Würden sie der Aussage zustimmen das die Menschen im Mittelalter ärmer gelebt haben als heute?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Ja 88%
Nein 12%

7 Antworten

Von Experte Udavu bestätigt
Ja

Es war ein völlig anderes Leben. Der Mensch war viel abhängiger von der Natur. Bei dementsprechend schlechten Erntejahren, kam es in Übergang vom Winter zum Frühling zu lokalen Lebensmittelmangel. Es gab keine globale Lebensmittelversorgung.

Der große Teil der Bevölkerung lebte direkt oder indirekt im landwirtschaftlichen Bereich. Die bäuerliche Bevölkerung war der unterste Stand, mit den geringsten Rechten.

Die Situation war jedoch im Mittelalter noch nicht ganz so schlecht, wie man früher gelehrt hat. Erst mit dem Übergang zur Neuzeit wurden die Zustände wirklich schlimm, wenn auch nicht immer und überall.

Die großen Pestepedemien führten zu einer Verrohung der Sitten. Die Hygiene, wie Badehäuser wurde immer mehr vernachlässigt, denn diese wurden als Grund von Pestausbrüchen gesehen. So wie heute, gab es immer mehr Verschwörungstheorien und statt auf wirkliches Wissen, wurde immer mehr geglaubt, was man glauben wollte, nicht was wirklich ist. Die Naturwissenschaften machten gewaltige Fortschritte, gleichzeitig jedoch auch der Aberglaube. Es kam zu großen Kriegen, wie 100jährige Krieg https://de.wikipedia.org/wiki/Hundertj%C3%A4hriger_Krieg und später Bauernkrieg https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Bauernkrieg und 30jährige Krieg https://de.wikipedia.org/wiki/Drei%C3%9Figj%C3%A4hriger_Krieg Das waren Zeiten mit Hungersnöten im Winterhalbjahr und einer Verarmung breiter Schichten in den jeweils betroffenen Gebieten.

Es ist heute Mode, alle Erzählungen vergangener Zeiten, wo über die schlimmen Verhältnisse im Mittelalter geschrieben wurde, anzuzweifeln. Es wird versucht, ein positives Bild des Mittelalters zu etablieren. Meines Erachtens wird heute zu positiv das Mittelalter betrachtet, wie es früher zu negativ war. Schwarz-weiß Denken ist eben einfacher.

Woher ich das weiß:Hobby
Ja
Würden sie der Aussage zustimmen das die Menschen im Mittelalter ärmer gelebt haben als heute?

Die Menschen im Mittelalter wurden nicht so alt wie wir heute. Die meisten Menschen wurden im Mittelalter nur 35 bis 40 Jahre alt. Reichere Leute, darunter viele Ritter, wurden im Durchschnitt etwas älter.

Heute liegt dieser Durchschnitt bei 78 Jahren.

Darueber gibt es keine Zweifel, denn sogar nach den Anfängen der Industrialisierung ging es noch einmal bergab.

Nicht nur der Lebensunterhalt ist bedeutend schlechter gewesen, auch die hygienischen Zustände waren unvorstellbar, von der hohen Sterblichkeit ist es noch einmal Glücksache gewesen, ueber die Runden zu kommen.

Woher ich das weiß:Recherche
Ja

Die Leute waren eindeutig ärmer. Das Klischee vom "finsteren Mittelalter" ist Quatsch, aber Mangel und Knappheit waren an der Tagesordnung. Die Leute können aber trotzdem damit zufrieden gewesen sein.

Woher ich das weiß:Recherche
Ja

Wo, in Europa?

Aber ganz, ganz sicher - Angehörige von Herrscherhäusern mal ausgenommen.

Da war man froh, wenn man halbwegs was zum Essen hatte und einen Strohsack zum Schlafen in der ungeheizten Hütte.

Für Indien oder so kann ich's nicht sagen, da fehlt mir das Wissen.

