Hey!
Aufhalten ist immer so eine Sache. Der Klimawandel wird sich noch viel stärker über uns herablassen, aber wir können entscheiden wie stark. Wir werden zahlreiche negative Folgen haben, und wenn wir so weitermachen wie bisher, wird es noch schlimmer. 2015 bis 2022 waren die heißesten acht Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (WMO 2023):
The past eight years were the warmest on record globally, fueled by ever-rising greenhouse gas concentrations and accumulated heat, according to six leading international temperature datasets consolidated by the World Meteorological Organization.
Der IPCC hat verschiedene "Pfade", sog. Representative Concentration Pathways - RCPs entwickelt. Das Worst-Case-Szenario, das sog. RCP 8.5 bedeutet, dass die Strahlungsintensität durch unsere Treibhausgas-Emissionen um 8,5 W/m² zunimmt - das ist verdammt viel. Aktuell liegen wir bei 3 W/m². Die Sonnenzyklen, meistens erwärhnt: Der Schwabe-Zyklus oder die Milankovic-Zyklen, können übrigens nicht Schuld an der Erderwärmung sein, weil sich nicht alle Atmosphärenschichten erwärmen. Zurück zu den Pfaden:
Außer RCP 2.6 werden alle anderen Szenarien die 1,5°C wahrscheinlich übersteigen. Bei RCP 6.0 sagt der IPCC, auch 2°C, ich persönlich glaube (Ich bin KEINE Meteorologin), dass die +2°C schon bei RCP 4.5 eintreten werden. Mehr über die RCP-Szenarien: Wiki-Bildungsserver und IPCC. Jedes der letzten drei Dekaden (1 Dekade (dec) = 10 Jahre (a)), war an der Erdoberfläche sukzessive wärmer als alle vorangegangenen Jahrzehnte seit 1850.
Änderungen können wir noch bewirken, z.B. wenn wir in der Industrie, im Verkehrssektor, im Ernährungsbereich usw Subventionen verringern oder komplett einsparen (Quelle: Umweltbundesamt):
Seit der letzten Schätzung 2012 gab es nur geringe Fortschritte beim Abbau von umweltschädlichen Subventionen. Inzwischen sind zwar einige Subventionen ausgelaufen (etwa die Hilfen für die Steinkohleförderung), parallel wurden jedoch neue eingeführt.
Wir können etwas ändern, aber wir erleben zahlreiche Gesundheitsrisiken (Bouzid et al. 2014), Ernteeinbußen (Rosenzweig et al. 2014), Folgen für die Wälder (Anderegg et al. 2019) und Flutkatastrophen (Reuters), aber die, die etwas ändern können diskutieren noch, ob das Problem real ist. Wer heute noch den anthropogenen Klimawandel leugnet, mit Verlaub, sollte die Fresse halten. Denn dieser Jemand hat die Dringlichkeit der ökologischen Krise einfach nicht begriffen. Also: Ändern ja, aber wir werden das 1,5°C-Ziel definitiv nicht erreichen und ich würde fast schon wetten, auch das 2°C-Ziel nicht.
Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber, Gründer des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, hat in einem Interview gesagt, dass die 2°C eine "Brandschutzmauer" sind:
https://www.youtube.com/watch?v=dBBK6acvl6Q
Die aktuelle Erderwärmung ist schneller als seit Millionen von Jahren (Quelle: Scientific American):
Before the industrial era, such a magnitude of warming would have taken thousands of years to occur, at least.
Ich möchte zudem auf das Argument "Wieso erwähnt der IPCC keine Beiträge, die den Menschen ausschließen als Ursache" eingehen. Stellt euch vor, ich gehe zu Albert Einstein, und sage ihm: "Schreib die Relativitätstheorie um, hier sind zwei Studien, die eine flache Erde belegen". Einstein würde mich auslachen, weil die runde Erde längst bewiesen ist, genauso wie der anthropogen induzierte Klimawandel. Die NASA redet auch nicht über Flat-Earth-Society.
Fazit: Die Klimakatastrophe wird kommen, aber wir können noch beeinflussen wie stark sie kommt. Leider entscheidet das die Politik und die besteht entweder aus Menschen, die die Dringlichkeit nicht verstehen oder Vollhonks.
Da helfen uns auch keine bescheuerten Rechnungen auf Basis physikalischer Unwissenheit. Wir müssen JETZT was ändern, und ich sage es nur ungern: Die Natur kollabiert. Klingt das nach Panikmache? Ja. Aber es ist so, wir müssen langsam, und langsam bedeutet Lichtgeschwindigkeit, unsere Ärsche hoch kriegen und was ändern.
Liebe Grüße!