Sprache: Verwendet Ihr Neopronomen... bzw. begrüßt Ihr dessen weltoffene und tolerante Verwendung?

Das Ergebnis basiert auf 43 Abstimmungen

Nein 77%
Ja 12%
Was zum Geier...? 12%

10 Antworten

Nein

Für mich liest sich der Text wie ein Text für Grundschüler, die Grammatik lernen, also hier raten bzw. einsetzen sollen, was "nimse" bedeutet.

Für mich sind diese Neopronomen zum überwiegenden Teil etwas für aufmerksamkeitsheischende Teenager. Für Menschen, die vielleicht gelangweilt und unterfordert sind und begeistert, jetzt neue Sprache lernen/ nutzen zu können und sich damit gut fühlen, vielleicht auch besonders, denen also wirklich die Mittel fehlen, anderweitig positive Aufmerksamkeit zu bekommen oder die ein geringes Selbstwertgefühl haben und nicht wissen, was sie besonders gut können, was sie auszeichnet, worauf sie stolz sein können, denen auch einfach der Rückhalt und die Wertschätzung aus dem Umfeld fehlt.

Ich vermute, dass fast keiner (also vielleicht weniger als 0,1% der Bevölkerung) ohne vorgegebene Neopronomen das Bedürfnis hätte, seine Pronomen in Fantasiewörter zu ändern. Ausnahmen sind diese sprachlich begabten, fantasievollen Menschen, die sich gern mal Fantasiewörter ausdenken oder eine eigene Fantasiesprache entwickeln. Auch das ist meist doch ein Zeichen von Unterforderung.

Warum sollte ich fremde Menschen auffordern, für mich die gängige Sprache, die wir alle als Kleinkinder gelernt haben, zu ändern?


Mayahuel  12.05.2023, 12:43
 fremde Menschen auffordern

nicht fremde Menschen, sondern der Arbeitgeber (Deutsche Telekom AG) seine Arbeitnehmer. Die Pronomen der Kunden und Mitarbeiter zu verwenden.

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SuFaCo04  12.05.2023, 12:45
@Mayahuel

Ich würde mich eher kündigen lassen als erfundene Pronomen zu verwenden.

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Mayahuel  12.05.2023, 12:46
@SuFaCo04
Ich würde mich eher kündigen lassen

Bleibt dir überlassen.

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SuFaCo04  12.05.2023, 12:50
@Mayahuel

Menschen dazu zu erpressen, einen ideologisch motivierten Sprachwandel zu akzeptieren, ist faschistoid. Aber ich mache mir keine Sorgen, der Spuk ist früher oder später vorbei.

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Adomox  12.05.2023, 12:51
@SuFaCo04

Komm runter. Die Telekom selbst schreibt, dass man alternativ auch einfach den Namen anstelle von Pronomen nutzen kann.

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SuFaCo04  12.05.2023, 12:58
@Adomox

Ich spreche nicht von der Telekom. Ich meine meinen Satz einfach nur so wie ich ihn geschrieben habe.

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Kuro48  12.05.2023, 23:22
@SuFaCo04

Wieder das Märchen von der bösen LGBTQ Organisation die im Verborgenen die Machtübernahme über den bedrohten Normalo plant, indem man ihn mit Neopronomen langsam aber sicher zermürbt?

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SuFaCo04  20.05.2023, 16:20
@Kuro48

Ich habe mit keinem Wort dieses LGBTQXYZ-Dings in den Mund genommen. Ich spreche von Unternehmen oder Kommunen, die ihre Mitarbeiter erpressen.

Was manche Menschen einem immer gleich unterstellen wollen...

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Kuro48  20.05.2023, 16:21
@SuFaCo04

Du unterstellst gerade Arbeitgebern doch auch die Erpressung ihrer Mitarbeiter.

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SuFaCo04  20.05.2023, 16:27
@Kuro48

Naja nur dass das eben auch so ist. Bei einigen wenigen zumindest. Oder Universitäten, die ihren Studenten mit Nichtbestehen bei Abschlussarbeiten drohen, wenn sie nicht gendern.

