Wieso wird so wenig über Überfischung geredet?

3 Antworten

Überfischung ist seit Jahrzehnten bekannt, wird aber von fast jedem Verbraucher gerne ignoriert. Es sind ja Labels auf den Packungen, die Nachhaltigkeit suggerieren.

Jodsalz hat heute mehr denn je seine Berechtigung.

Weil's im Supermarkt genügend Fisch gibt.

Weil Menschen dazu neigen, die Leistungen nur am kurzfristigen Erfolg zu bemessen. Dass eine konsequent nachhaltige Fischereiwirtschaft mittel- und langfristig sogar höhere Erträge bringen würde als heute, ist vielen nicht bewusst, weil es zunächst natürlich erst einmal bedeutet, sich einschränken zu müssen.

Außerdem wird Politik von Lobbyvereinigungen beeinflusst. Und so werden dann eben die Mahnungen der Forscher, die ja auf empirischen Daten beruhen, ignoriert und auf Druck der Fischereiindustrie bestehende Regrlungen und Fangquoten aufgelockert - meist mit der Drohung, strengere Fangquoten würden Arbeitsplätze gefährden.

Und drittens wollen viele Verbraucher diese Prozesse schlicht nicht sehen. Im Supermarkt siehst du dem tiefgefrorenen Fisch nicht an, mit welcher Methode er gefangen wurde. Den rechteckig zugeschnittenen Filetportionen und Fischstäbchen siehst du ja nicht einmal mehr an, dass das Produkt einmal ein Lebewesen war und nur die wenigsten kaufen an der Fischtheke oder im Fischgeschäft ein. Es gibt natürlich einige Siegel wie das MSC-Siegel, auf die viele Verbraucher inzwischen achten (ich auch). Aber selbst das MSC-Siegel ist leider nicht perfekt. Und viele greifen im Zweifelsfall eben auf das billigste Produkt zurück.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig