Ich muss mal hier mit ein paar Dingen aufräumen,
die einfach ständig falsch kommuniziert werden.
Zunächst einmal bin ich auch der Meinung,
dass Lehrer etwas zu viel verdienen für das was sie leisten
und bei diesen Rahmenbedingungen.
Übrigens bin ich Ingenieur, mein Bruder Lehrer,
von daher kann ich mitreden.
Gehaltsvergleich, Lehrer (Gymnasium) <-> Ingenieur (Durchschnitt),
27 Jahre alt, ledig, Steuerklasse 1:
Ingenieur: Brutto 3.500 € / Monat (durchschnittliches EInstiegsgehalt,
kann überall im Inet recherchiert werden.)
Netto also 2.099 € / Monat (brutto-netto-rechner.info)
Lehrer: Besoldung A 13, Stufe 4 (weil Lehrer am Gymnasium und 27 Jahre alt)
Brutto: 3.472 € / Monat (oeffentlicher-dienst.info -> Rechner)
Netto: 2.722 € / Monat (evtl. - 150 € / Monat für Krankenversicherung)
Der Lehrer mit 27 Jahren verdient 473 € / Monat netto mehr als der Ingenieur.
Dann mit 50 Jahren, verheiratet, 2 Kinder, Steuerklasse 3:
Ingenieur: Brutto: 5500 € / Monat (Guter Durchschnitt in Deutschland)
Netto: 3.589 € / Monat netto (brutto-netto-rechner.info)
Lehrer: Besoldung A 14, Stufe 10 (oeffentlicher-dienst.info -> rechner)
Brutto 4.588 € / Monat
Netto 4066 € / Monat (evtl. - 200 € / Monat für Krankenversicherung)
Der Lehrer mit 50 Jahren verdient 277 € / Monat nett mehr als der Ingenieur.
Außerdem genießen Lehrer im Vergleich zum Ingenieur:
- hohe Pensionen
- Sabbatjahr
- Absolut sicherer Arbeitsplätze (Kündigung praktisch nicht möglich)
- garantierter Aufstieg im Gehalt (einfach durchs Älterwerden)
Nun zur Arbeitsbelastung, da können wir alle mitreden, denn wir alle kennen ja die Lehrer noch aus unserer eigenen Schulzeit ;):
Also ich denke, dass die Arbeitsbelastung eines Lehrer während der eigentlichen
Unterrichtsstunde eher hoch ist. Kinder machen Lehrern das Leben schwer und
das ist sicherlich sehr sehr anstrengend und fordert Geduld.
Außerhalb der Unterrichtsstunden ist die Arbeitsbelastung eines Lehrers gering,
Gründe?:
Freie Zeiteinteilung was das Korrigieren der Klausuren angeht
(In Fächern wie Sport, Kunst, Musik... etc. so gut wie keine Arbeit)
Vorbereitung des Unterrichts macht wenig Arbeit:
(Mal ehrlich, also meine Lehrer haben die vorhandenen Schulbücher benutzt,
in denen schon Aufgaben vorgefertigt sind. Eigene Aufgabenblätter vom Lehrer?
--->>>>> Sehr selten)
Verantwortung eines Lehrers im Vergleich zum Ingenieur eher gering:
Grund: -> Lehrer wird nicht nach Erfolg bewertet, Ingenieur schon.
Kein Zeitdruck beim Lehrer, denn die Schulzeiten und alles steht fest,
beim Ingenieur schon (Überstunden wann immer es sein muss).
Das Argument, dass Lehrer Verantwortung für die gute Entwicklung der Kinder tragen,
ist irrelevant, da Lehrer keine Konsequenzen zu befürchten haben und das auch keiner
misst. (Ingenieure werden an nackten Zahlen bemessen.)
Urlaubszeit?
Ingenieur -> 30 Tage tariflich, entspricht 6 Wochen
Lehrer -> 12 Wochen Ferienzeit = 12 Wochen Urlaub
(Mein Bruder bestätigt, dass so gut wie keiner etwas in den Ferien tut,
bis auf Kleinigkeiten, die entweder in den ersten oder letzten Tagen gemacht werden.
Habt Ihr in der Schulzeit die 6 Wochen Sommerferien durchgelernt?
8 Stunden am Tag? Wohl kaum, oder ;) )
Nun der Grund, warum ich dennoch Ingenieur geworden bin
und auch viel mehr verdienen werden als mein Bruder:
Größter Nachteil des Lehrerberufs:
Er verdient für den Durchschnitt zwar sehr gut, hat aber kaum Aufstiegsmöglichkeiten
und muss treu seinen Job bis zum Ende machen.
Ich als Ingenieur dagegen werde mich über 50 - 60 - oder 70 - Stunden - Wochen
hocharbeiten und irgendwann dann z.B. als Bereichsleiter meine 10.000 € / Monat verdienen oder mehr.
So ich hoffe ich konnte mit dieser Einschätzung dienen,
bin auf Eure Kommentare gespannt.
Liebe Grüße