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Kuro48  20.05.2023, 16:35
@SuFaCo04

Beweise? Davon ab, dass der Arbeitgeber Vorgaben geben kann, das macht er ja auch unter Umständen schon bei der Kleiderwahl und oftmals gibt es in Berufe Einweisungen wie man den Kunden anzusprechen und mit ihm zu arbeiten hat, das ist lustigerweise kein Problem.

Wenn eine Uni wiederum Richtlinien für die Abschlussarbeiten festlegt ist das auch ihre Sache. Es gibt auch Richtlinien wie man zitieren und Quellen angeben muss etc. aber auch das ist kein Problem, obwohl vielen die unnötig umfangreichen Quellenangaben auf die Nerven gehen.

Sobald man aber im Dokument gendern muss ist es keine neue Richtlinie mehr, dann mutiert es zu Bedrohungen und Erpressungen.

Die Uni lässt dich auch durchfallen wenn du deine Quellen nicht angibst, dann kann dir sogar nachträglich dein Titel wieder aberkannt werden, von daher wäre das nicht mehr und nicht weniger eine Drohung.

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SuFaCo04  21.05.2023, 08:11
@Kuro48

Tut mir leid, aber ich sehe Gendervorgaben, im Gegensatz zu Vorgaben bei der Kleidung oder zum Verhalten gegenüber Kunden, als Repressalie. Da besteht meines Erachtens nach schon ein gewaltiger Unterschied. Es geht einfach zu weit, wenn mir jemand vorschreiben möchte, wie ich zu sprechen habe, sofern ich ohnehin schon einen halbwegs eloquenten Sprachstil pflege.

An den Unis finde ich es noch schlimmer. Während Quellenangaben vermutlich und berechtigterweise schon seit Jahrhunderten Pflicht sind, mutet der plötzliche Genderzwang an einigen Unis wie eine Umerziehungstaktik an. Nach dem Motto: Entweder ihr gendert (und missachtet dabei sämtliche Rechtschreib- und Grammatikregeln), oder ihr bekommt euren angestrebten Bildungsabschluss nicht.

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Kuro48  21.05.2023, 13:45
@SuFaCo04
Tut mir leid, aber ich sehe Gendervorgaben, im Gegensatz zu Vorgaben bei der Kleidung oder zum Verhalten gegenüber Kunden, als Repressalie.

Das sehe ich bereits bei Kleidung, denn ob ich nun ein gepflegtes Hemd trage oder einen ganzen Anzug oder einen frischen Pullover, ob eine Frau Schminke trägt oder ein Mann frisch rasiert ist, ist für die Tätigkeit belanglos.

Da besteht meines Erachtens nach schon ein gewaltiger Unterschied. Es geht einfach zu weit, wenn mir jemand vorschreiben möchte, wie ich zu sprechen habe, sofern ich ohnehin schon einen halbwegs eloquenten Sprachstil pflege.

Könnten dir Männer auch über die Kleidung sagen, die sich im Anzug unwohl fühlen oder Frauen die Blüschen nicht schätzen und durch die Blume gezwungen werden MakeUp zu nutzen.

Das du einen gehobenen Sprachstil hast ist nett, aber wenn der Arbeitgeber es anders möchte ist es so. Es gibt auch Richtlinien den Kunden zu duzen statt zu siezen etc. auch das beeinflusst deine Sprache, darüber diskutiert aber auch keiner.

An den Unis finde ich es noch schlimmer. Während Quellenangaben vermutlich und berechtigterweise schon seit Jahrhunderten Pflicht sind, mutet der plötzliche Genderzwang an einigen Unis wie eine Umerziehungstaktik an.

Meinst du die Quellenangaben fühlten sich nicht auch mal neu an? Man könnte auch das vereinfachen, tut es aber nicht. Umerziehung ist da gar nichts, du hälst dich an Vorgaben, Ende. So wie man heute sowas am PC schreibt und nicht mehr handschriftlich einreicht.

Nach dem Motto: Entweder ihr gendert (und missachtet dabei sämtliche Rechtschreib- und Grammatikregeln), oder ihr bekommt euren angestrebten Bildungsabschluss nicht.

Entweder ihr erstellt es Digital oder ihr bekommt den Abschluss nicht, entweder ihr zitiert oder ihr bekommt den Abschluss nicht,...

