Wieso wird man „geköpft“, wenn man noch bei Eltern wohnt?
Ich habe in den letzten Beiträgen, die ich zuletzt gelesen habe bemerkt, dass junge Erwachsene heutzutage oft von den Älteren Menschen regelrecht „geköpft“ werden, wenn sie eingeben, dass sie im Erwachsenenalter (so mit 18, 20) noch bei ihren Eltern(teilen) wohnen. Da kommt immer sowas wie „Pah! Als ich in deinem Alter war, hatte ich schon meine eigene Wohnung, war verheiraret, 10.000€ im Konto, eine/zwei Jobs mit denen ich meine Miete bezahlt habe!…“ ich meine wen interessiert das?
Ich verstehe nicht, warum diese Leute so reden, offenbar waren das damals ganz andere Zeiten und es hat sich seitdem viel verändert, was das Ausziehen umso schwerer macht.
Der Arbeitsmarkt ist, selbst für junge Erwachsene mit einem Abitur oder Studenten sehr anspruchsvoll und wählerisch geworden, die Wohnungen und alles im Allgemein ist teurer geworden. Ihr, die euch über die heutige Generation beschwert, prahlt wie toll ihr schon damals euer Leben im Griff hattet, dabei seid ihr es, die es damals vieeel leichter hattet, weil es damals viel mehr Möglichkeiten gab und man sich auch noch eine anständige Wohnung als junge Erwachsene leisten konnte.
Echt, es macht mich wütend, sowas ständig zu lesen. Man könnte meinen ihr wüsstet überhaupt nicht, was in der Welt heute läuft, oder ihr wisst es, aber entscheidet trotzdem junge Menschen heutzutage zu kritisieren, wenn sie sich aus finanziellen Gründen entscheiden, bei ihren Eltern zu bleiben. Nicht weil sie es vielleicht wollen, sondern müssen.
Was denkt ihr?
Ich würde gerne hier die Meinung meiner Generation hören, ich weiß ja schon, was die Älteren darüber denken.
11 Antworten
Hi,
Gehöre ausdrücklich nicht zu deiner Generation habe dennoch das Bedürfnis meine Meinung zu äußern dazu. Denn das hat jede Jugend hinter sich 😂 glaub mir das hat man vor 20-30 Jahren und auch vor 70 Jahren schon gehört von der älteren Generation.
Bin selber auch mit 18 ausgezogen, ja und mit 21 wieder zurück 😂🤷♂️ hat also auch damals schon nicht fehlerfrei immer geklappt.
Hab mich allerdings auch schon dabei erwischt, was mich da triggert sind meistens die Ansprüche die manche haben an ihre Eltern die teilweise realitätsfremd sind, genauso wie ich es leid bin über Finanzen mit Jugendlichen zu diskutieren die gar nicht wissen wie teuer das Leben in Wirklichkeit ist.
Alle über einen Kamm scheren ist aber auch nicht fair.
Ich bilde seit Jahren Lehrlinge aus. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten dass die Arbeitsmoral schlimmer und die Ansprüche höher geworden sind.
Viele wollen für die bloße Anwesenheit Applaus,bewegen sich wie Schnecken und denken ist Glücksache. Pünktlichkeit so lala.
Beispiel: Hatte einen der regelmäßig (1× wöchentlich) zu spät kam. Der Bus hatte Verspätung,die anderen Azubis (gleicher Bus) waren aber da.
Ein anderer hatte Handy,Auto und Markenklamotten am Start. Wochenende immer Party- chronisch Dauerpleite,Montags regelmäßig verschlafen.
Andere verabredeten sich stündlich auf der Toilette.
Eine hat sich aufgeregt weil die Eltern 50€ monatlich verlangen. Aber sie ist volljährig und bekommt die Wäsche gewaschen. Naja...
Ich könnte ein Buch darüber schreiben,echt...
Wer heute keine Arbeit findet ist sich vielleicht auch zu schade bestimmte Tätigkeiten zu machen?
Ich liebe es mit jungen Menschen zu arbeiten,allerdings braucht es meist noch zarte Erziehung die wohl zuhause zu kurz kommt da die Eltern viel arbeiten oder einfach kein Interesse haben.
Generationenkonflikt halt...
Ich glaube nicht, dass es ein "Generatsionsproblem" ist, wenn es um die Wohnsituation von Eltern und ihren volljährigen Kindern geht.- So fände ich es unsinnig, wenn unsere beiden Kinder am Studienort eine teure Wohnung mieten würden, wo sie viel besser von unserem Eigenheim aus zur Uni fahren können, mit öffentlichen Verkehrmitteln.
Ich bin von der älteren Generation, aber ich verurteile das Wohnen bei den Eltern nicht.
Ich selbst habe mit ca.19 Jahren einen eigenen Hausstand gegründet, denn ich hatte das Glück das ich in einer anderen Zeit geboren bin und damals mit meinen Gehalt noch eine kleine Wohnung mir leisten konnte. Auch war die Wohnungssuche nicht so problematisch und die Miete/Nebenkosten nicht so extrem hoch wie heute.
Ich habe durch meinen Verwandten- und Bekanntenkreis schon oft genug von den Jüngeren erfahren, was leider heute so abgeht und kann voll verstehen das viele bei ihren Eltern noch wohnen müssen.
Nur etwas wäre nett wenn du nicht alle Älteren in einen Topf wirft, denn wie bei den Jüngeren gibt es Dösbaddel und Verständnissvolle. Errate mal welche ich von beiden bin.
Viele Grüße SHildegard
Die, die das meinen, deren Eltern hatten wenig Geld oder sie kommen aus einer unteren Bildungsschicht.
Auch früher waren einige Studenten durchaus noch mit Anfang 20 bei den Eltern zuhause.
Ich sehe keinen Grund, das abwertend zu sehen, selbst wenn die heutige Jugend spät erwachsen wird. Wen juckt es? Dann ist es halt so. Ich sehe das Problem nicht. Und wenn einer mit 40 erst selbständig wird, ist das genauso sein Ding.
Wer das nicht will, zieht eben eher aus.
Ich bin also ganz bei dir.