Will das BSW eher eine "Neue Linke" oder eine "AfD-Alternative" sein?
In einem Beitrag auf gutefrage hatte ich mal - etwas provokativ - geantwortet, daß ich das BSW als den Versuch einer Neugründung der SED sehe (das, was nach der Wende versäumt wurde), also eine moderne linke Partei, die sich vom historischen und personellen Ballast der Staatspartei der DDR befreit hat und dafür ein ordentliches Maß an Realitätssinn angenommen hat.
Andererseits kann man auch sagen, daß das BSW durch eine Tür in die Politik gelangt ist, die die AfD aufgestoßen hat. Die AfD hat einem großen Teil der Wählerschaft eine Stimme gegeben, die in manchen Fragen den breiten Konsens der übrigen Parteien samt den großen Medien nicht teilen, etwa in der Migrationspolitik oder der EU-Politik. Und dieses Wählerpotential will offenbar auch das BSW ansprechen.
Wie sieht die programmatische und strategische Grundausrichtung des BSW, insbesondere der Parteibasis, aus? Ist der Partei mehr daran gelegen, AfD-Wähler zu gewinnen, um das "linke Lager" zu stärken, oder geht es überwiegend darum, eine "Querfront" zu bilden, also den Kritikern der etablierten Parteien und Medien eine linke Facette hinzuzufügen?