Ich bin Biologe und kann sagen, dass es genug Arbeitsplätze gibt.

Ich habe vor 10 Jahren mein Studium mit Diplom abgeschlossen und habe danach in verschiedenen Arbeitsgruppen an der Uni geforscht. Zu einem der Projekte habe ich auch meine Dissertation geschrieben. In den 10 Jahren war ich in der Summe etwa 5 Monate arbeitslos - immer mal einen Monat, weil zwischen der Mittelfreigabe des Projekts und der Einstellung etwas Zeit verging.

Für die erste Stelle an einer Uni habe ich mich noch ganz normal mit Anschreiben und Lebenslauf beworben, aber bei den darauffolgenden Stellen lief es bei mir immer so, dass die Gruppenleiter nach Mitarbeitern ausschau hielten und ich von Kollegen und Bekannten auf die Stelle empfohlen wurde.

Jetzt will ich in die Industrie wechseln und stelle fest, dass das auch kein Problem ist. Einerseits hätte ich auch schon Kontakte in die Industrie (nach zehn Jahren in der Forschung hat man ein großes Netzwerk), allerdings sind die entsprechenden Firmen nicht da wo ich hin will. Ich habe mich mittlerweile bei ein paar Firmen beworben und kam dadurch erstmal an Recruiter, die meine Bewerbung auch auf andere Stellen weitergeleitet haben. Bei den meisten dieser Stellen kommt es dann auch zum Bewerbungsgespräch.

Ich denke ein Problem mit dem "keine Jobs für Biologen" liegt daran, dass die Stellen nicht als Biologe ausgeschrieben werden (bzw. die Stellen mit dem Titel "Biologe" sind für Ausbildungsberufe gedacht). Man muss sich eher überlegen in welchem Feld man arbeiten will (Prjektmanagement, Qualitätskontrolle, Upstream-Processing, ...) und entsprechende Keywords in die Suchmaschinen eingeben.

Bei den Jobs für Leute mit Master/Promotion geht es auch nicht mehr darum im Labor zu stehen, sondern man sitzt am Schreibtisch und wertet Daten aus oder man macht das Projektmanagement oder ...

Wenn du dich fürs Gehalt interessierst kannst du nach TVL-Rechner googlen. Mit einem Universitätsmaster bekommst du an Unis eine E13-Stelle. Ohne Promotion kriegst du in der Regel aber nur 60-67 % der Arbeitszeit bezahlt (also mit einer 67 % Stelle gäbe es im ersten Jahr 2700 €/Monat Brutto). Wenn du die Dissertation abgeschlossen hast (normalerweise 4-5 Jahre; in strukturierten Programmen oftmals nur 3 Jahre) wärst du in Alterstufe 3 und bekämst mit 100 % 4600 €/Monat brutto (bei 12,4 Monatsgehältern pro Jahr). Bei der Industrie hängt es natürlich sehr stark davon ab wo du landest; als Daumenregel kann man sagen, je weiter südlich du lebst, desto mehr wird es. Und ganz wichtig: Man kann nicht pauschal sagen, dass man in der Industrie mehr verdient - mehrere Freunde von mir bekamen in der Industrie sogar geringere Gehälter als an der Uni. Bei großen Firmen in den Großstädten lagen die Einstiegsgehälter oft um die 65000 € pro Jahr (also ein bisschen mehr als die TVL-E13), während eine Freundin in Rostock gerade mal 45000 € pro Jahr bekam (also extrem viel weniger als die TVL-E13). Ich bewerbe mich gerade in der Schweiz (da sieht es so schön aus!!!) und bekomme dort natürlich deutlich höhere Gehälter angeboten (Lebenshaltungskosten sind ja auch höher).

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Das kommt sicherlich darauf an, was du machen willst.

Aus dem biologischen Bereich weiß ich, dass man für die Leitung eines Labors bestimmte Voraussetzungen wie ein abgeschlossenes Studium mit bestimmten Schwerpunkten oder mehrjährige Berufserfahrung benötigt (z. B. bei Tierversuchen).

