren Eigenschaften verantwortlich. Fehlt nur ein kleiner Baustein oder würde auch nur eine minimale Änderung der Eigenschaften eintreten, hätte das ein mehr oder weniger großen Einfluss auf die Evolution und das Leben. Die Gravitation ist nur ein Faktor der in diesem Puzzle mit spielt. Da es keinen zweiten Planeten mit der exakt gleichen Bedingung wie auf der Erde geben kann, kann man die Frage nur schwer beantworten.

Grundsätzlich kann man aber sagen, ist die Gravitation niedriger als der heutige Durchschnitt auf der Erde (Auf der Erde gibt es auch große Gravitations-Unterschiede. Denk mal an Berge und Täler als Beispiel), werden die Lebewesen im laufe der Zeit größer. Ist die Gravitation höher wie in deiner Frage, entwickelt sich das Leben eher kleiner und im extrem-Fall sogar platter wie Schaben die kleine Beinchen haben und einen nah am Boden liegenden platten Körper besitzen. Das liegt daran da die Auswirkung der Gravitation einen Gegenstand immer Richtung Erd oder Planeten-Mittelpunkt drückt. Drückt sie also stärker bei höherer Gravitation, wäre der Aufbau einer großen Lebensform mit langen Beinen und Körper wie ein Mensch, kontraproduktiv. Mit der Zeit würde der Rücken gekrümmt und wenn man sich nur beugen würde, würde der Kopf einen zu Boden fallen lassen. Ein aufrechtes Gehen wie heute auf der Erde wäre wesentlich schwerer.

Ein platter Körper mit kurzen Beinen hätte also die besseren Chancen. Er könnte nicht einfach Kopf über zu Boden fallen. Sein Gewicht wäre dementsprechend gut verteilt. Das Genaue Gegenteil gilt für eine Umgebung mit weniger Gravitation. Die Gravitation ist Abhängig von der Größe (Masse) eines Körpers. Ein kleiner Planet der in seiner Dichte etwa gleich der Erde wäre, hätte also eine geringere Gravitation. Ein größerer Planet, eine größere. Wie aber schon erwähnt, das Leben ist nicht nur Abhängig von diesem Faktor.

Warum waren die Dinos damals so groß und warum ist das Leben heute relativ klein im Vergleich, obwohl sich die Gravitation seit dem kaum verändert hat(das Leben im Ozean mal außer Acht gelassen. Der Blau Wal ist das größte je auf Erden existierende Lebewesen, und es lebt heute. Was aber an der Physik des Wassers liegt. Das Gewicht im Wasser wird wesentlich besser in alle Richtungen verteilt als an Land)? Zwei wesentliche Punkte gab es. Wegen der Zusammensetzung der Atmosphäre (Damals war der Sauerstoff-Anteil wesentlich höher als heute)und die Rotations-Geschwindigkeit der Erde, die damals höher war als heute und die Tage damit kürzer und weitere Punkte. Die Evolution ist ein sehr langwieriger Prozess. Über ein oder zwei Generationen passiert nichts wesentliches. Es sind manchmal Tausende oder Millionen Jahre notwendig, damit sich die Evolution auf ein Lebewesen wesentlich auswirken kann.

Wenn sich ein Prozess also kurzfristig ändern würde, hätte das Leben nur sehr schlechte Chancen. Es würde aussterben oder sein Leben gravierend verändern. Ein Prozess muss sich also im laufe der Zeit ändern, damit das Leben und die Evolution überhaupt eine Chance bekommt, um sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Würdest du einen Menschen also einer wesentlich größeren Veränderung aussetzen, würde Er das garantiert nicht lange schadlos überleben. Die Evolution hätte also keine Chance. Anzufügen ist aber noch das die Gravitation wesentlich größer oder kleiner sein müsste, damit wir davon betroffen wären. Wie gesagt, Veränderungen in der Gravitation sind für den Menschen wesentlich besser zu verkraften als so manch anderer Prozess.


PeVau  12.01.2013, 13:53

Schön, dich mal wieder zu lesen. DH!

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Videomovieshine  23.03.2013, 13:36
@PeVau

lieber PhoenixIR6 ! ich bewundere Dich, mit welcher logischen Präzision sowie eigenständig hochintelligenter Denkungsweise Du obige Antwort gegeben hast, ich finde sie einfach absolut Klasse ! = DH !

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anon-7084748  28.10.2013, 01:09

gähn

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Mimosa1  02.04.2014, 19:05
@anon-7084748

Eine Freudsche Theorie besagt, dass ein herablassendes und argumentloses beleidigen von Personen, besonders wenn diese nie eine Asympathie gegen den anderen hervor gebracht haben, eine Folge eines Minderwertigkeitskomplexes, niedriger Intelligenz oder - sofern es nur auf ein Geschlecht übertragen ist - eine leichte, unterdrückte Homosexualität ist.

