Da Du in einem kommentar erwähnt hast, dass Du diese Lampen für Pflanzen, die in einem Terrarium wachsen, verwenden möchtest, und am liebsten eine Lampe mit höchstmöglicher Lumen/Wattzahl suchst, gebe ich Dir mal einen kleinen Überblick in die Lampen, die generell in Frage kämen.
LEDs wie sie in den von Dir vorgeschlagenen Röhren verbaut sind, sind rechnerisch schon sehr sparsam und effizient, wie nah aber die Lumenangabe die auf der Verpackung stehen an der Realität sind, kann ich nicht beurteilen.
Kommt aber drauf an, ob Du darin Bspw. eher Tomaten Jungpflanzen anziehst, oder ob Du da drin eine Melone bis zur vollen Größe züchten möchtest.
Wenn Du eine Lampe benutzt, die hoch effizient ist, was Lumen pro Watt angeht, hast Du nichts gewonnen, wenn Diese Lampe einen Großteil der Leistung in Licht umsetzt, welches Deine Pflanze nicht photosyntetisch nutzen kann. Hierfür ist das richtige Farbspektrum des Lichts entscheidend!
Das augenscheinlich Weiße Licht "mischt" sich nämlich aus verschiedenen Lichtfarben zusammen.
das wird hier beim Prisma gut deutlich:
Bild 1:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dispersive_Prism_Illustration.jpg
In Bild 2 siehst Du, welche dieser Lichtfarben am besten absorbiert, und zu Chlorophyll photosynthetisiert wird.
Also welche Lichtfarben die Fotosynthese, und damit das Wachstum deiner Pflanze am besten fördern.
Bild 2:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Chlorophyll_ab_spectra2.PNG
Die Lichtfarben sind angegeben in Nanometer ( [nm] Licht ist eine elektromagnetische Strahlung, die Wellenlänge dieser Strahlung wird gemessen).
Wie Du siehst, wird am besten blaues und rotes, bis tiefrotes Licht von der Pflanze absorbiert, also in etwa Licht mit ca. 410nm, 460nm, 610nm, und 660nm Wellenlänge.
Weiße LEDs und Leuchtstoffröhren
liefern eine Mischung verschiedener Lichtfarben, welche in verschiedenen Intensitäten zum Gesamtspektrum beitragen.
In der folgenden Grafik sieht man, dass die im gemessenen Lichtspektrum einer Leuchtstofflampe enthaltenen Farben mit verschiedener Intensität zum Farbspektrum der Leuchtstoffröhre beitragen.
In Bild 3 siehst Du, wie sich das Farbspektrum einer Leuchtstoffröhre zusammensetzt.
Bild 3:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Leuchtstoff_spektrum.jpg
Blaue und rote Anteile tragen mit starken Intensitäten zum gesamtspektrum bei, genau wie es von Pflanzen benötigt wird.
In der Grafik sieht man aber auch, dass dem Farbspektrum einer Leuchtstofflampe auch suboptimale Farben, wie Grün, mit einer starken Intensität beitragen.
Es gilt also ein Leuchtmittel zu finden, dessen Lichtspektrum einen guten Kompromiss darstellt, was das Verhältnis der Intensität der enthaltenen für die Pflanze gut zu absorbierenden egenüber der Intensität der für die Pflanze schlecht zu absorbierenden enthaltenen Wellenlängen angeht.
Die Spektren der weißen LEDs und Leuchtstofflampen werden in Farbtemperaturen mit der Einheit Kelvin (K) eingeteilt, idR. zwischen 3300K und 6500K
Diese werden auch bezeichnet als "warm white", "daylight" und "cool white".
3300K ist hier die "wärmste" Farbtemperatur, mit hohen Rotanteilen, 6500K dagegen die "kälteste", mit hohen Blauanteilen.
Auch Energiesparlampen (Leuchtstoff Energiesparlampen) sind geeignet.
Die Farbtemperatur der Leuchtstofflampen und Röhren wird oft in der dreistelligen Zahl in der Bezeichnung angegeben, welche auf 8 beginnt.
Die zwei folgenden Zahlen sind die Anfangsziffern der Lichttemperatur in K.
Endet eine (Leuchtstoff) Energiesparlampe egal welcher Bauform auf 865, entspricht das Spektrum einer Temperatur von 6500K, endet sie auf 840: 4000K, usw. .
Dies können Lampen für verschiedene Fassungen sein, z.B. eine Philips Tornado, Genie, BL, oder eine Osram Dulux.
Durch die Wahl der Farbtemperatur K lässt sich auch das Wuchsverhalten der Pflanzen beeinflussen, hier kommt es wieder darauf an was gefordert ist.
Hoher Blauanteil sorgt für gedrungeneren Wuchs mit kleineren Abständenn zwischen den Blättern und zweigen, sodass die Pflanze stabiler und buschiger wächst. Daher ist es so gut für Jungpflanzen
geeignet, damit diese eine Stabile "Basis" ausbilden können.
Hoher Rotanteil bewirkt genau das Gegenteil, schnelleres Wachsen, nicht so sehr gedrungene Pflanzen, dünnere Stiele, weitere Blattabstände.
Man kann 6500K Leuchtstofflampen und 3500K Leuchtstofflampen kombinieren.
Ähnliches gilt für die weißen LEDs, die auch in Deinen LED-Röhren verbaut sind. Hier sollen die neutralweißen um die 4000K für einen gut ausgewogenen Wuchs sorgen,
und auch hier können Kombinationen sinnvoll sein, eine Kombination aus 3000K und 5000K LEDs beispielsweise.
