Wurde das Abbasiden-Kalifat nach der mongolischen Invasion in Bagdad im Jahr 1258 aufgelöst?
2 Antworten
Nach der Eroberung und Zerstörung Bagdads 1258 durch Hülegü, der den letzten dort herrschenden Kalifen al-Mustasim hinrichten ließ, erlosch das Kalifat der Abbasiden im Kernland des Reiches. Allerdings gelang dem Abbasiden-Prinzen al-Mustansir II., einem Cousin des letzten Kalifen, die Flucht nach Ägypten, wo ihn der soeben zur Macht gelangte Mamluken-Sultan Baibars als nächsten Kalifen einsetzte.[8] Nach al-Mustansirs Tod setzte Baibars den Abbasiden al-Hakim I. als Kalifen ein. Die Abbasiden dienten jedoch allein der Herrschaftslegitimation der Mamluken und hatten keinerlei politischen Einfluss. Nur al-Mustain (1406–1414) konnte 1412 kurzfristig politische Macht erringen, als er zum Sultan von Ägypten proklamiert, aber noch im gleichen Jahr wieder abgesetzt wurde.
Der letzte Abbasiden-Kalif al-Mutawakkil III. (1508–1516, erneut 1517) wurde schließlich, nachdem Ägypten vom osmanischen Sultan Selim I. erobert und das Mamluken-Sultanat beseitigt worden war, von Kairo nach Istanbul verbracht, wo sich seine Spur in den Folgejahren (spätestens um 1543) verliert. Seit dem 19. Jahrhundert reklamierten die Osmanen, das Kalifat sei bereits mit der Eroberung Ägyptens 1517 von den Abbasiden auf die Osmanen übergegangen. Zumindest hatten bereits die Sultane des 16. Jahrhunderts offensichtlich kalifenähnliche Titel übernommen.
Es gibt wohl auch heute noch Nachfahren
Die Reste der Dynastie retteten sich zunächst auf die arabische Halbinsel und wanderten später ins Gebiet des heutigen Jordaniens ein. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts blieben sie in der Balqa-Region, wo sie dann von einem osmanischen Heer im Rahmen einer Revoltenniederschlagung nach Palästina vertrieben wurden. Die Hauptansammlungsgebiete sind Gaza, Ramla, Safad und Salfit. Die Hauptzweige sind al-Ghusain / الغصين / al-Ġuṣain in Gaza und Ramla, al-Abbasi / العباسي / al-ʿAbbāsī in Safad, Schurrab / شُرّاب / Šurrāb in Gaza und al-Hawtari / الحوتري / al-Ḥautarī in Salfit und in der Region von Nablus. Jeder Zweig hat auch mehrere Unterzweige und Äste.
Das Abbasiden-Kalifat wurde nach der Eroberung und Zerstörung Bagdads durch die Mongolen im Jahr 1258 aufgelöst.
Die wichtigsten Punkte sind:
1258 eroberten und zerstörten die Mongolen unter Hülägü Khan die Stadt Bagdad, die Hauptstadt des Abbasiden-Kalifats.
Der letzte Abbasiden-Kalif, Al-Musta'sim, wurde getötet.
Mit der Eroberung Bagdads und der Ermordung des Kalifen endete damit das Abbasiden-Kalifat, das seit 750 n.Chr. bestanden hatte.
Das Kalifat als politisch-religiöse Macht des Islam ging zu Ende, wurde aber später in abgeschwächter Form in Ägypten und Syrien von den Mamluken wiederbelebt.