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Durch die höhere Gravitation ist die Anziehungskraft für alle Masse eben größer. Dein Körpergewicht mit z.b. 70kg, wird dort wesentlich schwerer angezogen. Du würdest dich also schwerer fortbewegen können, da du dort metaphorisch "mehr wiegen" würdest. Gleichzeitig bewirkt die Kraft die deinen Körper zum Planeten hin zieht in jeder Körperhaltung, dass deine Organe und Knochen (Alles in deinem Körper) mehr Kraft ausgesetzt ist (du wirst mehr zusammengedrückt von innen).

Zudem beeinflusst dieser physikalische Unterschied chemische Prozesse die in deinem Körper ablaufen.

Bei längerem Aufenthalt würden sich deine Haltung und deine Bewegungen und deine Motorik sich verändern. Dahingehend, dass du deinen Körper unter den gegebenen umweltbedingungen bestmöglichst nutzen kannst, um zu überleben.

Eine direkte Auswirkung auf nächste Generationen ist genetisch nicht so leicht übertragbar^^ Die nächsten Generationen würden sich nur leichter an die Umwelt gewöhnen.

Ich weiß nicht, welchen Gliese Du genau meinst, aber Gliese ist ein Katalog für nähergelegene Sterne.

Aber generell hängt es davon ab, wie hoch die Schwerkraft genau ist. Bis etwa doppelte Erdfallbeschleunigung macht der Körper das noch längere Zeit problemlos mit. Alles was drüber ist, ist auf längere Sicht gesundheitsschädigend bis tödlich. Bei der vier bis fünffachen Erdbeschleunigung, oder g-Kraft, bekommt man nach einer Weile einen Blackout. Bei fünf bis sechsfacher g-Kraft wird ein Mensch bewusstlos. Bei einem Autounfall wirken für Sekundenbruchteile etwa 50g. Aber was dabei mit einem Menschen meist passiert, ist klar... Länger als enorm kurze Zeit überlebt man das nicht. Laut Wikipedia wurden von einem Menschen auch schon mal extrem kurzzeitige 180g überlebt. Aber im Normalfall ist das wohl sofort tödlich.

Aber das ist weniger das Problem auf anderen Planeten. Bei höherer Schwerkraft ist nämlich auch die Atmosphäre dichter. Bei einem vielfachen der Erdanziehungskraft entsteht dann dadurch ein Atmosphärendruck, der dann einen Menschen einfach zerdrücken würde.


DevilSophie3 
Fragesteller
 11.01.2013, 21:36

Deine Antwort ist super! Vielen Dank :) Kennst du dich im allgemeinen gut mit Atmosphärenaufbau und Exoplaneten aus? Hätte nämlich eig ein paar fragen :)

Achso, ich meinte eigentlich Gliese 581g.. Über den schreibe ich nämlich in meiner facharbeit :)

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marty55  12.01.2013, 06:05

Der Atmosphärendruck wird höher, aber bei gleicher Sauerstoffkonzentration wäre der O2 Partialdruck auch höher. Was mit dem Stickstoff passiert weiss ich nicht, bekommt man da einen Tiefenrausch?

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Hallo, Wie hoch ist denn da die Erdbeschleunigung? Wenn die nicht höher als 2 g ist dann wirst du schwerer. Der Körper reagiert innerhalb weniger Wochen mit verstärkter Muskelbildung. Evolutionär gibts dann einen Anpassungsprozess. In wenigen Generationen werden die Nachkommen kleiner und sehr kräftig! Da die Fortbewegung deutlich mehr Energie verschlingt als auf der Erde, muss auch bei der Ernährung bzw. dem Broterwerb eine Anpassung erfolgen. Viele Prozesse die wir uns leisten können werden aufgegeben zugunsten optimierter Nahrungssuche. z.B. viel Intelligenz kostet viel Energie, also Gehirnleistung runter, dafür Schnelligkeit rauf.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich mit Astronomie seit 25 Jahren.

dompfeifer  12.01.2013, 15:50

Das mit der Anpassung ist völliger Nonsens. Auch Tiere können sich nie "in wenigen Generationen" an veränderte Umweltbedingungen anpassen, das dauert Jahrtausende. Und bei Menschen funktioniert das ohnehin nicht so einfach, weil die nicht dem natürlichen Selektionsprozess unterworfen sind.

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marty55  12.01.2013, 20:26
@dompfeifer

Wie kommst du denn darauf dass die Menschen nicht der Selektion unterworfen sind? Da sieh dir mal die Mülleute in Kalkutta an, da sterben acht von zehn Kindern vor erreichen der Geschlechtsreife. und Anpassung funktioniert nicht nur durch Auslese. Es gibt genetische Prozesse die wesenttlich schneller ablaufen, i.E. abgeschaltete Gene etc. So starr wie du denkst ist unsere genetische Ausrüstung nicht.

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die menschen wären für den momment einfach "schwerer", also von 80kg auf z.b. 230kg ... ob das ungesund für die gelenke etc. ist weiß ich nicht ^^