Wieso glauben so viele Menschen nur an IHRE Religion?

guitschee  19.12.2023, 09:31

hösiben?

mo770 
Fragesteller
 19.12.2023, 09:34

*glauben, war ein Tippfehler - Korrektur der Frage durch einen Moderator wurde beantragt :)

8 Antworten

Ich komme aus einer Atheistischen Familie und bin Jesu begegnet. War vorher auf völligen Abwegen: Pädophil 4 Jahre lang, Glücksspielsüchtig 4 Jahre lang und Terroranschläge geplant 4 Jahre lang - sowie Gewalttätig ohne Ende.

Dann kam Gott und später präzisser Jesus, der ja Gott ist, in mein Leben und irgend wie hab ich mich sehr geändert. Was du ja mal erklären müsstest, aber nicht tun wirst, warum Millionen von Christen sich allein in deiner Lebenszeit sehr verändert haben - Drogendealer, Prostituierte, Homosexuelle, Pädophile, Gewalttätige, Frauenschläger, Fame-geile, usw. usf.

Und klar gibt es Christen in Tradition, aber die andere Seite, der Leute, die sich extrem geändert haben, kann man ja wohl kaum wegleugnen. Und leider leider leider klappt auch nicht, dass "Argument" - Moment: es gab aber auch brutale Christen im Christentum. Denn wer die Bibel auch nur ein bisschen kennen würde (was die Leute nicht tun), dann wüssten sie, dass Jesus genau dies zig zig zig mal angemahnt hat, dass Leute ("schwarze Schafe") seinen NAMEN verdrehen werden und das hat ER sehr sehr sehr oft gesagt.

Aber das wahre Problem ist nicht die Frage, ob es Gott gibt oder nicht, dass wahre Problem ist, dass die Leute selbst gern Gott wären, sie wollen alles bestimmen in ihrem Leben und das obwohl das gesamte Leben zusammen bricht. Sie müssten zugeben, dass extrem viele Dinge, die sie denken, fühlen, gemacht haben einfach bösartig ist. Und dies auf einer völlig logischen Ebene.

Oh, ich bin eifersüchtig. Aber ich habe es unter Kontrolle - genau dies haben Millionen von Menschen auch gesagt, bevor sie ihre Freundin erschlagen haben - aber NEIN, du hast kein Problem mit deinen Gefühlen. Niemals Bruder. Alle anderen. Aber DU nicht.

Oh, ich verspreche dir, ich würde ja niemals.... am nächsten Tag tun die Leute genau das, was sie ja niemals tun würden (Menschen können Versprechen nicht halten und wenn sie sie nicht halten, ist es ihnen egal.)

Ich bin ja viel besser als dieser.... (Gesetzliche Lebensweise), denn ich würde ja nie....

Es gibt wahrscheinlich Millionen von psychologischen Videos, was für eine Fehlerhafte Natur Menschen haben - aber trotzdem: Die Bibel sagt: ICH soll ein Sünder sein - MUSS Quatsch sein (Du hast so recht Bruder)

Man könnte schreien, bei der Abneigung von Logik, sobald es um eine ehrliche moralische Selbsteinschätzung geht.

ACHTUNG: ich bin eine riesen Gefahr, denn ich gebe zu, dass ich pädophil etc. etc. etc. war. Aus der Sicht der moralischen Rationalisten bin ich ab dem Punkt geistig abgeglitten, als ich zugegeben habe, dass ich verwerfliche Dinge getan, gedacht habe - nicht meine Taten waren aus ihrer Sicht "abgeglitten" - nein, das zugeben meiner Taten, war abgeglitten. Davor haben sie Angst - dass sie zugeben müssten, dass sie selbst Sünder sind (was würde mein Hamster denken).

Gibst du zu: Jesus hat mir meine Fehler aufgezeigt (Öffentliches Urteil: abgeglitten)

Du begehst Straftaten: Ach Brudi, hast halt da mal was falsch gemacht, Kopf hoch!

Person A ist lieb und nett und kritisiert Person B - Öffentlichkeit stellt sich gegen Person A - "Sag mal hältst du dich für was besseres."

Person B - beschimpft jeden - "Hey, kann ich eine Foto mit dir machen, will mal so sein wie du."

Gott zur Öffentlichkeit: Hm, wie Ehrenlos kann man sein und sich zu den Guten zählen wollen.