Ich kann mir vorstellen, dass man im chemischen Bereich - schon wegen der Betriebssicherheit - ebenfalls gewisse Kenntnisse vorweisen muss. Wenn du eine Ausbildung hast hast du doch bestimmt noch Kontakt zu deinem Ausbilder oder deiner Berufsschule. Da muss sich ja einer mit den Grundlagen auskennen.

EDIT: Da du explizit nach Unis fragst: Ohne Doktortitel wird dir eine Uni nix geben. Aber du kannst Kontakt zu den Mitarbeitern aufbauen und fragen, ob sie dir Zugang zu ihren Laboren geben.

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Absolut unseriöser Coach.

Niemals einen Vertrag unter Druck unterschreiben. Wenn du im Coaching bist kann er gerne Druck machen (also so wie ein Mentor) aber niemals davor.

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"Was bedeuten die ganzen Buchstaben?"

Das sind Atome: H ist Wasserstoff, N ist Stickstoff, C Kohlenstoff, O Sauerstoff (siehe Periodensystem der Elemente).

R bedeutet Rest. Das könnte z. B. ein H-Atom sein oder eine lange Kohlenstoffkette oder wirgendwas beliebiges anderes. R schreibt man gerne, wenn es für die chemische Reaktion egal ist wie die Stoffgruppe aussieht. Die Zahlen bei R1 und R2 sind dann nur zum Durchnummerieren da.

"Jedoch finde ich, dass die Aminosäuren beide völlig unterschiedlich aussehen"

Aminosäuren zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl eine Aminogruppe (NH3+) und eine Carboxygruppe (COO-) haben. Das Grundgerüst ist immer identisch und sieht so aus wie die beiden oberen Bilder die du gezeigt hast.

Also Aminogruppe (NH3+), dann C-Atom mit einem H und einem Rest, dann Carboxygruppe (COO-).

Dass das R1 oben und das R2 unten eingezeichnet wurde kannst du getrost ignorieren. Eigentlich würde man R1 und R2 auf die gleiche Seite schreiben.

"Wie erkenne ich, dass dort 2 Aminosäuren verknüpft sind?"

Aminosäuren gehen Peptidbindungen ein. Eine Peptidbindung ist genau dieses

C mit Doopelbindung zu einem O, dann Einfachbindung zum N und am N hängt noch ein H-Atom. Also die Peptidbindung ist nicht das "-" sondern die Peptidbindung besteht aus diesen vier Atomen.

Das O-Atom und das H-Atom liegen dabei auf unterschiedlichen Seiten (also das O über dem C und das H unter dem N). Wenn du also das hier siehst

O

II

C - N

......I

.....H

dann ist es eine Peptidbindung, und dann wird das linke C und O zur linken Aminosäure und das rechte N und H zur rechten Aminosäure gehören.

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Mit Elektronenlücke meint man sicherlich ein Elektronenloch. Das ist einfach das Fehlen eines Elektrons.

Wenn P680 von Photosystem II oder P700 von Photosystem I angeregt werden geben sie ein Elektron an einen Elektronenakzeptor ab. Dem P680 und dem P700 fehlt damit ein Elektron und somit haben sie ein Elektronenloch. Dieses Loch kann dann durch ein Elektron des Wassers (Photosystem II) oder durch ein Elektron des Plastocyanins (Photosystem I) gefüllt werden.

Der Begriff des Elektronenlochs wird gerne genutzt, um zu beschreiben, wie Elektronen weitergeleitet werden.

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Durch die Kantenlänge kennst du das Volumen der Einheitszelle. Jetzt musst du nur noch wissen wie viele Atome in einer Einheitszelle sitzen und wie viel sie wiegen, dann kannst du die Masse der Atome durch das Volumen teilen

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Generell solltest du gängige Einheiten (SI-Einheiten) immer abkürzen.