In beiden Fällen kombiniert man die verschiedenen Spektren um so die Vorteilhaften enthaltenen Lichtfarben zu kombinieren und so ein breiteres,
nutzbares gesamtspektrum und einen ausgewogenen Wuchs zu erreichen.
Im Netz sind auch viele interessante Informationen zum Eigenbau von LED Wachstumslampen zu finden. Hier werden meist Hochleistungs LEDs in Chipform mit Vorschaltgeräten und Kühlkörpern betrieben.
Wenn Du Dich an ein solches Projekt wagen willst, Dich aber nicht so gut auskennst, findest Du im Netz auch bebilderte und erklärte Bauanleitungen.
"Cree" ist ein namhafter hersteller für sehr effiziente weiße LED Chips mit hoher Lichtausbeute. Die Cree cxb 3590, cxa3070, oder xml2,
z.B. in 3000K oder 5000K Lichttemperatur werden gern in Eigenbau Wachstumslampen verwendet.
Hier findest Du Infos zu dem Lumen/Wattverhältnis dieser Cree LEDs (zweite Tabelle auf der Seite, Anmerkungen lesen):
https://mattgadient.com/2015/11/28/looking-for-the-best-led-efficiency-vero-29-vs-cxb3590-vs-cxb3070/
Auch fertige Lampen mit den hoch effizienten Cree LED Chips gibt es zu kaufen:
https://de.aliexpress.com/store/product/Dimmable-Original-Cree-led-grow-light-with-4pcs-CXB3590-3500K-CD-bin-and-Meanwell-driver-with/140148\_32704110587.html?detailNewVersion=&categoryId=200001054
allerdings kosten sie ein vielfaches der Komponenten, die man benötigen würde um diese Lampen selbst zu bauen.
Vollspektrum LEDs
Außerdem kannst du auch "Vollspektrum-LED-Lampen" verwenden.
Hier kommen verschiedene bunte LEDs zum einsatz, deren Licht nur in einem sehr begrenzten Wellenlängenbereich abgestrahlt wird.
So kann man das Licht sehr passgenau auf die Bedürfnisse der Pflanze abstimmen.
Es gibt auch hier fertige Lampen, wie auch die Möglichkeit die Lampe selbst zu bauen.
Es werden Rote, tiefrote, blaue, hellblaue und teils Sogar Infrarot und Grüne LEDs verbaut, um das Tageslicht zu imitieren und die Photosynthetisch aktivsten Wellenlängen zur Verfügung zu stellen.
Meist sind überwiegend rote LEDs verbaut, danach kommen die blauen und tiefroten LEDs, und einen geringen Anteil machen die übrigen Spektren aus.
Grüne und Infrarot LEDs machen den Kohl, im wahrsten sinne des Wortes, nicht wirklich fett, und sind teils gar nicht verbaut.
Auch werden bunte und weiße LEDs gemischt verwendet. Wenn Du dich mit der Frage der Zusammensetzung dieser Vollspektrum LED Lampen aber auseinander setzen möchtest,
weil Du einen Eigenbau einer solchen Lampe in Betracht ziehst, kann ich dir folgende sehr Studie empfehlen zu lesen, in der speziell auch auf das Mischverhältnis der Blauen und roten LEDs,
sowie den Einsatz der Tiefroten LEDs eingegangen, und ein Nachweis für dessen Positive Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum erbracht wird:
https://www.hswt.de/forschung/wissenstransfer/2013/april-2013/belichtung.html
Metalldampflampen
In Gärtnereien und der Industrie werden oft Metalldampflampen wie Natriumdampflampen oder Metallhalogenlampen verwendet. Diese sind eher sinnvoll, wenn eine größere Fläche mit starker
Lichtleistung beleuchtet werden soll. Sie sind zwar auf die Benötigten Wellenlängen abgestimmt, trotzdem liefern sie oft einen hohen Anteil nicht brauchbarer Lichtfarben, und ihr Spektrum
verschiebt sich bei längerer Benutzung immer weiter in einen nicht sehr Effektiven, grünen Bereich.
Außerdem produzieren sie eine Menge Abwärme.
Ihre kleinen Verwandten, die Keramikbrenner dagegen, sind auch für kleine Flächen geeignet, da sie ab 35 Watt verfügbar sind, und liefern ein deutlich besseres stabiles Lichtspektrum bei bis zu 100 Lumen pro Watt.
Auch hier sind Leuchtmittel in verschiedenen Temperaturen, in Kelvin angegeben, zu finden. Bei mir sorgt eine CDM-T 942 (4200K) für ein sehr ausgewogenes Wachstum meiner Pflanzen.
Es finden sich viele verschiedene Strahler und Lampen, in denen diese Leuchtmittel verbaut sind.
Möchtest Du selber eine solche Lampe anschließen, benötigst du ein Vorschaltgerät.
Jetzt hast Du hoffentlich eine ungefähre Vorstellung zu der Materie :)
Quellenangaben:
Quelle Bild 1:
By Dispersive_Prism_Illustration_by_Spigget.jpg: Spigget derivative
work: Cepheiden (Dispersive_Prism_Illustration_by_Spigget.jpg) [CC BY-SA
3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL
(http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons
Quelle Bild 2:
By Daniele Pugliesi (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Quelle Bild 3:
By Anton (de.wikipedia.org) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons