Mein Eintrag ist auch bei alopezie.de zu finden.

Hallo alle zusammen!

Normalerweise schreibe ich nie irgendwelche Erfahrungsberichte ins
Internet aber heute tue ich es, da meine Recherche zu diesem Thema nicht
wirklich zufriedenstellend war.

Ich hatte letzte Woche meine HT in Istanbul bei Dr. Balwi unter Elithairtransplant!

Zuallererst möchte ich mal mit meiner Recherche beginnen: die
Bewertungen bei Trustpilot schienen mir zu überschwänglich weshalb ich
dann in solchen Foren hier nach Infos suchte, jedoch konnte ich leider
auch hier wenig brauchbares finden, sorry aber die Leute schreiben
einfach nur irgendwas rein was einen verunsichert.

Weshalb ich mich schlussendlich trotzdem für Elithairtransplant Dr. Balwi entschieden habe?

Ich hatte Bauchschmerzen dabei als ich es gebucht habe aber
schlussendlich habe ich mich dafür entschieden weil die Klinik (Liv
Hospital) und das Hotel (Nidya) extrem modern auf den Fotos ausgesehen
haben. Ja ich weiß alleine davon so eine Entscheidung abhängig zu machen
ist natürlich auch dumm aber ganz ehrlich, in Wien hätte mir die ganze
Sache 7.500€ / 2500 Grafts gekostet und für den Arzt für den ich mich
entschieden hätte, habe ich auch nur unzulängliche Sachen im Internet
gefunden, sprich: ich wäre genauso blank dort hingegangen, jedoch mit
dem Gefühl von "ich bin in meiner Comfort zone" aber wirklich
erfahrungsgestützte Informationen konnte ich ebenfalls nicht finden.
Somit entschied ich mich nach Istanbul zu fliegen und die ganze Sache
durchzuziehen.

Ich dachte mir: Was habe ich zu verlieren?

Haare natürlich, aber ganz ehrlich die verliere ich so oder so also im
schlimmsten Fall muss ich mich schneller mit einer Glatze arrangieren
als sonst aber das wars dann auch schon.

Ich konnte das Ganze ziemlich kurzfristig erledigen und flog dann auch gleich 5 Tage später nach Istanbul.

Gleich vorweg die ganze organisatorische Abwicklung war wirklich reibungslos, da kann ich wirklich nicht meckern.

Am Flughafen angekommen traf ich auch gleich mal auf einen Typen aus
Luxemburg und ab diesem Zeitpunkt hatte ich auch gar kein komisches
Gefühl mehr weil ich sozusagen nicht mehr alleine war und einen
Gleichgesinnten fand.

Das Hotel und die Klinik waren genauso wie ich mir das Ganze vorgestellt
habe, wunderschön, sauber, modern. Ich habe mich sofort gut aufgehoben
gefühlt und war ziemlich beruhigt.

Bei der Blutabnahme traf ich dann auf weitere (Deutsche/Italiener/Spanier) welche auch nichts negatives zu berichten hatten.

Am nächsten Tag ging es dann für mich los, die Dolmetscherin war total
nett und man würde denken sie ist eine Deutsche. Dr. Balwi hat mir dann
die Haarlinien eingezeichnet und meinte dann, dass ich mehr Haare
brauche als ursprünglich vorgeschlagen wurde. Damit hatte ich kein
Problem weil das dann in Summe 300€ mehr ausmachte. Somit bekam ich 4200
Grafts um ~2200€.

