Gute Frage, timderwanderer,

die Hilfen kamen in Bayern sehr spät im Folgejahr an. Wir haben schon gewitzelt, dass ja niemand gesagt hat, in welchem November sie ankommen werden. Das war Galgenhumor höchster Kategorie.

Ohne die Hilfen hätten wir keine Chance gehabt, diese Krise zu überstehen. Wie hätte das auch gehen können, bei all den enormen Kosten, die ungehindert weiter liefen. Zwischendurch wurde es auch tatsächlich so eng, dass wir beinahe die Kurzarbeitergelder nicht mehr vorschießen konnten.

In Hessen hingegen kamen die übrigens Hilfen recht zügig und zeitnah. 

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Hello again tsSupport,

nachdem ich heuer 55 werde, sind die ganz wilden Fahrgeschäfte nicht mehr so ganz das meine. Allerdings habe ich erst kürzlich das Riesenrad für mich entdeckt. Mit Geheimtip tu´ ich mich etwas schwer, nachdem ich wie bereits erwähnt arbeitstechnisch massiv eingespannt bin. Ausserdem haben die Beschicker der Wiesn wenig Interesse daran, unerkannt und geheim zu agieren ;-)

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Hallo ViktoriaC13,

momentan kann ich Ihnen den Einstieg in die Selbstständigkeit nicht gerade empfehlen. Gastronomie ist eine schöne Branche, die aber auch ohne Krisen hohe Herausforderungen stellt. Man sollte nicht ausgerechnet in einer Krise in eine Branche einsteigen, die davon stark betroffen ist. Und ich fürchte, die Krise ist noch nicht durchgestanden. Danach jederzeit und ich wünsche Ihnen als Kollegin in spe von Herzen viel Glück und Erfolg.

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Hallo cosmopolit2,

obgleich ich Ihren Ton wenig geeignet finde, auf eine sachliche Antwort zu hoffen, folgendes: Es gibt eine Grundsäule unserer Demokratie namens Grundgesetz, an die sich die Vertreter das Staates zu halten haben. Hier ist unter anderem das Recht auf freie Berufswahl und -ausübung geregelt. Wenn diese Rechte aus gleich welchem Grund staatlich eingeschränkt werden, ist der Staat verpflichtet, hier für Kompensation zu sorgen. Sowohl unser Unternehmen als auch ich persönlich zahlen sehr große Steuersummen und glauben Sie mir, dass die Verwendung dieser Gelder bei weitem nicht vollumfänglich auf meine Zustimmung treffen. 

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Hallo horstgruber,

zum einen glaube ich schon, dass es auf absehbare Zeit Bedarf für traditionelle Gastronomie geben wird, auch für Großgaststätten. Die Herausforderung dabei ist der weiter unten schon häufig zitierte Personalmangel.

Take Away und Delivery sind bereits in den vergangenen Jahren massiv angestiegen. Als das Deliverygeschäft in den 90er Jahren langsam an Bedeutung gewann, hat die Branche dies durchaus angstvoll betrachtet. Der Begriff des Cocooning wurde in den Raum gestellt. Man befürchtete, dass der Trend zu „Stubenhockern“ hin geht, welche sich nur noch bequem das Essen vor die Tür liefern lassen. Das hat sich zum Glück nicht bewahrheitet, denn wir Menschen sind soziale Tierchen und "Essen gehen" oder "Kaffee trinken" steht unter anderem synonym für Freunde treffen.

Ghost kitchen ist ein sehr spannendes Thema und eines der vielen Konzepte, an denen gerade weltweit in Workshops und Thinktanks etc. gearbeitet wird. Steht zu berücksichtigen, dass einige Konzepte nur in großen Ballungszentren wie New York oder London funktionieren können.

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Servus tsSupport, 

Sie sprechen mir natürlich aus dem Herzen! Aber ich möchte diese Grundeinstellung gar nicht auf die Wiesnwirte und Schausteller beschränken. Es scheint bei uns allgemein angebracht zu sein, sich für Erfolg zu entschuldigen, sobald ein höherer Verdienst damit einhergeht. Das dies jedoch auch immer mit erhöhtem Risiko verbunden ist, wird meist ignoriert, und das finde ich schade. Vielmehr bedaure ich jedoch die von Ihnen erwähnten Menschen, die mit ihrer Arbeit in der Peripherie von Volksfesten, Konzerten und sonstigen Events, diese jeweils erst ermöglichen. Bei den meisten war von staatlicher Förderung keine Rede. Ich kann aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis bestätigen, was Sie beschrieben haben. Die Leute haben verzweifelt Jobs gesucht und von Paketausfahrer bis Hausmeister dritter Klasse alles angenommen.

