Können Sie nachvollziehen warum ich und immer mehr Menschen keine Lust mehr auf den deutschen Staat und Demokratie haben?

9 Antworten

Vor allem habe ich keine Lust mehr auf das ständige Genöhle und Gejammere, was man in den Foren zunehmend vorfindet. Wir haben in Deutschland und der EU seit fast 80 Jahren erstmalig einen Zustand, ohne dass sich die Menschen gegenseitig in Kriegen massakriert haben. Wir haben seither in einer ständig prosperierenden Wirtschaft gelebt. Der allgemeine Wohlstand hat stetig zugenommen. Die Lebenserwartung hat ständig zugenommen. Ich bin dankbar dafür, dass ich einer begnadeten Generation angehörig bin, die an dieser Entwicklung teilnehmen durfte. Offenbar wissen die jungen Menschen nicht mehr, dass dies nicht selbstverständlich ist. In meiner Kindheit mussten meine Eltern noch um ihre Existenz sprich um Ernährung kämpfen. Mein Vater baute eine Presse, um aus im Wald gesammelten Bucheckern Öl zu gewinnen. Die Menschen in meiner Heimatstadt Köln stahlen Briketts, um etwas Wärme zu haben. Wir hatten als Familie eine winzige Wohnung ohne Bad und mit Plumpsklo im Anbau. Es wurde nur die Küche geheizt und im Winter gab es Eisblumen an den Fenstern des Schlafzimmers. Gekochter Schinken oder Fleisch gab es bestenfalls an Feiertagen. Zur Schule musste ich ein gehöriges Laufpensum absolvieren, wobei ich teilweise durch zerbombte Wohnviertel gelaufen bin. Als Kind habe ich Zeitungen ausgetragen, um ein wenig Geld in der Tasche zu haben. Später als Gymnasiast habe ich in den Ferien jeden Scheißjob angenommen, um etwas Kohle für Reisen zu haben.

Auch wenn es sicherlich einiges gibt, was man an unserer Politik kritisieren kann, man sollte m.E. etwas weniger Ansprüche stellen. „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst.“ J. F. Kennedy.

Da hat wohl wer zu viele AfD-TikToks geschaut… oder hat tatsächlich die Weitsichtigkeit eines Kurzsichtigen ohne Brille…

„Immer mehr“… der Zuspruch für die Braunen ist leicht rückläufig, anscheinend sind die Deutschen etwas intelligenter als erwartet.

Was wäre die Alternative zur Demokratie? Diktatur hat man ja schon probiert, war jetzt auch nicht so cool.

Ah, die ach so hohen Steuern, für die man nix bekommt… benutzt du Straßen? Gehwege? Strom? Wasser? Abwasser? Öffentliche Verkehrsmittel? Oder hast du schon mal die Polizei gebraucht? Oder die Rettung? Oder die Feuerwehr? Warst du in der Schule? Breaking News, sind alles Dinge, die über die öffentliche Hand (mit-)finanziert werden.

Alleine Bildung kostet pro Jahr mehr, als die Entwicklungshilfe in ungefähr 5 Jahren… und bringt langfristig auch was.

Und der größte Posten bei den Sozialausgaben ist… das Rentensystem, da wirkt das Bürgergeld lächerlich dagegen. Des Weiteren wissen wir, dass finanzielle Sanktionen genau nichts bewirken.

Zum Beispiel?

Da haben wir sie, die „Indoktrination“ in den Schulen, hab schon drauf gewartet.

Seit wann ist der Verfassungsschutz ein Geheimnis?

Bayrische Kultur? Lederhosen und Bier… und Maibaum aufstellen… Blasmusik… gibt’s halt alles in Österreich auch, so mancher Dialekt ist sogar ähnlich.

Das mit der Judikative ist kompletter Schwachsinn.


ErsterSchnee  15.05.2024, 08:12
Alleine Bildung kostet pro Jahr mehr, als die Entwicklungshilfe in ungefähr 5 Jahren… und bringt langfristig auch was.

Nicht bei jedem... Leider!

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sa652ma  15.05.2024, 08:21
@ErsterSchnee

Digga, Shule gen is fol tie seitverschenkung lernn man nix üba cash vatinen nurr tiese komish matematic und recktschreipunk brucht nimant (für ein bisschen Kopfweh in der Früh)

Wirklich leider, aber das ist halt das Problem bei Investitionen in die Zukunft, kann aufgehen, muss aber nicht.

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Teils ja. Man darf die Sache aber nicht so verbissen sehen. Genieß einfach die Show und sorgt dafür, dass du dir selber sagen kannst: Da habe ich nicht (freiwillig) mitgemacht. Das ist weitaus angenehmer als sich über die Zustände aufzuregen. Einen Umschwung wird es hier nicht mehr geben.

Du hast nun mal keinerlei Lebenserfahrung betreffend Demokratie und Zusammenarbeit der Situationen im deutschen Staat.

Hier hat gefälligst jeder zu überleben und einigermaßen satt werden zu können. Des weiteren hat jeder gesunde Mensch auch in Übergangszeiten von seiner Hände Schaffenskraft leben zu können.

Deutschland befindet sich momentan aber leider tatsächlich in einer Kriese aus unermesslicher Gier von Ausbeutung von Arbeitgeberseite, einer immer weiter abnehmenden Entlohnungswürdigung für geleistete Arbeit, immer unverschämter steigender Grundmieten selbst für alte Bruchbuden, und immer mehr sonstiger Ängste aller, die momentan mitten im Leben stehend alles andere als einen Jobverlust brauchen könnten.

Nicht Arbeitslosigkeit und Hartz / Bürgerhartz ist das Problem, sondern immer weiter abnehmende Solidarität in Verbindung mit immer fetterem Lebenswandel bei immer mehr unsicheren Jobs.

Ich kann mich noch an meine eigene Jugend- / bis Erwachsenenzeit erinnern. Haupthematiken waren Srom / Energie und Haushaltskasse nebst dem kleinstmöglichen Mobilitätsfaktor für bestmöglich einen guten Job ums Eck nebst Miete, bzw. Hypothek für das Haus.

Da hatte von uns niemand 24/7 Partybeleuchtung, einen fetten Multicore-Server mit 600 Watt Energieaufnahme, eine 300 PS-Karre und sonstigen Firlefanz nur zur Aussage "ICH binns" ...

Zu 99% waren wir da alle die selben kleinen Malocherseelen in unserer Siedlung meist alle gleich mit gleichen Situationen.

Wichtigste Prämisse war die bestmögliche und günstigs mögliche Erreichbarkeit einer adäquaten Arbeit möglichst um die Ecke, damit ein Auto pro Haushalt reichte im Bestfall.

Kraftrad war die "Ergänzung" des kleinen Gesamthaushaltes, wenn es zu Fuss oder per Rad oder ÖPNV nicht mehr ging im Nahbereich.

Wenn du keine Lust auf Demokratie hast, dann steht es dir frei es mal in einem undemokratischen Land zu versuchen...

Und nimm die ominösen "immer mehr" Leute einfach gleich mit.

Deine Aussagen sind im übrigen auch keine Diskussion wert. Denn irgendwas substanzloses in den Raum schmeißen, bietet eben keine sachliche Grundlage für eine Diskussion.