Erstmal scheint es also reiner Zufall an was die Leute später glauben

Ja und Nein. Es ist halt ein Punkt der Sozalisation. Wenn dir von klein auf an immer die gleiche Story erzählt wird, jeder in deinem Umfeld die Story glaubt und sie sie dir erzählen - dann hältst du das erstmal für die Wahrheit. Ich denke, da ist es wirklich schwer auch dann von wegzukommen. Denn dieses Wegkommen geht mit Verlusten einher: dem Verlust des eigenen Weltbildes, das man jahrelang hatte. Verlust vielleicht von Freunden, Entfernung von der Familie.

Scheinbar NIEMAND trifft in einem mündigen Alter als vollwertig entwickelte Persönlichkeit bewusst die Entscheidung einer bestimmten Religion anzugehören

Ich kenne durchaus einige, die nachgedacht haben und dann sich bewusst gegen all den Religionsfoo entschieden haben. Ich kenne auch einige Menschen, die erst vernünftig waren, dann aber durch Schicksalsschläge, Unsicherheiten und ähnlichem in die Fänge der Religionen geraten sind. Also doch, es gibt davon gar nicht so wenige.

Hallo mo770,

betrachten wir mal alle möglichen Universen, in denen es bewusste Lebensformen geben könnte. Diese könnten alle die unterschiedlichsten Religionen entwickeln - und jede Religion würde noch behaupten können, sie sei die einzig richtige.

Religionen geben Menschen in einer Kultur schon einen Halt und eine Sicherheit. Sie können aber auch dazu dienen, Menschen religionistisch zu kontrollieren.

Aber - wenn es so viele Religionen gibt: wer oder was ist Gott. Da mag die eine oder andere Religion präziser sein und ein Gottesbild umso mehr abstrahieren oder verallgemeinern, dass es umso universaler erscheint. Es wird somit notwendig, selbst zu denken an Stelle nur zu folgen.

Das hatten viele getan, und so sind immer wieder Religionen und Glaubensgemeinschaften entstanden, die zumindest lokal (hier auf der Erde) sehr nahe an Gott mit bereits hoher Abstraktion sind. Aber auch das hat keinen Wahrheitsanspruch, sondern kann Gott nur umso plausibler darstellen.

Und in der heutigen Zeit können wir uns unsere Religion aussuchen, da alle Religionen sich hinreichend herumgesprochen haben.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

mo770 
Fragesteller
 19.12.2023, 09:41

"Und in der heutigen Zeit können wir uns unsere Religion aussuchen, da alle Religionen sich hinreichend herumgesprochen haben."

Wir können auch unsere eigene Religion kreieren (ausdenken) und wenn wir es nur ganz oft wiederholen, vorzugsweise bei möglichst jungen Menschen und deren gesamten Umfeld, dann glauben irgendwann genug Menschen dran ☹️

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EarthCitizen20  19.12.2023, 09:45
@mo770

Ist alles möglich - und denken wir Jesus, der, wie ich ihn wahrnehme, keine Religion kreieren wollte, sondern Gott nur anders gesehen hatte. Daraus hatten dann andere Menschen eine Religion gemacht.

Nur beobachten wir, dass seine Message keine große Lobby gefunden hatte, auch wenn viele Menschen ihm anhängen mögen.

Schnell kann eine Religion zu einer Art Selbstläufer werden und sich auch mit Religionismen "anreichern", die letztlich die Religion noch in Frage stellen lassen.

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Ich denke, du hast Recht. Es gibt aber auch welche, die konvertieren. Oder irgen Alternativen Glauben finden. Ich finde in Deutschland sollte auch statt Religionsunterricht nur Ethik gekehrt werden und da von den Weltreligionen usw das wichtigste gelehrt werden, immerhin hatten wir das im evangelischen Unterricht auch. Ich finde auch vergleichende Religionswissenschaften total interessant und Philosophie ...

Das ist ein Grund, warum bei Jehovas Zeugen keine Kindertaufe existiert. Wenn man ein Zeuge werden will, muss man zuerst einmal gründlich die Bibel kennenlernen und kann sich dann dafür oder dagegen entscheiden. Natürlich werden unsere Kinder in dieser Lehre erzogen, keine Frage, aber sie erhalten die Gelegenheit, diesen Glauben gründlich zu prüfen. In 2. Timotheus 3:14 wurde Timotheus geraten: „Bleibe bei dem, was du gelernt hast und zu glauben überzeugt worden bist.“ Die eigenen Kinder davon zu überzeugen, den Glauben zu leben, erfordert viele Gespräche, Argumentationen, das Vorleben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung