Macht es Sinn im Schach absichtlich seltene Züge zu spielen, aber keine groben Patzer, um den Gegenspieler möglichst schnell aus der Theorie zu kicken?

7 Antworten

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Jain. Das kommt auf den Kontext an.

In den schnelleren Formaten, Blitz und Bullet z.B. ist das durchaus eine gängige Taktik. Auch kann es sich anbieten wenn du bspw. das Gefühl hast dass du Taktisch stärker bist als dein Gegner, ihm aber was Eröffnungswissen angeht unterliegst.

Nicht empfehlen würde ich es in längeren Formaten, in einer klassischen Partie in der ihr beide mehr als eine Stunde Bedenkzeit habt wirst du dich damit nur in eine schlechtere Position manövieren und das Spiel dann aufgrunddesse verlieren.

Ja, das kann manchmal sinnvoll sein.

"Selten" ist durchaus eine Option, dennoch sollte der Zug nicht "offensichtlich schlecht" sein, und wenn es eine Widerlegung geben sollte, sollte sie zumindest sehr schwer zu finden sein.

Ja, gerade wenn es schwer ist die schwächen, die der Zug verursacht direkt zu exploiten. Alles was von Chess.com noch als "Gut" bewertet wird ist auf jeden Fall spielbar. Es gibt ja auch Leute, die mit B4 beginnen. Oft haben sie dann eine hohe Gewinnrate gegen gleich starke, weil diese eben nicht vorbereitet sind, sich deshalb vielleicht mehr Zeit nehmen und/oder weniger akkurat spielen, da sie nicht wissen, wie sie handeln müssen. Gerade im Schnellschach wahrscheinlich effektiv.

Im ganz hohen Profischach hat sich jeder Großmeister sehr sehr viele Spielstände und davon sehr sehr viele der besten Züge gemerkt

Es ist aber natürlich unmöglich, sich als Mensch ALLE besten Züge zu merken, also kommt man irgendwann im Spiel zu einem Punkt, wo man anfangen muss, sein eigenes Gehirn zu benutzen statt das gemerkte anzuwenden

Den Gegner mit eher schlechten Zügen zu verwirren, kann ab da dann schon sinnvoll sein, vorher aber nie mals.

Allerdings ist es sehr schwer und riskant, da man bei offiziellen Spielen meistens mehrere Stunden Zeit zum überlegen hat, also auch dein Gegner

Bei alltäglichem Schach mit normalen Menschen oder bei Spielmodis wie Blitz kann es aber durch aus funktionieren ja

Ich würde sagen nein.

Spiel lieber was du kennst und was du kannst. Einfach gute Züge machen und möglichst nicht gegen die Eröffnungsregeln verstoßen. Dann steht man schon gut.

Was nicht heißen soll, dass du nicht aggressiv spielen sollst. Ich würde nur nicht gegen die Eröffnungsregeln verstoßen um meinen Gegner aus der Theorie zu bringen. Wenn du keinen Plan hast und nicht wirklich weißt was du machst, reicht es für den Gegner einfach nach den Eröffnungsprinzipien zu spielen um Vorteile zu haben.