Wieso ist die Bundeswehr so unbeliebt?

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Weil einige Leute die Funktion des Militärs auf ihre Rolle im Zweiten Weltkrieg reduzieren. So kommt es, dass Militarismus, rücksichtslose Kriegsführung, sinnloses Massensterben und sogar Totalitarismus damit assoziiert werden, obwohl davon heute nichts mehr zu spüren ist.

Die Bundeswehr hilft bei Umweltkatastrophen, hilft in humanitären Operationen weltweit und, ja, ist auch in Kriegsgebieten involviert. Dort führt sie jedoch nicht einfach Krieg, sondern beteiligte und beteiligt sich etwa an der Ausbildung und der Praxis der dortigen Sicherheits- und Streitkräfte und somit an Sicherheit und Stabilität von Bevölkerung und Staat. Auch der Kampf gegen Piraterie etc. gehört zu ihren Aufgaben.

Tja, warum ist das wohl so.....denk mal nach.

Deutschland in Verbindung mit Militär weckt keine positive Gefühle. Militär hat immer etwas mit Krieg zu tun und auch wenn der zweite Weltkrieg schon lange vorbei ist, tragen wir Deutschen immer noch das Erbe des dritten Reiches.

 Wir alle, die Nachkriegsgeneration und deren Kinder ud Enkel - das sind wir -  sind deshalb alle so erzogen worden, dass Militär und Krieg abzulehen sind; deshalb stand man in  Deutschland auch der Bundeswehr von Anfang sehr kritisch gegenüber - und wer das nicht tat, war schon mal direkt verdächig, politisch weit rechts zu stehen.

Da haben andere Länder natürlich weniger Problem, die haben eben auch eine andere Geschichte hinter sich.

Es fallen eben immer die auf, die am lautesten schreien, also Kritiker und meistens Pazifisten.
Die Befürworter halten sich einfach öfters zurück.
Nicht unsere Grenzen werden bei Auslandseinsätzen verteidigt, sondern unsere politische Stellung in der Welt und wenn das nur die Handelswege für Bananen sind, die von Piraten abgeschnitten werden.
Wenn man alles durchgehen lässt, von wegen "ist ja alles nicht so schlimm, was kümmern uns die verdammten Bananen", so werden sich bald einige wundern, weswegen denn schon wieder die Steuern wachsen.
Die Bundeswehr im Bündnis der NATO trägt unter anderem also auch dazu bei, unseren Wohlstand zu wahren!

Wenn ein Terrornetzwerk im nahem Osten wächst und Anschläge verübt werden, kann man nicht einfach Däumchen drehen.
Dass dieses auch eine Gefahr für uns darstellt, sollte bewusst sein, wie kürzliche Ereignisse zeigen.

Ich nehme diese Ablehnung nicht wahr.

Allerdings schauen einige kritischer auf die Streitkräfte, als in anderen Ländern. Das mag so sein, dass man in Deutschland mit dem Militarismus auch schlechtere Erfahrung gemacht hat, als in anderen Ländern. Es waren Militärs, die einen entscheidenden Anteil an Deutschlands Rolle beim Ausbruch des 1 WK hatten, es waren Militärs, die die Weimarer Republik abgelehnt und immer wieder destabilisiert haben, und es waren Militärs, die letztendlich mit Hitler und Begeisterung in den 2. WK gezogen sind.

Allerdings hat die Bundeswehr niemals Anlass für diese kritische Betrachtung gegeben.

Ich glaube, dass das Gründe hat, welche in unserer Vergangenheit zu finden sind.

Zwei verlorene Weltkriege mit all den Folgen. Kriege führen nun mal Armeen.

Bei uns kommt ein zusätzliches Problem hinzu. Die Fehlbesetzungen des Verteidigungsministeriums. Da werden Entscheidungsträger an die Spitze eines Ministeriums gesetzt, die keinerlei Ahnung von militärischen Abläufen haben.

Hinzu kommt die Geldverschwendung , welche bei der BW üblich ist. Es wird ein Kampfflugzeug entwickelt. Entwicklung und Herstellung verschlingen hunderte von Millionen und am Ende wird dieses Produkt als untauglich abqualifiziert und kommt nie zum Einsatz. Immens viel Geld wird da in den Sand gesetzt, was an anderer Stelle fehlt.

Daran tragen die Soldaten keine Schuld..

So marode wie die BW angeblich sein soll, ist sie nicht. Glaubt denn jemand mit klarem Verstand, dass die Flugzeuge und alles militärische Material, welchen für die Auslandseinsätze bestimmt ist, untauglich ist ?

Nein, das hat andere Gründe. Durch die zahlenmässig immer grösser werdenden Einsätze der BW in vielen Teilen der Welt. ( inzwischen 17 Staaten), wird umfangreiches Material benötigt. Was dann in unseren Kasernen zurückbleibt, mag teilweise nicht in einem Top Zustand sein. Wir haben ja bei uns im Land nichts zu verteidigen.

Das liegt aber am Beschaffungswesen der BW. Wer bei der BW gewesen ist, kennt dieses Problem. Tausende sind im Beschaffungsamt der BW beschäftigt und bringen es nicht auf die Reihe, dem Bedarf nach zu handeln. Darin liegt das Problem, wenn es an Ersatzteilen fehlt.Doch unfähige Verteidigungsminister schauen da nur zu und kommen ihrer Pflicht nicht nach, hier einschneidende Änderungen zu verfügen. Das Beschaffungswesen müsste neu organisiert werden.

Doch wer soll das machen, wenn man keine Ahnung hat, wo der Hebel anzusetzen ist ?

Budget der BW. Ist kurz vor Ende eines Jahres festzustellen, dass das Budget nicht voll ausgeschöpft ist, werden schnell noch Dinge geordert, die man eigentlich nicht braucht. Z. B. Hubschrauber die längst nicht mehr den technischen Ansprüchen entsprechen, werden bestellt, nur damit das Budget ausgeschöpft wird.

AKK will den Verteidigungshaushalt um 26 Milliarden anheben. Glaubt da einer, dass sich da etwas ändern wird ? Neu angeschafftes Material wird dann für die Auslandseinsätze abgezogen und der Fahrzeugpark bleibt in den Kasernen, wie gehabt.

Das Parlament entscheidet und wahrscheinlich bleiben die Generäle mit ihren Meinungen aussen vor. Diesen Verdacht habe ich. Anders ist dieses Szenario für mich nicht erklärbar.

Die Missstände bei der BW werden durch die Medien angeprangert, tragen nicht zu einem positiven Image der BW bei. Die Geldverschwendung tut ein anderes.

Wer da dauernd lesen muss, dass der größte Teil der Flugzeuge bei der BW nicht einsatzfähig sei, der fragt sich doch, an was das liegt, oder ?