Ja aber nur ganz schwach

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Ich schaue mir erst ein Bild von der Person an mit der ich gerne bummsen würde und dann mache ich in der Vorstellung

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Ein stark verunsicherter Vater sprach mich einmal an: „Meine zweijährige Tochter hat ein seltsames Abendritual entwickelt: Wenn sie müde wird, kommt sie zu mir auf den Schoß gekrabbelt, legt sich bäuchlings auf mich und fängt an, sich an mir zu reiben. Dabei werden ihre Bewegungen immer heftiger und sie erhitzt sich richtig dabei. Mir ist das ziemlich unangenehm, weil es so sexuell ist! Ich allein könnte ja noch damit leben, wenn ich wüsste, das ist okay. Unerträglich wird es aber für mich, wenn Freunde oder Bekannte bei uns sind und das miterleben. Ich bin schon in Hab-Acht-Stellung, wenn die Kleine müde wird und auf meinen Schoß klettert, um zu kuscheln. Da merke ich, wie ich mich innerlich anspanne und versuche, mir mein Kind „vom Hals zu halten“. Das tut mir selber weh, zumal sie das ja als Zurückweisung versteht. Aber ich kann ihr doch schlecht erklären, dass ich es nicht mag, ihre sexuellen Aktivitäten hautnah zu erleben, oder?! Wie reagiere ich richtig?“

Auch Erzieherinnen in Kindertagesstätten berichten gelegentlich von Kleinkindern – Mädchen oder Jungen – , die sich täglich während der Mittagsruhe sehr auffällig und lautstark selbst befriedigen, ehe sie einschlafen (können). 

Was ist normal und wo sind die Grenzen? Schadet es den Kindern, wenn ich das unterbinde, weil ich es nicht ertragen kann? Bin ich prüde, weil mir das zu weit geht? Muss ich mir vielleicht sogar Gedanken machen, ob das Kind missbraucht wird? So und ähnlich lauten die Fragen verunsicherter Erzieherinnen und Eltern.

Beim Thema Selbstbefriedigung fallen uns alberne Witze und schlimme Drohungen ein, die aus der Zeit unserer (Ur-) Großeltern resultieren, als jegliche sexuelle Handlungen, die nicht ausschließlich mit Zeugungsabsicht vollzogen wurden – offiziell als schmutzig, triebhaft und unanständig verpönt waren. Der Sexualität wurde nur eine einzige Funktion zugebilligt: Fortpflanzung zum Zwecke der Arterhaltung. Somit galt Selbstbefriedigung natürlich als hoch sündhaft und als unumstößliches Tabu und wurde bei Kindern sogar bestraft.   

Heute wissen wir, dass Sexualität nicht nur diese eine – biologische – Funktion zu erfüllen hat. Sie leistet sehr viel mehr: denken wir nur einmal an die verschiedenen emotionalen und körperlichen Aspekte wie Lust (Verlangen, Erregung, Genuss, Körperempfindungen, Glücksgefühle) oder Entspannung (Abschalten, sich gelöst fühlen). Nicht zu vergessen natürlich die sozialen Funktionen, die in der reiferen Erwachsenen-Sexualität hinzukommen: So fördert unsere Sexualität die Intimität und Nähe zu einem geliebten Menschen sowie die Bindung und Beziehung zwischen Sexualpartnern.     

Ja, manche Kinder stimulieren sich sexuell und genießen das sehr, andere Kinder gar nicht. Wir haben nicht immer eine Erklärung dafür. Wichtig ist: Masturbation schadet Kindern nicht. Auf jeden Fall gibt es keinen gesetzmäßigen Zusammenhang zwischen kindlicher Selbstbefriedigung und sexuellem Kindesmissbrauch, wie fatalerweise oft vorschnell geschlossen wird. 

Aber was ist mit unseren eigenen Gefühlen und Grenzen, wenn uns Kinder in ihrer Unschuld und ihrem kindlichen Egozentrismus gnadenlos an ihrer Sexualität teilhaben lassen? 

Kinder müssen lernen: Nicht alles, was wir tun möchten, was uns gut tut, ist für die Öffentlichkeit geeignet. Es gibt Dinge, die Schutz, Intimität und Privatsphäre brauchen, die wir besser ganz für uns allein genießen. Und wir (Erwachsenen) dürfen auch sagen, wenn wir uns gestört fühlen dadurch.

Natürlich darf die Erzieherin in der Kita beim Mittagsschlaf sagen: „Sina, das ist zu laut, das stört die anderen Kinder beim Schlafen!“ Es geht nicht darum, dass das Kind nicht masturbieren darf, sondern dass es lernt, Rücksicht auf andere zu nehmen und auch, dass es soziale Tabus gibt.

