Zuerst lautete die Frage "Bin eine Enttäuschung", aber das wäre ja keine Frage, sondern eine Aussage gewesen und zudem keine, die ausdrücken würde, was ich mir hierunter erhoffe, auch wenn ich befürchte, dass mir bei dieser Sache einfach niemand helfen kann.
Fakt ist: ich (w/21) enttäusche mich in letzter Zeit einfach unfassbar oft. Ich bin nie genug für mich selbst, egal ob leistungsbezogen oder sonstiges. Ich bin mit meinem Leben einfach nur maßlos überfordert, obwohl ich meine Kindheit nicht als besonders schwer empfand.
Ich stehe ständig unter Strom, bin gleichzeitig aber nicht dazu in der Lage, in irgendeiner Hinsicht produktiv zu sein, weil mich alles extrem erschöpft, vor allem meine Gedanken. Was zu noch mehr Enttäuschung führt, weil ich dann erst recht nichts auf die Reihe kriege.
Ich habe schon seit 5 Monaten es nicht geschafft, meine Ein-Zimmer-Wohnung richtig aufzuräumen, ich esse seit drei Wochen wieder total unregelmäßig, also an einigen Tagen gar nichts, an anderen dann übertrieben viel... Einerseits, weil ich echt nicht die Kraft habe, um irgendwas zu tun (und Kochen noch nie mein Ding war), andererseits ist es auch eine Art Bestrafung für mich, weil ich eigentlich gerne esse, nur wirkt sich das nicht so auf mein Gewicht aus, weshalb es in meinen Augen vom gesundheitlichen Aspekt her nicht so schlimm wirkt, obwohl ich natürlich weiß, dass es nicht gut ist. Aber meistens liegt's wirklich daran, dass ich nicht kann.
Mir wird ständig von anderen Leuten, die nur meine Leistungen sehen und nicht zu meiner Familie oder Freunden gehören, gesagt, dass ich stolz auf mich sein kann und ich wäre es auch gerne, aber ich sehe keinen Weg, wie das möglich sein soll. Weil die anderen eben keine Hintergrundinformationen sehen und ich aber die Dinge, auf die ich stolz sein sollte, nicht als gut, sondern als normal empfinde. Als ob ich eben das Minimum leiste.
Aber zu anderen Leuten, die objektiv vielleicht sogar schlechter in einigen Dingen bin, schaue ich trotzdem auf oder bin neidisch auf ihre Leistungen und ich empfinde die Leistung der anderen auch nicht als schlecht, aber warum ist es bei mir dann direkt schlecht? Ich habe dann immer so ein schlechtes Gewissen, wenn ich neidisch auf andere bin, obwohl ich mich einfach nur für sie freuen möchte. Und andere (aber inklusive mir) empfinden mich dann ja auch als nervig und mögen mich nicht, weil ich nie mit mir zufrieden sein kann.
Ich möchte wirklich gerne etwas Gutes im Leben sehen, aber aktuell ist alles so entmutigend, ich weiß nicht, was ich mit meiner Zukunft anstellen soll, weil ich aktuell einfach alles scheiße finde, obwohl ich eigentlich beruflich eine Richtung anstrebe, die mir viel Spaß gemacht hat... Weshalb ich furchtbare Angst habe, eine falsche Entscheidung zu treffen, da ich grad kurz vor'm Hinschmeißen bin, weil mir im Moment gar nichts mehr Spaß macht, was ich allerdings auf meine allgemeine Lebenssituation zurückführe.
Und jedes meiner Probleme hingegen lässt sich auf mich zurückführen. Weshalb ich es auch nicht einsehe, dass jemand meine Probleme löst, weil ich selbst das Problem bin... Ich habe Hilfe nicht mal verdient, weil ich selbst Verursacher der Probleme bin.
Das ist ja das Ironische: ich möchte, dass sich Dinge verbessern und weiß auch, dass ich Hilfe brauche, aber wenn sie mir jemand anbietet, gehe ich sofort in den Abwehrmodus, obwohl ich weiß, dass die Person es nur gut meint, weshalb ich mich wiederum scheiße fühle. Aber ich hätte auch gar nicht die Energie, um eine Therapie oder so zu machen, und meine früheren Erfahrungen mit Psychologen lassen auch zu wünschen übrig, die Gespräche hatten damals nämlich auch gar nicht geholfen