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Hallo Tschippinger,

die Außengastronomie hat in den letzten 30 Jahren schon enorm an Bedeutung gewonnen. So hatten z.B. die Biergärten früher, genau wie die Tennisplätze im Freien, ab Ostern bis nach der Wiesn geöffnet. Außenplätze in der Innenstadt waren Mangelware und wer z.B. an einem warmen Tag im März draußen sitzen wollte, brauchte viel Phantasie, Geduld und harte Ellbogen. Das hat sich längstens gewandelt und erfährt offensichtlich durch die Pandemie noch mehr Aufschwung.

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Hallo thimowi,

da ich auf der Wiesn arbeite, kenne ich die anderen Zelte leider nicht aus der Perspektive, wenn gerade die Post abgeht. Aber nach einem Tipp gefragt, möchte ich gerne den Goldenen Hahn empfehlen. Keine Festhalle, sondern ein gastronomischer Mittelbetrieb, der sog. Kleinen Wiesnwirte, den mein Freund Sepp Able mit seiner Familie führt. Schönes Ambiente, köstliches Essen und gute Stimmung mit überwiegend Münchner Publikum ist hier zu finden

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Hallo Jaetzu, 

das Oktoberfest beschäftigt uns das ganze Jahr über. Im Januar wird das Reservierungssystem vorbereitet, eventuell mit Updates und neuen Features versehen. Manchmal sind hier dann auch Schulungen notwendig. Dann beginnt das ganz normale Reservierungsprocedere. Parallel nimmt man mit den ersten Handwerkern Kontakt auf, insbesondere mit den Gewerken, bei denen für den Aufbau Änderungen zum Vorjahr bestehen. Ab März beginnt das Recruiting und die Gestaltung der Weinkarte sowie der Menüs und Speisen. Zwar haben wir einen großen Personalstamm, aber bei 150 Mitarbeitern kommt es natürlich immer wieder zu Änderungen – in einem Jahr mehr, im anderen weniger. Ab April beginnen die Verhandlung mit Handwerkern und Subunternehmern wie z.B. den Souvenirverkäufern, der Reinigungsfirma, den Kapellen oder der Security. Ab Mai werden dann alle Verträge endverhandelt und rausgeschickt, ebenfalls geht die Reservierungsabteilung in die heiße Phase. Jetzt werden die Reservierungsbestätigungen mit den Rechnungen verschickt. Interessanterweise fällt nicht wenigen Gästen dann erst auf, dass sie mal mehr, mal weniger Änderungswünsche haben. Mit Beginn des Aufbaus, spätestens im Juli, nimmt die Sache richtig Fahrt auf und man muss alles ankurbeln (z.B. Geschirr und Besteck nachbestellen), wie bei jeder Neueröffnung, auch wenn man vielleicht etwas mehr Erfahrung darin hat. September/Oktober findet die Wiesn statt und anschließend wird abgebaut und in der Buchhaltung sowie vielen anderen Bereichen nachbereitet, wie am Ende eines jeden Geschäftsjahres üblich. Ab November befassen wir uns mit der Bewerbung (ein gebundenes Exemplar mit über 200 Seiten) für die nächste Wiesn. Kurz vor Weihnachten muss die Bewerbung abgegeben sein. Das war jetzt die Ultra-Kurzfassung, nur um Ihnen einen Eindruck zu verleihen.

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Hallo ellibeauty, 

zunächst möchte ich betonen, dass ich hier nur meine eigene Meinung zum Besten geben kann und mir diesbezüglich keine weiteren Informationen vorliegen. 

