Also ich lag in Mathe bisher immer zwischen 14 und 15 Punkten. Bei diesem Abi bin ich aber absolut froh, wenn es zweistellig wird. Ich habe die Abiture der letzten drei Jahre gerechnet, genauso wie die Beispielaufgaben für dieses Jahr, so etwas wie in diesem Abi ist mir aber nicht untergekommen.

Im Normalfall, konnte ich einen Pflichtteil und einen Geometrie-Wahlteil in jeweils 20 Minuten rechnen, für Analysis und Stochastik habe ich meist ungefähr eine halbe Stunde gebraucht. Wenn ich mich wirklich beeilt habe. Weil ich im Abi alles ausführlicher hinschreiben wollte, habe ich mir deutlich mehr Zeit eingeplant, trotzdem davor aber nicht gedacht, dass ich inklusive einmal Korrekturlesen länger als vier Stunden für das Abi brauchen würde. Tatsächlich haben mir die fünf Stunden aber lange nicht gereicht - einige Aufgaben sind auf der Strecke geblieben.

Ich finde das Problem liegt weder allein am Umfang des Abiturs, noch an der Komplexität der Aufgaben (die waren insgesamt doch schon alle lösbar), sondern am Zusammenspiel beider Faktoren. Dass bei einem Mathe-Abitur die ein oder andere komplexe Aufgabe dabei ist, die die 15 -Punkte-Kandidaten vom Rest trennt ist normal. Dieses Jahr waren aber einige solcher Aufgaben dabei, die erfordert haben, dass man sich wirklich intensiv mit ihnen beschäftigt, was der zeitliche Rahmen aber in keinem Fall hergegeben hat. Was ich auch erstaunlich finde ist der Fakt, dass die Aufgaben schon festgelegt wurden, bevor uns die halbe Stunde Zeitbonus zugesprochen wurde. Das heißt, dass es Leute gibt, die es für realistisch halten, dass man das Abitur in viereinhalb Stunden durchkriegt.

Konkret zu meinem Fall:

Ich hab mit dem Pflichtteil begonnen (PT1), aber nur die Aufgaben gemacht, bei denen ich nicht viel darüber nachdenken musste, was ich zu tun hab, um ihn dann zur Seite zu legen und mit dem Wahlteil anzufangen (zumindest mit den Aufgaben für die man keinen Taschenrechner braucht), weil die Aufgaben da einfach mehr Punkte geben. Später wollte ich dann wieder dorthin zurückkehren. Der Analysis-Teil (A1) war für mich der beste von allen. Ich habe alle Aufgaben lösen können und bin auch mit allem, was ich hin geschrieben habe zufrieden. Ich habe aber auch schon andere Meinungen dazu gehört. Überrascht hat mich der Geometrie-Wahlteil (B2). Obwohl Geometrie mir eigentlich am besten liegt, hatte ich damit am meisten Probleme. Es gab einfach zu viele Aufgaben, in die man sich reindenken musste. Weil ich ein paar Rechnungen in Analysis und Geometrie noch in den Taschenrechner eingeben musste, und er für Stochastik eigentlich fast durchgehend nötig war, musste ich den Pflichtteil unfertig abgeben, weil sonst absolut keine Zeit mehr für den Rest geblieben wäre. Das habe ich dann ungefähr eine halbe Stunde vor Schluss getan. Der Stochastik Wahlteil (C2) war denke ich ganz fair. Ich bin nicht komplett fertig geworden, weil ich noch Anderes in den TR eingeben musste, machbar war er aber auf jeden Fall.

Ich habe bisher noch mit keinem gesprochen, der das Abi auch nur ansatzweise gut fand, hab mich aber auch schon mit einigen Leuten unterhalten, die normal alle im Einserbereich sind.

Natürlich spielt beim eigenen Abitur die subjektive Wahrnehmung eine große Rolle, und man hält die eigene Prüfung immer tendenziell für schwerer als die vorangegangenen. In diesem Fall kann ich mir aber absolut nicht vorstellen, dass die Prüfung dieses Jahr auf dem Niveau der letzten Abiture liegt.

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