Zwischen die Zahl und die Einheit gehört ein geschütztes Leerzeichen (in Word die Shift-Taste gedrückt halten und dann das Leerzeichen eingeben) - Ausnahmen sind hochgestellte Symbole wie Winkel; diese schreibt man ohne Leerzeichen (40°). Aber vorsicht: 40 °C wird mit Leerzeichen geschrieben.

In manche Fällen kann man davon abweichen. Ein Beispiel: Ich persönlich finde einen Bindestrich zwischen Zahl und Einheit wiederlich und schreibe in solchen Fällen die Einheit lieber aus (also 40-Meter-Lauf statt 40-m-Lauf).

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Was genau ist denn dein Problem? Das 3'-Ende des Primers sollte sehr stabil und sehr spezifisch an die DNA binden, damit die Polymerase nicht an einer anderen Stelle mit der Synthese anfängt. Daher nutzt man C und G (und warum C und G dazu beitragen solltest du in Frage a lösen).

Warum hat der Pimer, den du eingezeichnet hast so ein komisches TTTCTG-Ende? Das passt gar nicht zur gezeigten DNA.

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Du könntest in der ersten Ableitung schauen, ob an diesem Punkt eine positive oder negative Steigung vorliegt.

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"Aber warum? Kann das Wasser nicht in die Cellulose eindringen?"

Ja, das Wasser kann nicht in die Fibrillen eindringen. Die Cellulosemoleküle wollen lieber an sich selbst binden als an das umgebende Wasser. Dabei bildet die Cellulose nicht einfach nur H-Brücken aus, sondern die Moleküle lagern sich geordnet aneinander; sie bilden eine semi-kristalline Struktur. Auf Wikipedia ist ein kristalliner Bereich bildlich dargestellt: Die ganzen OH-Gruppen der Cellulose sind bereits durch benachbarte Moleküle gesättigt.

https://en.wikipedia.org/wiki/File:Cellulose_strand.svg

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Bei solchen Fragen solltest du stets angeben wofür die jeweiligen Buchstaben stehen.

Ich nehme mal an, das z die Stöchiometrie ist? Also wenn du die Konzentration einer zweiwertigen Säure mit einer einwertigen Base bestimmen willst.

m und M stammen von einer Lösung (die deren Konzentration bekannt ist), während c und V von der anderen (die deren Konzentration du ermitteln willst) stammen.

f ist dimensionslos, daher muss auch mol/mol rauskommen

EDIT: hier ist es schön beschrieben:

https://de.wikibooks.org/wiki/Praktikum_Anorganische_Chemie/_Titerbestimmung

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Trage die Werte die gemessen wurden gegen die Zeit auf und lege eine Gerade rein. Die Steigung der Geraden ist die Reaktionsgeschwindigkeit.



Falls die Werte keine Gerade ergeben (was in echten Messungen meist der Fall ist) darfst Du nur die ersten paar Werte nehmen, denn bei Michaelis-Menten nutzt man die Anfangsgeschwindigkeit.

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Für einen Berufsanfänger wäre 3800 Euro schon viel. Ich kenne Masterabsolventen verschiedener Studiengänge, die selbst nach mehreren Berufsjahren weniger verdienen.

Aber ja, in der universitären Forschung verdienst du weniger als in der Industrie (aber sind keine Welten dazwischen). Dafür hat man an den Unis sehr viele Freiheiten - so lange man publiziert sagt einem keiner was man tun soll.

Allerdings solltest Du da noch die Promotion einplanen. Ich kenne keinen einzigen Mikrobiologen, der "nur" einen Master hat und auf einer E13-Stelle arbeitet. Wobei Planen hier schwer ist, da sich die Interessen eines 18-Jährigen innerhalb der 5 Jahre Studium noch sehr ändern.

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Die Tools geben immer an wie die Schmelztemperatur TM berechnet wird.

Hier ist mal ein Beispiel für eine ganz simple Annäherung

http://insilico.ehu.es/tm.php?formula=basic

In der Regel nutzt man allerdings etwas ausgereiftere Tools, deren Formeln weitere Variablen enthalten (benachbarte Basenpaare, Pufferzusammensetzung...).