Aus meinem heutigen Verständnis heraus würde ich zunächst einmal sagen, dass sich gar nichts ändern wird. Ein Oktoberfest, auf dem sich Bayern und Preußen oder Kanadier und Chinesen nicht in die Arme fallen und gemeinsam feiern, wäre keine anständige Wiesn. Allenfalls kann ich mir generelle oder stichprobenartige Kontrollen am Eingang vorstellen, falls man den Zugang nur für die berühmten 3G zulassen will.

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Servus aus München Beast469arsfan1,

selbst auf die Gefahr hin etwas spießig zu wirken, möchte ich doch um jeden Preis den Begriff „Privilegien“ vermeiden. Schließlich handelt es sich nicht um die einmalige Chance auf einen Weltraumflug, sondern um unsere Grundrechte. Und hier plädiere ich dringend dafür, all jenen, die für die Allgemeinheit keine Gefahr darstellen (in jedem Fall Geimpfte und Genesene), diese Grundrechte zurück zu geben.

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Hallo AusMeinemAlltag,

bis jetzt hat sich die Menschheit noch von jeder Krise erholt und ist früher oder später zum normalen Leben zurückgekehrt. Stellt sich nur die Frage: Wird es früher oder später sein? Das kann ich nun leider nicht beantworten. 

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Hallo thauglor, 

ich fühle mich als Gastgeber in meinen Häusern und nicht als Oberlehrer der Nation. Es kann nicht an uns Gastronomen liegen, unseren Gästen solche Maßnahmen vorzuschreiben. Das ist glasklar eine Aufgabe der Politik. 

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Hallo Nelly132007, 

vielleicht hat die Corona-Pandemie meine Risikobereitschaft für die Zukunft ein wenig eingeschränkt, denn sicher ist, nur gesunde Unternehmen können diese Krise überleben. Das bedeutet nun auch, dass man sich für zukünftige, neue Projekte noch viel stärker mit den Themen Kostenkontrolle und Risikoabwägung beschäftigen muss. 

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Hallo AKM04, 

wie schon mehrfach hier aufgeführt, bin ich der Überzeugung, dass man allen geimpften und  genesenen Personen sowie jenen, die sich aus wichtigen Gründen nachweislich nicht impfen lassen können, ihre Grundrechte umgehend zurückgeben muss. Das trifft meiner Meinung nach sogar in erhöhtem Maße auf Kinder zu. 

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Hallo Marionetto, 

gute Frage, dieses Problem treibt uns zur Zeit mächtig um. Die gesamte Hospitality Branche beschäftigt sich derzeit in vielfacher Weise, auf verschiedensten Seminaren, in Think Tanks, auf Experten-Meetings etc mit möglichen Lösungen. Der Stein der Weisen wurde bisher leider noch nicht gefunden. 

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Hallo timderwanderer, 

die schrägste Begegnung war die, die nie stattfand: der angekündigte Besuch von David Copperfield in Kufflers Weinzelt. Sie müssen wissen, dass der Magier Copperfield damals einer der toptoptop Promis weltweit war. Dem Besuch ging eine große Aufregung und aufwändige Vorbereitung voraus. Copperfield also war gerade mit einem Fuß in der Zelttür, als er eine Kamera an irgendeinem Wiesngast entdeckte, laut und in großer Panik „Paparazzi!“ schrie und sich selbst auf Nimmerwiedersehen von hinnen zauberte. 

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Hallo CarolusLinnaeus, 

das ist eine sehr gute Frage, die jedoch den Rahmen dieses Auditoriums sprengen würde. Kurz gefasst kann ich sagen, dass wir ohne staatliche Hilfen die Corona-Zeit nicht überlebt hätten. Allerdings waren wir, bei der Größe unseres Unternehmens, nicht für jede der Hilfen bezugsberechtigt, teilweise zog z.B. erst die Novemberhilfe. Und, das nebenbei, an der Verfahrensweise zur Beantragung dieser Hilfen sind auch hartgesottene, hochprofessionelle Steuerberater wirklich verzweifelt.

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Hallo luibrand, 

dem Marktgeschehen zu hundert Prozent alles selbst zu überlassen, hat nachweislich zur Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts geführt. Aus diesen Fehlern hat man Lehren gezogen. Ich denke, auch aus den vergangenen anderthalb Jahren wird man lernen. Aber dafür muss das ganze erst einmal aufgearbeitet werden. 

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