Wieviel Sport macht bei Tauchausbildung Sinn? Und macht es Sinn alte Techniken zu üben?
Ich frage deshalb, weil anno dazumal meine Tauchausbildung intensives Schwimmtraining und Apnoetraining im Inhalt hatte, was ich gerne tat (auch abseits des Kurses) aber meiner Meinung nach zumindest Teilweise am Thema vorbei ging. Ebenso das Tauchen und Rechnen mit Tabellen. Andererseits, besteht bei modernen Computern das Risiko zu knapp an die Grenzen zu gehen (Sicherheitsreserven gegen N2 Übersättigung sind mit Tabellen größer) und Taucherkrankheit bei kleinem Fehler zu riskieren?
1 Antwort
Zunächst einmal ist das Apnoetauchen beim VDST fester Bestandteil der Ausbildung. Das hat auch gute Gründe, denn vor allem Flossenschlag und Körperspannung lernt man am besten ohne Gerät. Außerdem gibt es einem eine weitere Sportart, die man während der kalten Tage auch im Hallenbad ausüben kann. Warum ist das wichtig? Ganz einfach: Statistiken haben klar gezeigt, dass fitte Taucher wesentlich weniger Unfälle haben. Denn dass man im Normalfall klarkommt, sagt nichts über die Leistungsreserven aus, falls es zu einem Zwischenfall kommt (schon mal einen Buddy mit Gerät quer ober den See geschleppt?). Zudem reduziert eine gute Fitness deutlich den Luftverbrauch und schafft entsprechende Reserven, falls es zu Problemen kommt (z.B. plötzliche Strömung, Gasverlust). Last but not least reduziert das Training die Wahrscheinlichkeit von Wadenkrämpfen enorm. Ich hatte früher ständig Krämpfe. Seit ich 1x die Woche trainiere, hatte ich keinen einzigen mehr.
Zum Thema "veraltete Techniken" möchte ich Folgendes anmerken: Wenn man mit dem Tauchen beginnt, verlässt man sich auf Tabellen. Dann kauft man einen Tauchcomputer und verlässt sich auf den und wenn man mit dem technischen Tauchen anfängt, verlässt man sich wieder auf Tabellen 😂. Was leider die allermeisten Taucher nicht verstehen: Ein Tauchcomputer basiert ohnehin meist auf der Tabelle. Und er kann maximal einen Tauchgang und einen Wiederholungstauchgang sicher berechnen. Nicht 3,4 oder wie auf Safaris teilweise üblich sogar 5 Tauchgänge am Tag. Das rechnet dir kein Computer mehr sicher aus (eine Tabelle übrigens auch nicht). Das größte Problem am Tauchcomputer ist aber: Es ist Technik und Technik versagt. Und man hat keine Ahnung was der Computer da genau berechnet. Denn vergleichbar sind die (günstigen) Modelle leider gar nicht. Viele rechnen heute noch mit RGBM oder anderen Blasen-Modellen, obwohl man weiß das sie eigentlich nicht so gut sind wie die ursprünglichen Bühlmann Algorithmen.
Daher: Tauchcomputer ja. Tabelle ja (bitte auch mit Uhr und Backup Tiefenmesser bei Deko Tauchgängen) und nicht mehr als 2 Tauchgänge am Tag.
Endlich mal jemand, der nicht das was wir gelernt und geübt haben als antiquitiert abtut!