Was mich wirklich störte war die Tatsache, dass die Dolmetscherin so gut
wie nie bei der Behandlung dann dabei war. Gerade am Anfang wäre mir es
mir persönlich wichtig gewesen jemanden an meiner Seite zu haben dem
ich mich auch mitteilen hätte können. Die Beiden Damen die sich um mich
kümmerten konnten kein Wort Deutsch/Englisch. Aber gut ich musste es
dann über mich ergehen lassen und ja die Spritzen sind natürlich nicht
angenehm aber ich kann dem nicht zustimmen, dass das die schlimmsten
Schmerzen meines Lebens waren obwohl ich wehleidig bin. Das Einstechen
selber tat nicht wirklich weh, was unangenehm war war die
Flüssigkeit/Lokalanästhetikum welche sie einspritzten. Das tat dann für
3-4sec weh (brannte) danach wieder weg. Sie machen das Ganze extrem
zügig worüber ich dann im Nachhinein auch froh war, bringt niemanden
etwas da Pausen einzulegen um das Ganze zu verlängern. Gut danach
schmerzfrei, brauchte 1 Spritze Stunden später nochmal. Der Stuhl auf
dem man liegt ist vielleicht die ersten 5 Stunden bequem aber danach ist
es nur mehr schrecklich still liegen zu müssen. Das war für mich das
"Schlimmste" an der Sache, 9 Stunden herumliegen ohne sich zu bewegen
trotz Rückenschmerzen. Naja so vergingen auch diese 9 Stunden in denen
ich das Gefühl hatte, dass die Leute routiniert und zügig arbeiten, so
als würden sie nichts anderes jeden Tag machen. Dies wurde mir auch
bestätigt und mir wurde erzählt dass sie pro Tag 6 Leute machen können.
Wer da alle bei mir im Zimmer war und wieviele das waren kann ich nicht
sagen weil ich es nicht sehen konnte. Extrem unangenehm war die Tatsache
dass ich 9 Stunden Türkisch in beide Ohren gequasselt bekommen habe
aber gut das war mir klar, dass das so sein würde. Ab und zu haben die
beiden Personen genervt gestöhnt was mir das Gefühl gab "Oh Gott es
läuft nicht nach Plan, bei mir ist es extrem schwer, sie plagen sich ab
und mein Ergebnis sieht dann nicht gut aus" genau für solche Situationen
wäre es nett gewesen wenn die Dolmetscherin ihren Hintern ab und zu in
den Behandlungsraum geschoben hätte. Das hat mich wirklich geärgert weil
ich einfach nicht wusste wie sie vorankommen. Dass Dr. Balwi so gut wie
nie anwesend war, war Fakt jedoch muss ich gestehen war mir da
ziemiich egal. Warum sollte die Person die diese Arbeit macht einen
Uniabschluss haben, ganz ehrlich das ist eine stupide Tätigkeit welche
man erlernen muss und dann aber auch kann, dazu muss man keine
Integralrechnungen lösen können. Gut ich kenne mein Endergebnis noch
nicht aber bis zum jetzigen Zeitpunkt ist das meine Meinung. Aber
angeblich war bei mir ein sehr erfahrener Oberarzt dabei, keine Ahnung
ob das so war.

Irgendwann war das Ganze Gott sei Dank auch wieder vorbei und mir ging
es dann mit dem Kreislauf richtig schlecht. Ich war so richtig erschöpft
und hatte keine Energie mehr. Jedoch legte sich das schnell nachdem ich
in meinem wunderschönen Hotelzimmer war und ordenlich Essen bestellte.

Am nächsten Tag ging es dann zur Wundreinigung und anschließend zum
Flughafen ab nach Hause. Dr. Balwi warf nichtmal mehr einen Blick drauf,
das machten die Assistenten.

Mein nächstes Sorgenkind war dann, wie lange sehe ich so bescheuert aus
und ab wann kann ich ein Baseball Cap drüber ziehen. Bei der Rückreise
nach Wien wars mir ziemlich unangenehm so herumzulaufen aber es war mir
einfach zu riskant irgendetwas aufzusetzten. Bei mir wars dann so dass
ich die ersten 4 Tage nur zu Hause war und mich erhohlte. Am 5. Tag dann
setzte ich ein Baseball Cap welches meine Grafts nicht berührte, mit
dem geht das ziemlich gut. Nun ist bei mir Tag 8 und die Krusten werden
immer weniger, diese sollten am 13. Tag bzw. müssen komplett weg sein
ansonsten muss man sie wegmachen. Solange das noch dumm aussieht werde
ich die Baseball Cap aufsetzen.

Zu den Schmerzen: ab und zu tut es im Spenderbereich weh, es fühlt sich
an wie ein starker Muskelkrampf aber total erträglich. Unangehm sind die
ersten 4 Nächte (Rückenlage - ich hasse es).

Ich bin nach wie vor noch in Kontakt mit dem Typen aus Luxemburg und bei dem scheint auch alles in Ordnung zu sein.

Ja abschließend wünsche ich mir natürlich, dass mein Ergebnis ein
schönes wird jedoch muss ich nochmal wiederholen, dass 7.500€ für mich
nie eine Option gewesen wären und im Nachhinein muss ich sagen, denke
ich nicht dass sie es in Österreich, Deutschland oder wo auch immer
besser machen hätten können (denke da speziell an die
"Massenabfertigung" welche ja auch etwas positives mit sich bringen
kann, nämlich Übung und Präzision).

Guard des wors jetzt vo mir und i sog tschüss baba auf Wiedersehen!

Hoffe euch haben meine angesprochenen Punkte weitergeholfen bei eurer Entscheidung!

lg

Chris