Es gibt verschiedene Hirscharten. Die kleinsten Hirsche sind die südamerikanischen Pudus. Der Nördliche Pudu (Pudu mephistophiles) wiegt nur zwischen 3 und 6 kg, hat eine Schulterhöhe (SH) von 25 bis 40 cm und eine Kopf-Rumpf-Länge (KRL) zwischen 60 und 74 cm. Der Südliche Pudu (Pudu puda) wird etwas größer und wiegt zwischen 6 und 8 kg, hat eine SH zwischen 35 und 38 cm und eine KRL bis 80 cm.
Der größte Hirsch ist der Elch (Alces alces), der einst auch in Deutschland heimisch war. Die letzten Elche in Mecklenburg und Neu-Vorpommern verschwanden in den Wirren des 2. Weltkriegs. In jüngster Zeit wandern aber immer öfter Elche aus Osteuropa nach Deutschland ein. Die Bullen werden deutlich größer und schwerer als die Kühe. Ein ausgewachsener Elchbulle kann bis zu 800 kg wiegen, eine SH von knapp 2.1 m erreichen und eine KRL bis 3 m haben.
In Deutschland kommen insgesamt fünf (zählt man den Elch nicht mit) Hirscharten vor. Das Reh (Capreolus capreolus) ist die kleinste davon. Rehböcke wiegen zwischen 20 und 34 kg, die Ricken sind mit 17 bis 29 kg etwas leichter, SH 65 bis 84 cm, KRL 107 bis 127 cm.
Die größte einheimische Art (abgesehen vom Elch) ist der Rothirsch (Cervus elaphus). Die kleinsten Rothirsche leben auf Mittelmeerinseln wie Sardinien und wiegen gerade einmal 80 kg, die schwersten leben in den Karpaten und wiegen bis 350 kg, die Kühe sind mit bis 200 kg leichter. Auch die Größe schwankt regional sehr stark, die größten Rothirsche erreichen eine SH von 105 bis 130 cm und eine KRL zwischen 180 bis 205 cm.
Kleiner als der Rothirsch ist der Damhirsch (Dama dama). Der Damhirsch war einst auch in Europa heimisch, starb aber während der letzten Eiszeit aus, er wurde später durch die Römer aus Kleinasien nach Südeuropa eingeführt. Im 17. Jahrhundert siedelte der Adel für die Jagd den Damhirsch auch bei uns an. Damhirsche wiegen 53 bis 90 kg, haben eine SH zwischen 80 und 100 cm und eine KRL zwischen 120 und 140 cm.
Der Sikahirsch (Cervus nippon) stammt ursprünglich aus dem Fernen Osten in Asien und kommt in China, Russland, Korea und Japan vor. In Deutschland wurde er ab 1893 als Parkwild eingeführt und verwilderte schließlich. Die Vorkommen beschränken sich auf fünf Regionen im westlichen Deutschland: die Hüttener Berge, die Schwansen-Halbinsel (beide Schleswig-Holstein), das Weserbergland (Niedersachsen), das Sauerland (NRW) und den Klettgau (Baden-Württemberg), letztere Population hat sich bis in die Schweiz ausgebreitet. In seiner Größe entspricht das Sikawild etwa dem Damwild: Gewicht bis 80 kg, SH 64 bis 100 cm und KRL 95 bis 140 cm.
Im nördlichen Deutschland hat sich außerdem der Chinesische Muntjak (Muntjacus reevesi) etabliert. Die Population dieser von der EU als invasive Art geführten Hirschart geht wahrscheinlich auf Aussetzungen zurück. Muntjaks sind etwas kleiner und leichter als Rehe und gelten als Gefährdung für die einheimische Natur. Als Konzentratselektierer konkurrieren sie mit Rehen um dieselbe Nahrung, insbesondere laktierende Muntjaks fressen gerne auch tierische Kost und können so zur Gefahr für Eier und Nestlinge von Bodenbrütern werden. Gewicht 14 bis 15 kg, SH 45 bis 50 cm, KRL 70 bis 80 cm.