Für die meisten 0815-Anwendung ist es ohnehin nicht wichtig die exakte TM zu kennen, da eine grobe Näherrung ebenfalls zum Ziel führt.

*EDIT: Ich sehe grade, wenn man das Häkchen bei "Base-Stacking TM" im Link clickt bekommt man auch eine gute Näherung des TM

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Hier ein kleine Darstellung: Die gepunktete Linien sind der nicht-abgelenkte Strahl und die diagonalen Linien sind der abgelenkte Strahl. Die rote Linie ist der Gangunterschied. Bild zum Beitrag

Damit es zur positiven Interferenz kommt muss der Gangunterschied ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge betragen,

Gangunterschied = Wellenlänge * n

setzen wir n=1, dann ist das Kriterium erfüllt, also nutzen wir den Gangunterschied = 632 nm.

Den Gangunterschied können wir auch über den Winkel alpha ausdrücken. Der Gangunterschied ist die Gegenkathete, der Gitterabstand g ist die Hypothenuse und damit gilt:

Formel 1: Gangunterschied = g * sin(alpha)

In der Skizze ist noch ein zweites Dreieck mit der Ankathete L und der Gegenkathete d.

Formel 2: tan(alpha) = d/L

Jetzt alpha aus Formel 2 ausrechnen und in Formel 1 einsetzen und erhälst g.

kleiner Tipp: alpha ist winzig, und für kleine Winkel gilt:

sin(alpha) = alpha (einfach mal im Taschenrechner ausprobieren)

und tan(alpha) = alpha

Also ergibt sich

Gangunterschied = g * d / L

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Eintagsfliegen haben drei lange Fäden am Hinterleib. Das sind dann keine Stacheln sondern Cerci. Auch andere Insekten haben Fäden am Hinterleib, aber mir fällt sonst keins mit drei ein.

Edit: Wespen können auch einen Stachel und zwei Cerci haben, also drei Fäden am Ende.

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Wow, ich muss den Beitrag wegen vulgärer Worte ändern. Keine Ahnung was daran vulgär ist, ich setze alle potentiell problematischen Worte mal in *Sternchen*.

Gibt es diesen *tollen* Typen überhaupt? Ist eine Frau wirlich eine *ehrenamtliche Prostituierte*?

Wenn in meinem Bekanntenkreis Frauen von ihren *ehemaligen Freunden* erzählen hat das keine negativen Blicke zur Folge... Männer erzählen in meinem Alter (ca. *das Alter war bestimmt der Grun warum ich den Beitrag nicht veröffentlichen konnte*) auch nicht von ihren vergangenen *Damen-Historien* (mir fällt nur ein Arbeitskollege ein, der schonmal von seinen vergangenen Eroberungen erzählt hat - und der wird eher negativ belächelt als bewundert)...

Mal im ernst, da war kein einziges Wort dabei das entfernt werden müsste. Gutefrage übertreibt.

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In der Bibel steht, dass die Heirat vor dem Sex zu kommen hat. Das steht so im alten Testament, und auch die Abweichungen sind klar geregelt (wenn Du mit dem Mädel schläfst muss Du sie ehelichen etc... dann ist alles OK, also auch Sex mit der Freundin kann unter diesen Bedingungen eher unproblematisch sein). Das neue Testament lockert die Gesetze zur Ehe nicht.

Rein praktisch schließt keiner einen Vertrag mit seiner Freundin im Sinne von "wenn wir jetzt miteinander schlafen sind wir aneinander gebunden". In der Regel ist sowas auch gar nicht von Bedeutung, da Sex nicht beim dritten Date erfolgt (Hollywood ist da sehr unrealistisch). Eine unausgespochene Vereinbarung wirst du mit deiner Freundin über diverse Themen haben, aber Sex ist da eher nicht das zentrale Thema. Zuzüglich interessieren sich nicht gläubige Paare sowieso nicht für die Bibel (bei gläubigen Paaren kommt es dagegen vergleichsweise schnell zur Eheschließung, ich bezweifle aber, dass Sex die primäre Ursache dafür ist).

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