Und was würden Sie dem Papa aus dem ersten Beispiel sagen, dessen zweijährige Tochter bäuchlings auf seinem Körper masturbiert?... Ich habe ihm geraten, seine Grenzen ernst zu nehmen und das dem Kind auch zu sagen, vielleicht so: „Lena, ich mag das nicht, wenn du das bei mir machst. Lass uns lieber anders kuscheln.“ Und dann habe ich ihm empfohlen, in die Aktion zu gehen, das ihm unangenehme Ritual zu unterbrechen – am besten schon, bevor es anfängt – und etwas anderes dafür anzubieten, was schön ist für beide, z.B. Rücken kraulen, im Arm wiegen, etwas erzählen oder oder oder. Ich war mit sicher, er und Lisa hatten noch viele andere Ideen und konnten ein Abendritual entwickeln, das beide genießen können. 

Liebe Eltern, haben Sie keine Angst vor der Sexualität ihrer Kinder. Sie gehört zu unser aller Leben wie das Essen und Trinken, wie Luft und Licht. Den Umgang damit aber gefühlvoll zu begleiten und zu kultivieren, das ist unsere Aufgabe als Eltern und Erzieher.

Uta Troike, Psychologin im Kinderarche Sachsen e.V.

Sie sind hierKinderfreundliche Sachsen | Kinderarche Knigge | Ist das noch normal? – Selbstbefriedigung bei Kindern

Für Fragen und Hinweise steht unsere Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit, Birgit Andert, unter 0173/9603468 oder b.andert@kinderarche-sachsen.de zur Verfügung.

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Gesunde Nachtruhe: Schlafen im Dunkeln oder Hellen?

Ein guter, gesunder Schlaf ist die Grundvoraussetzung für eine positive Stimmung und einen produktiven Tag! Haben Sie erholsam geschlafen, dann haben Sie am Tag auch mehr Energie. Die Schlafqualität beeinflusst somit Ihr Wohlbefinden und Ihr Aktivitätslevel. Wichtige Einflussfaktoren auf den Schlaf sind die Lichtverhältnisse. Denn ob Sie in völliger Finsternis oder mit Licht schlafen, hat einen großen Einfluss auf Ihren Schlaf.

Diese Themen erwarten Sie

  • Licht stört den Schlaf
  • Ihr Schlafzimmer für einen gesunden Schlaf im Dunkeln ausstatten
  • Weitere Tipps für einen erholsamen Schlaf
  • Zeitumstellung – Auswirkungen des Mini-Jetlags auf den Schlaf
  • Ein regelmäßiger Rhythmus ist wichtig!
Licht stört den Schlaf

Der Tag-Nacht-Rhythmus wird hauptsächlich durch Licht reguliert. Wenn es dunkel ist, erhöht der Körper die Produktion des schlaffördernden Hormons Melatonin. Das sogenannte Schlafhormon macht Sie müde. Daher kann bereits eine kurze Zeit von hellem Licht den Schlaf negativ beeinflussen. Denn wenn der Körper mit Licht konfrontiert wird, schaltet dieser auf einen Wachmodus. Licht sorgt dafür, dass aktivierende Hormone wie Serotonin ausgeschüttet werden. Dadurch fällt es Ihnen schwer, zur Ruhe und in den Schlaf zu finden. Deshalb empfehlen wir Ihnen, Ihr Schlafzimmer nachts so gut wie möglich abzudunkeln und Lichtquellen in der Nacht zu vermeiden. Denn bereits eine kleine Lampe kann zu Schlafstörungen führen.

Ihr Schlafzimmer für einen gesunden Schlaf im Dunkeln ausstatten

Um im Dunkeln schlafen zu können, benötigen Sie zunächst eine gute Abdunkelung für den Raum. Hierfür stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung - ob Rollläden, blickdichte Vorhänge oder Verdunkelungsrollos. Insbesondere für lichtdurchflutete Dachgeschosse ist eine Verdunkelung notwendig. Denn Dachfenster lassen mehr Licht in das Schlafzimmer als gewöhnliche Fenster und auch ein voller Mond leuchtet deutlich heller durch das Fenster als bei Fassadenfenstern. Eine gute Dachfenster Verdunkelung sperrt das Licht aus. Bestimmte Ausführungen an Rollläden lassen zudem auch den Straßenlärm draußen.

