Das Problem ist ja, dass es immer eine starke Rivalität gibt. Also was die einen sympathisch finden, findet der Gegner eben unsympatisch.
Von daher müsste es schon ein kleinerer Verein sein ...
In Deutschland wird von der Presse aus unerfindlichen Gründen immer Athletic de Bilbao favorisiert. Man stelle sich mal vor, ein deutscher Club würde auf Ausländer, ja sogar auf Inländer anderer Regionen verzichten. Aus nationalistischen Gründen.
Der wohl beliebteste "Zweitverein" in Spanien ist Atlético de Madrid. Er ist sowas wie 1860 München, ein Arbeiterverein, der eben neben den Millionären von Real Madrid (oder in Deutschland: den Bayern) mal seine Glanzzeit hatte.
In vielen Städten Spaniens gibt es Fans und Fanclubs von Atlético de Madrid. Natürlich auch von Real Madrid und Barça. Zusätzlich zum jeweils lokal ansässigen Verein.
Ein Verein ist aber auch ein bischen kurios: Getafe. Der ehemalige Bernd-Schuster-Club. Beim FC Getafe handelte es sich eigentlich um einen Real-Madrid-Fanclub, die eben anfingen, selbst Fußball zu spielen und sich bis in La Liga vorkämpften.
Kurios auch, dass sie in manchen Jahren auch gegen Real gewannen oder man denke nur an das Fußballwunder gegen Bayern München, wo Getafe mit 9 Spielern (weil 2 gleich Rot sahen) die Bayern an den Rand der Niederlage brachten und in allerletzter Sekunde die Bayern weiterkamen.
Getafe sind also auch ein Angstgegner. Aber sie sind auf jeden Fall bei niemandem unbeliebt, ja als eigentlicher Real-Fanclub auch bei Real-Fans nicht.
Ähnlich wie eben beim Málaga CF vs. Borussia Dortmund, wo nur das gröbste Abseits der Welt den Dortmundern weiterhalft.
Aber ob das reicht, sympatisch zu sein. Dagegen steht, dass er eben als Scheichclub seine große Zeit hatte. Zuvor war der FC Málaga immer für eine Überraschung gut, spielte gerade gegen große Mannschaften toll auf und schlug auch mal den FC Barcelona beachtlich.
Aber ansonsten leider eher eine Fahrstuhlmannschaft, die leider auch durch mehrere Pleiten lief und so immer wieder den Namen ändern musste. Heute heißen sie aber wie vor fast 116 Jahren. Zwischenzeitlich ging der FC Málaga sogar mal mit 2 Mannschaften in die Liga. Man kaufte einfach eine andere auf. Danach ging man pleite, kam in die Amateurliga, kämpfte sich wieder hoch usw.
Es könnte eine super Mannschaft sein. Leider hat der Scheich hier immer noch seine Hände im Spiel und verkauft nicht, investiert aber auch nicht. Interessenten mit dem nötigen Kleingeld gab es viele: von Antonio Banderas bis George Cloney, die hier wieder eine Mannschaft mit Format draus gemacht hätten. Derzeit liegt alles vor Gericht. Der Scheich soll abtreten und der fußballerischen Zukunft nicht mehr im Weg stehen. Mal sehen, was wird.