Was für Regelverstöße eigentlich? Du nutzt keine Neopronomen (worum es in der Frage eigentlich geht und nicht um das Gendern) sondern "Die Zuschauer*innen..." und ähnliches, wäre mir neu, dass das mit Dey, They, Xier oder ener anderen Kreativität verfasst wird, außer du redest halt über eine Person die so bezeichnet wird.

Das Gendern hast du übrigens einer kleinen, lauten Minderheit an Frauen zu verdanken, die sich ohne "Innen" nicht gesehen fühlen. Von LGBTQ geht das nicht grundlegend aus und eigentlich finden die meisten das Gendern sch**.

Wie sagte mal eine Frau bei Stern TV als sich ~ 80 - 90 der Frauen gegen das Gendern aussprach? "Man müsse den Frauen noch zeigen, dass sie benachteiligt werden". Na dann, wenn man es diesen erst zeigen muss wie dringend sie gesehen werden müssen, muss ja das Problem riesig sein.

Aber wie gesagt Neopronomen und Gendern ist nicht dasselbe.

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uhyrius  12.05.2023, 14:27

Wer nicht "sie" oder "er" sein will, den nenne ich "es"!

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Glaskocher  13.05.2023, 09:21
@uhyrius

... und da fängt das Problem an, wenn das besitzanzeigende Wort gesucht wird.

Er... sein
Sie... ihr
Es... __________ (it's English)

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Bisher ist das nie nötig gewesen, obwohl ich mit einer Person befreundet bin, die sich als non-binary identifiziert. Diese Person besteht nicht auf solche Pronomen, ich versuche statt der gewöhnlichen Pronomen den Namen der Person oder andere Umschreibungen zu nutzen. Das ist mir lieber.

Ich finde, der Beispielsatz wirkt ziemlich kompliziert. Wenn mich jemand, der mir wichtig ist, explizit um die Verwendungen solcher Neopronomen bitten und es mir erklären würde, würde ich es wohl machen. Ansonsten nicht.

Was zum Geier...?

Kannst Du diesen Text bitte nochmal mit Normalpronomen als Untertitel dazuschreiben? Da lese ich eine Text:in in korrekten Genderin-erung lieber, als diese Gemurx:in.

Muß man jetzt für sämtliche Formen, FormhybridInnen und Un(i)formen der hyperbinären LGBTQIO+- Gesellschaft eigene Pronom/innen erfinden oder reicht ein genderneutralisiertes "es" auch aus? Zur Not muß man statt des Neonoproms, wie bei Kleinkindern, den Persönlichkeitsnamen wiederholen.

Raheem arbeitet bei der Deutschen Telekom. Raheems Arbeitsumgebung unterstützt Raheems Transition. Raheem arbeitet gern mit Raheems Team zusammen. Raheem zeigt bei der Arbeit gern Raheems Persönlichkeit.

So läßt sich der Text zumindest halbwegs flüssig lesen. Man muß nicht dauernd über "Nimm, Nimse, Nimmnicht oder Nimmzwei" nachdenken. Das erzeugt ja noch schlimmeren Sprachkrebs, als die Gender\innung von Substantiv-innenundaußen.

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PS: Soll Raheem durch diese Bild:in dargestellt werden, oder in welchem Kontext steht nim? Hat das Bild:er irgendeine/n Sachbezug/Innen zum Tekst in Kursivbuchtab--innen? Oder ist das eine Selbstdarstell!innung?


JamesBaxter 
Fragesteller
 13.05.2023, 08:39

Achja.. das Bild :)

An diesen Charakter, aus der Serie Southpark, habe ich beim Lesen des Textes denken müssen... Er heißt Mimsy :D

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Nein

Nein, ich verwende keine Neopronomen. Diese kommen in meinem Wortschatz nicht vor. Ich kommuniziere lieber so, dass der Inhalt auch für jeden verständlich ist.

Mit dem Beispielsatz kann ich überhaupt nichts anfangen, da ich diesen kaum verstehe.

Wie geht es da erst einem Nicht- Muttersprachler?

Nein

weltoffen definitiv, selbst queer und in der szene politisch und intersektional aktiv.

bei neopronomen bin ich raus.

in dem fall einfach vornamen nutzen...