Elektrische Lichtquellen abschalten

Nutzen Sie zudem eine Nachttischleuchte mit warmem Licht und meiden Sie helle, kaltweiße Beleuchtung am Abend. Am besten eignet sich eine Nachtbeleuchtung zum Dimmen. Auch sämtliche kleine Lichter wie das Anzeigelicht am Wecker oder das Aufleuchten des Handys können Ihren Schlaf beeinflussen. Im Zweifel hilft Ihnen zusätzlich eine Schlafmaske für die Nacht.

Kind will nicht im Dunkeln einschlafen

Manche Kinder können jedoch nachts nur mit Licht einschlafen. Was sollten Sie nun tun? Wenn Ihre Kinder nicht völlig im Dunkeln schlafen können, können Sie in diesem Fall auch den Türspalt ein kleines Bisschen offen- oder eine kleine Lampe mit warmem Licht anlassen. Vermeiden Sie jedoch dauerhaftes Licht über die ganze Nacht. Praktisch sind hier Nachthimmel-Projektoren, die sich nach einer bestimmten Zeit von alleine ausschalten. Ansonsten sollte auch das Kinderzimmer ausreichend verdunkelt werden. Dazu eignet sich vor allem Verdunkelung mit kinderfreundlichen Motiven. Diese sind für Ihre Kids vielleicht Argument genug, das Zimmer doch zu verdunkeln.

Auch gemeinsam lässt sich der Schlaf unter dem Dach genießen.

Weitere Tipps für einen erholsamen Schlaf

Es ist für Sie nicht nur wichtig, im Dunkeln zu schlafen, sondern Sie können darüber hinaus weitere Punkte beachten, damit Ihr Körper sich abends auf einen erholsamen Schlaf vorbereiten kann:

  • Vermeiden Sie die Zunahme von Koffein am Abend.
  • Vermeiden Sie schwere Mahlzeiten zum Abendbrot.
  • Reduzieren Sie Sport zur späten Abendstunde.
  • Reduzieren Sie die Zeit vor Bildschirmen am Abend und vermeiden Sie einen zu starken Handykonsum.
  • Vermeiden Sie abends noch zu Arbeiten. Auch E-Mails sollten Sie am Abend nicht mehr checken.
  • Achten Sie auf frische Luft und eine Raumtemperatur von 16-18 Grad im Schlafzimmer.
  • Mit einer kleinen Lichtquelle im Flur vermeiden Sie, dass Sie nachts Licht anschalten müssen, sollten Sie öfter das Badezimmer aufsuchen müssen.
Zeitumstellung – Auswirkungen des Mini-Jetlags auf den Schlaf

Ende März beginnt die Sommerzeit. Das heißt für Sie: In einer Nacht fehlt eine Stunde Schlaf. Das ist zunächst gar nicht so viel, führt jedoch häufig zu einem sogenannten Mini-Jetlag, da Ihre innere Uhr normalerweise auf 24 Stunden eingestellt ist. Fehlt plötzlich eine Stunde, führt dies zumeist zu erhöhter Müdigkeit und Konzentrationsproblemen. Nun sind die Tage länger und es ist draußen länger hell - deswegen ist ein dunkles Schlafzimmer auch in Bezug auf die Zeitumstellung wichtig. Denn auch wenn lange Sommernächte wirklich schön sind, bringen sie Ihren Tag-Nacht-Rhythmus etwas durcheinander. Dunkeln Sie daher, bevor Sie schlafen gehen, Ihr Schlafzimmer ausreichend ab, damit das Schlafhormon Melatonin produziert werden kann. So schlafen Sie auch bei langen Sommernächten erholsam ein. Sollten Sie dann morgens noch ein wenig verschlafen sein, hilft das frühe helle Tageslicht als Wachmacher. Also Vorhänge wieder auf und die frische Luft hereinströmen lassen!

Ein regelmäßiger Rhythmus ist wichtig!

Letztendlich kommt es auf Ihren persönlichen Tag-Nacht-Rhythmus an. Dieser sollte jedoch vor allem regelmäßig sein, dann ist es auch für Ihren Körper am gesündesten. Am Wochenende ausschlafen ist manchmal notwendig, aber am besten läuft es, wenn Sie an freien Tagen von alleine zu Ihrer üblichen Weckerzeit aufwachen. Fahren Sie abends rechtzeitig runter und gönnen Sie sich Ruhe. Zu dunkel gibt es nicht, also verdunkeln Sie so gut es geht und schalten Sie störende Lichtquellen aus. Wir wünschen Ihnen einen guten und erholsamen Schlaf!

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