Nein

Manches war schlechter, aber manches war auch besser. Grundsätzlich ging es den Menschen besser, als man dachte. In den Jahren nach der Pest würde ich sogar behaupten, dass es den Menschen deutlich besser ging als heute.


Nickes19  30.10.2023, 09:17

Joh, war richtig super, vorausgesetzt man hatte zu essen und fing sich keine Infektionskrankheit. Eigentlich konnte jede kleine Verletzung schon lebensgefährlich werden.

Das die Kinder starben war normal, daran war man gewöhnt, war also nicht so schlimm.

Ach, und die Leibeigenschaft musste man natürlich mögen. Freiheit war halt nicht, genauso wie Urlaub oder gar Reisen. Dafür hatte man die Kirche und viele tolle Regeln.

Es sollte auch besser gerade keine Armee vorbei ziehen.

Wenn man das alles mag, war es sicher super.

2
Nickes19  31.10.2023, 12:51
@Thaumaturg

Sorry, bin zu selten auf Mittelaltermärkten und lese wenig Fantasy, da fehlt natürlich das fundierte Wissen.

1
Thaumaturg  02.11.2023, 13:43
@Nickes19

Weder das eine noch das andere geben dir das nötige Fachwissen. Ich habe meine Kentnisse direkt von Historikern erhalten, du offensichtlich nicht. Also wäre es sehr höflich, wenn du dich zurückhalten würdest.

0
Nickes19  02.11.2023, 13:52
@Thaumaturg

Ja, aber irgendwas erklären konnten Dir Deine Historiker offensichtlich nicht, ausser "war alles super" oder was ist an meiner Aussage so grundlegend falsch?

0
Thaumaturg  02.11.2023, 14:01
@Nickes19

Die Menschen hatten Medizin, Nahrung, Menschlichkeit. Die Menschen waren keine Sklaven und hatten ihre Freiheiten. Die Kirche war Menschenfreundlich und hatte weniger Macht, als man denkt. Es gab schlechte Dinge, keine Frage. Diese waren es nicht.

0
Nickes19  02.11.2023, 14:26
@Thaumaturg

Wie toll die Medizin war hat man bei der Pest gesehen, oder Pocken, oder Ruhr, Syphilis. Alles heute noch nachzuweisen.

Und die Hungersnot im 14. und 15. jahrhundert sind nachgewiesen.

Das die Leute Sklaven waren hab ich nicht geschrieben, sondern Leibeigene, was ein Unterschied ist, den Du als Experte sicherlich kennst.

0
Thaumaturg  02.11.2023, 14:33
@Nickes19

Leibeigene sind keine Sklaven, da hast du recht. Du hast sie aber so dargestellt. Gegen die Pest hat man das wirksamste Mittel das man hatte, die Quarantäne, genutzt. Andere gab es nicht, da die Pest nicht erforscht werden konnte. Die Syphilis war nicht im Mittelalter. Die beschriebene Hungersnot war kurz, klein und eine von wenigen. Pocken und Ruhr konnten behandelt werden.

0
Nickes19  02.11.2023, 16:24
@Thaumaturg

Glaube wir sind da gar nicht soweit auseinander, nur das Du es eher das Positive siehst und ich das Negative...

0
Thaumaturg  28.12.2023, 16:00
@LegendPumpkin

Tolkien war einer der wichtigsten Mittelalterhistoriker seiner Zeit. Menschen können vielseitig begabt sein.

0
Thaumaturg  01.01.2024, 01:21
@LegendPumpkin

Wenn du keine echten Argumente hast, sodass du auf ad-hominem-Scheinargumente ausweichen musst, dann solltest du lieber aufgeben, bevor du dich blamierst.

0
Thaumaturg  01.01.2024, 18:34
@LegendPumpkin

Aus Mangel an Argumenten ein Scheinargument zu verwenden ist peinlich. Aber aus Mangel an Scheinargumenten dasselbe Scheinargument zweimal verwenden?

0